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Rugby Europe Championship 2025: WM-Qualifikation für Deutschland realistisch? Mark Kuhlmann und Eric Marks im exklusiven Interview

  • Veröffentlicht: 31.01.2025
  • 12:59 Uhr
  • Philipp Kubießa

Die Rugby Europe Championship 2025 steht vor der Tür. ran hat mit Nationaltrainer Mark Kuhlmann und Eric Marks gesprochen.

Das Interview führte Philipp Kubießa

Bei der Rugby Europe Championship (live auf P7 MAXX, im Stream in der ran App und auf Joyn) kämpfen die neun besten europäischen Rugby-Nationalteams außerhalb der Six Nations Championship um den Titel. Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft träumt von der WM-Qualifikation - könnte im schlimmsten Fall aber auch absteigen.

Rugby-Nationaltrainer Mark Kuhlmann und Nationalspieler Eric Marks ordnen die deutschen Chancen im ran-Interview ein.

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WM-Qualifikation "ist dieses Jahr wirklich möglich"

ran: Mit welchem Ziel geht man in die Rugby Europe Championship 2025?

Mark Kuhlmann: Grundsätzlich wird das ja momentan immer nur auf die Weltmeisterschafts-Qualifikation runtergebrochen. Aber es ist ja auch die klassische Europameisterschaft. Wenn's ganz schlecht läuft, könnten wir aus der Gruppe oder aus der EM dann einfach absteigen, was wir tunlichst vermeiden wollen. Und natürlich ist die WM-Qualifikation, die diesmal dort integriert ist, unser allergrößtes Ziel. Aber man muss auch immer ein bisschen vorsichtig bleiben. Wir müssen fünf Spiele spielen in dieser Kampagne und das in acht Wochen. Das ist für eine Amateurmannschaft nicht ganz so einfach.

Eric Marks: Unser Ziel für dieses Jahr ist es - das ist natürlich ganz klar - sich für die WM zu qualifizieren. Das ist dieses Jahr wirklich möglich. In diesem Format geht das sehr schnell. Es ging noch nie so schnell in der Geschichte der WM-Qualifikation und wir möchten uns mit zwei Siegen in der Gruppe behaupten und diesen historischen Einzug wirklich schaffen. Und darüber hinaus sind wir natürlich voll motiviert, das, was wir jetzt im Training durchgegangen sind, wirklich auf dem Platz umzusetzen, eine tolle Performance zu zeigen und die Fans mitzureißen, um zu zeigen, dass wir auch mit den großen Teams in Europa auf diesem Niveau in dieser Liga mithalten können.

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Das Wichtigste in Kürze

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  • Rugby: Alle News und Infos

ran: Wie realistisch ist eine WM-Qualifikation?

Kuhlmann: Wir sind sicherlich der Underdog gegen Mannschaften wie Rumänien und Portugal. Aber in der Rolle fühlen wir uns ganz wohl. Und ich denke, wir haben eine realistische Chance. Wie groß sie ist oder wenn man die prozentual beschreibt, das weiß ich nicht. Wir müssen aber die Portugiesen und auch die Rumänen nicht zehnmal schlagen. Wir müssen sie einmal schlagen. Und ich glaube, sie setzen auch alles auf eine Karte, aber an einem guten Tag mit einer guten Leistung und vor allem auch mit ein bisschen Glück haben wir eine realistische Chance.

Marks: Das ist natürlich das Ziel für uns, uns zu qualifizieren. Auf dem Papier sind wir, wie man so schön sagt, die Underdogs. Und wir möchten gerne der Welt beweisen, dass wir mehr sind als das. Und realistisch ist es immer. Sonst wären wir nicht in der Liga und hätten die Chance, uns zu qualifizieren. Es ist ganz klar, dass wir drei sehr große Spiele haben gegen Rumänien, die jedes Mal bei der WM dabei sind. Portugal, die wirklich eine klasse WM gespielt haben und jetzt gerade auf einem sehr hohen Niveau Rugby spielen. Das sind zwei große Knaller gleich zum Anfang. Na ja, und dann Belgien ist natürlich der Klassiker, das Derby, das wir zu Hause auch gewinnen müssen. Und es wird auf jeden Fall sehr spannend werden. Wir werden alles tun, dass wir uns qualifizieren können.

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DRV-Kader: "Die Qualität ist sehr gut"

ranWie beurteilen sie die Qualität vom DRV-Kader?

Kuhlmann: Die Qualität des Kaders ist sehr gut. Wir haben viele Spieler dabei, die schon lange dabei sind und wir haben auch einige von unseren im Ausland tätigen Spielern dabei. Und es wurde in den vergangenen Tagen hitzig diskutiert, wer noch alles hätte möglich sein können. Aber es gibt vielerlei Gründe, warum Leute nicht mit dabei sind und irgendwann muss man auch gedanklich mal einen Haken dahinter machen. Die Leute, die hier sind und der Kader, den wir zur Verfügung haben, tun alles, um eben eine möglichst große Überraschung möglich zu machen. Und ich bin den Jungs dankbar, die mit nach Bukarest fliegen, aber auch gerade den Leuten, die jetzt dann vielleicht traurigerweise erst mal nach Hause fahren und dann im zweiten, dritten oder vierten Spiel erst zum Einsatz kommen - oder eventuell auch gar nicht zum Einsatz kommen und auch an die Leute geht mein Dank. Wir tun alles dafür, um das Unmögliche möglich zu machen

ranWie schätzen sie Auftaktgegner Rumänien ein?

Kuhlmann: Rumänien ist natürlich eine klassische Rugby-Nation. Sie waren glaube ich für alle Weltmeisterschaften in der Vergangenheit qualifiziert. Tendenziell ein sturmlastiges Spiel. Sehr kräftige Männer, die dort zu Werke gehen. Es geht ja immer darum, wie wir uns gegen die Rumänen dann präsentieren. Also ich glaube, dass wir uns nicht auf dieses Klein-Klein-Spiel einlassen müssen. Wir müssen dann diszipliniert bleiben, weil die Rumänen ein sehr starkes Paket haben und unnötige Gassen, die wir abgeben, werden sie sicherlich im Großen und Ganzen in ein Paket umwandeln. Und dann ist es sehr, sehr schwer zu verteidigen. Aber eine klasse Mannschaft. Die meisten Spieler sind in der rumänischen Profiliga aktiv.

Marks: Rumänien ist traditionell sehr stark im Sturm. Das heißt, auch schon aus den Analysen können wir sehen, dass sie sehr viel mit den Ballvorträgen im Sturm arbeiten. Von der Gasse aus spielen sie mit sehr vielen Matches, um Meter zu gewinnen, um Straftritte zu generieren. Und sie basieren sich wirklich in jedem Bereich auf dem Feld auf die Stürmer, das heißt ein sehr physisches Spiel. Es ist natürlich unsere Aufgabe, sie von diesem Spiel weg zu reißen und unser Spiel, unser schnelles Spiel, unser agiles Spiel aufzuziehen, um nicht in diese Falle zu tappen, um nur vorne mit im Sturm fighten zu müssen.

"Nachbarschaftsderby" mit Belgien und strategisches Duell mit Portugal?

ran: Was macht Gegner Portugal so stark?

Kuhlmann: Portugal ist ein besonderes Team. Neben Spanien ist aus meiner Sicht Portugal die einzige Mannschaft in Europa, die ihren eigenen Spielstil wirklich konzipiert hat und in den vergangenen zehn Jahren dort sehr, sehr gute Arbeit gemacht hat. Das haben dann auch die Resultate bei der letzten WM gezeigt. Sicherlich ein sehr offenes Spielen, sehr schnelles Spiel, den Witterungsbedingungen in Portugal auch angepasst, dass man die Bälle breit spielt. Das ist viel leichter in die Breite zu spielen, wenn man 15 Grad Außentemperatur hat, anstatt immer einen leichten Nieselregen und vier Grad Minus. Und deswegen haben sie ihren eigenen Spielstil kreiert und eine sehr, sehr gefährliche Mannschaft.

Marks: Portugal ist ein Team, das im Vergleich zu den Rumänen sehr viel agiler ist. Mit dem Ball in der Hand sehr stark ist, ein sehr langes, schnelles Spiel aufziehen kann. Wir sind aber auch gleichzeitig eine starke Verteidigung, mit sehr starken Tacklern, gerade in der dritten Reihe. Sehr starke Spieler, die sich ja bei der zurückliegenden WM auch gezeigt haben und es ist von Tag zu Tag, von der Tagesform abhängig, wie wir es dann angehen, ob wir eher im Sturm sagen, wir wollen die da attackieren oder ob wir wirklich über ein tatsächliches strategisches Kriegsspiel die Portugiesen umdrehen müssen, dass wir die in deren Hälfte spielen lassen müssen und dass wir viel Druck in der Verteidigung machen. Das werden wir nach dem ersten Spiel analysieren, um dann zu sehen, wie wir das Spiel angehen.

ran: Was kann man von den Belgiern erwarten?

Kuhlmann: Neben sehr, sehr guter Schokolade kann man von Belgien sicherlich erwarten, dass sie das, was sie vergangenes Jahr geschafft haben, nämlich bei ihnen zu Hause zu gewinnen, auch dieses Jahr wieder umdrehen wollen. Ich glaube, das belgische Rugby hat mit ähnlichen Problemen manchmal zu kämpfen wie wir in Deutschland auch. Sie haben viele Spieler in den französischen Ligen, und das ist eine starke Mannschaft, auch eine verbissene Mannschaft. Das ist fast so etwas wie, was ich ein Nachbarschaftderby nennen würde. Das wird eine heiße Kiste. Aber jetzt müssen wir erst mal die ersten zwei Spiele gucken und dann sehen wir was, was Belgien uns anzubieten hat.

Marks: Auf das belgische Spiel freue ich mich auch ganz besonders. Ist natürlich ein Klassiker, ein Derby für uns. Auch zwei meiner Teamkameraden aus Vannes spielen für Belgien. Belgien ist auch traditionell sehr stürmerlastig. Darauf müssen wir uns vorbereiten, die können sehr, sehr stark fighten und wir haben es letztes Jahr gezeigt in Belgien, das mit einem klasse Fall so eine klasse Teamarbeit ist, dass wir, dass wir da dominanter waren und haben es dann auch natürlich für uns nach Hause geholt. Aber dieses Jahr sieht es ganz anders aus mit diesem Hintergrund der WM-Quali. Wir müssen uns wirklich auf ein hartes Spiel einstellen und werden natürlich uns das nicht nehmen lassen, vor allen Dingen vor unserem Heimpublikum in Kassel. Und da freuen wir uns drauf!

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