Fehler im Finale der French Open
Kommentar zum Drama um Alexander Zverev: French Open muss Hawk Eye einsetzen!
- Aktualisiert: 10.06.2024
- 09:02 Uhr
- Christian Stüwe
Alexander Zverev wird im fünften Satz des French-Open-Finales ein womöglich entscheidendes Break geklaut, weil die Hawk-Eye-Technik nicht eingesetzt wird. Die Verantwortlichen müssen das dringend ändern. Ein Kommentar.
Es waren nur ein paar Millimeter, aber der zweite Aufschlag von Carlos Alcaraz war zweifellos im Aus.
TV-Zuschauerinnen und –Zuschauer weltweit bekamen innerhalb kürzester Zeit am Sonntag eine Animation der computergestützten Technologie Hawk Eye geliefert. Diese belegte eindeutig, dass der Spanier den Ball minimal neben die Linie gesetzt hatte.
Nicht zu sehen bekam die Bilder der Schiedsrichter des Finales der French Open, der den Aufschlag als regelgerecht bewertete. Alle Beschwerden von Alexander Zverev nutzten nichts. Eine Möglichkeit die Entscheidung anzufechten, gab es nicht.
Was daran liegt, dass die French Open als einziges Grand-Slam-Turnier nach wie vor darauf verzichtet, die bereits 2001 entwickelte und nahezu fehlerfrei arbeitende Technologie Hawk Eye einzusetzen. Und das könnte Zverev nun seinen ersten Grand-Slam-Titel gekostet haben.
Denn es wäre ein Doppelfehler von Alcaraz gewesen, im fünften Satz beim Stand von 1:2 und 40:15 für Zverev. Dem deutschen Tennisprofi wurde somit ein Break geklaut. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass Zverev den umkämpften Fünf-Satz-Krimi gewonnen hätte, wenn der Schiedsrichter mit Hilfe von Hawk Eye anders entschieden hätte. Aber die Chance auf den ersten Grand-Slam-Triumph des 27-Jährigen wäre deutlich größer gewesen.
Das Wichtigste in Kürze
Die French Open müssen reagieren
Was am Ende bleibt, ist das Gefühl, dass Zverev in einer absolut entscheidenden Phase des Spiels um einen enorm wichtigen Punkt betrogen wurde. Dabei ging es am Sonntag nicht nur um einen der wichtigsten Titel im Tennis und um Weltranglistenpunkte, sondern auch um eine Menge Geld. Als Verlierer erhielt Zverev zwar immer noch 1,2 Millionen Euro. Im Falle eines Sieges wäre es aber die doppelte Summe gewesen.
Dass in einem Spiel, indem es um so viel geht, zuverlässige technische Hilfsmittel nicht genutzt werden, ist katastrophal. Wenn Menschen vor dem heimischen TV sehen, dass der Ball eindeutig im Aus war, während der Schiedsrichter anders entscheidet, fühlt sich das extrem ungerecht und der Bedeutung des Spiels nicht angemessen an.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen der French Open aus der Situation lernen und sich im nächsten Jahr endlich dazu durchringen, Hawk Eye einzusetzen.