Ungewohnte Rolle
College Football: Ex-NFL-Star Andrew Luck wird General Manager von Stanford
- Veröffentlicht: 30.11.2024
- 15:53 Uhr
- Florian Puth
Ex-NFL-Star Andrew Luck kehrt an sein College zurück. Trotz mangelnder Erfahrung übernimmt er die wohl größte Führungsrolle.
Erstmals in der Geschichte der Univerity of Stanford bekommt das College-Football-Programm einen übergeordneten General Manager. Diese neu geschaffene Position hat zukünftig niemand Geringeres als Ex-NFL-Star Andrew Luck inne. Der ehemalige Quarterback der Indianapolis Colts, der selbst einst Spieler des Colleges war, ist damit für alles zuständig, was mit Stanford Football zu tun hat.
Im Detail wird sich Luck beispielsweise um die Verwaltung des Trainerstabs, das Spielerpersonal, die Rekrutierung, die Kaderverwaltung und die studentischen Erfahrungen der Athleten kümmern. Neben den rein sportlichen Aufgaben fallen auch geschäftliche Verantwortungen in Lucks neues Aufgabenspektrum. Zuvor wurden beide Bereiche getrennt geführt.
So ist er beispielsweise ebenfalls fürs Fundraising, Sponsoring, die Besucherzahlen, den Verkauf, die Stadionerfahrung und die Pflege von Alumni-Beziehungen zuständig.
"Ich bin begeistert", sagt Luck gegenüber "ESPN". "Ich denke, Stanford geht einen selbstbewussten und innovativen Schritt. Wir sind zweifelsohne die beste Sportabteilung im College-Sport. Das müssen wir nun sportlich unter Beweis stellen, und wir freuen uns darauf, Teil dieser Herausforderung zu sein."
Das Wichtigste in Kürze
Luck: "Ich bin ein Produkt dieses Ortes"
Leicht wird es für Luck mutmaßlich nicht. Stanford schloss die letzten fünf von sechs Saisons der NCAA mit einer negativen Bilanz ab. Aktuell rangieren die Cardinals mit einer Bilanz von 2-6 auf dem vorletzten Tabellenplatz der Atlantic Coast Conference.
Die Idee für Lucks Einstieg als General Manager sei aus einem Gespräch mit Stanford-Präsident Jonathan Levin entstanden, verriet der 35-Jährige gegenüber "ESPN". Luck zählt zu den erfolgreichsten Absolventen. "Irgendwie muss ich das. Das ergibt einfach zu viel Sinn. Ich würde das an keinem anderen Ort tun, nicht nur ich, sondern auch meine Frau. Es ist ein besonderer Ort für mich und viele andere Menschen", erklärt er.
Bereits 2022 kehrte er an die Universität zurück, um neben seinem Bachelor-Abschluss in Architekturdesign auch einen Master-Abschluss in Pädagogik zu erlangen. "Ich bin ein Produkt dieses Ortes", sagt Luck. "Neben meinen Eltern und den Freunden und der Großfamilie, mit denen ich aufgewachsen bin, ist Stanford das Zuhause für meine Frau und mich", so der ehemalige Quarterback weiter.
Nach einer erfolgreichen Zeit als Spieler, in der er gleich zweimal für die Auszeichnung als bester College-Spieler nominiert worden war, meldete sich Luck 2012 zum NFL-Draft an. Hier wählten ihn die Colts direkt als allerersten Spieler aus. In sechs Jahren zeigte er großes Talent. So brachte Luck in 86 Spielen 2.000 Pässe für 23.671 Yards und 83 Touchdowns an. Zudem wurde er viermal in den Pro Bowl gewählt.
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Lucks Karriere war allerdings auch von einer Vielzahl von schweren Verletzungen geprägt. Diese zwangen ihn 2018 im Alter von nur 29-Jahren zum frühen Karriereende.
Erfolg wird kein Selbstläufer
Nun ist er zurück im Football-Geschäft, wenn auch in ungewohnter Rolle. Auf die Frage, ob seine mangelnde Erfahrung seine zukünftige Arbeit beeinflussen wird, sagt Luck: "Das ist nicht der Fall, und ich bin mir dessen bewusst." Weiter sagt er: "Ich denke, ich gehe mit offenen Augen an die Sache heran und bin mir meiner Stärken und Grenzen bewusst. Ich weiß, dass es eine Menge gibt, was ich nicht weiß. Das macht es zum Teil so spannend."
Luck wolle sich auch auf die Erfahrung seiner Mitarbeiter verlassen und von ihnen lernen. Erste Erfahrungen sammelte er zudem als Assistenztrainer der Palo Alto High School, welche nur unweit von der University of Stanford spielt.
"Ich bin sehr dankbar für das, was der Fußball mir gegeben hat", sagte er. "In vielerlei Hinsicht und auf vielen, vielen Ebenen. Stanford ist eine dieser tieferen Ebenen. Die Stadt hat etwas Besonderes, vor allem die Menschen dort. Das wird eine gewaltige Herausforderung sein. Es ist ein steiler Aufstieg. Aber ich bin Feuer und Flamme."