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Michigan Wolverines - Signaldiebstahl-Skandal: Analyst muss endgültig gehen
- Veröffentlicht: 04.11.2023
- 14:37 Uhr
- Andreas Reiners
Connor Stalions steht im Mittelpunkt der NCAA-Untersuchung wegen des Signaldiebstahl-Skandals rund um die Michigan Wolverines. Er muss nun gehen.
Von Andreas Reiners
Im Skandal um den Signaldiebstahl im College-Football wurden jetzt erste Konsequenzen gezogen: Connor Stalions ist von den Michigan Wolverines entlassen worden. Das berichten mehrere Medien in den USA. Parallel dazu erklärten die Wolverines offiziell, er sei von seinem Posten als Analyst zurückgetreten.
Fakt ist: Stalions ist weg. Er steht im Mittelpunkt der NCAA-Untersuchung wegen des unzulässigen Scoutings von Gegnern und Signaldiebstahl. Er war erst kürzlich von den Wolverines suspendiert worden.
Zuvor war Stalions am Freitag nicht zu einer geplanten Anhörung erschienen und hatte über seinen Anwalt mitgeteilt, dass er nicht an internen oder externen Untersuchungen oder Gesprächen teilnehmen werde.
"Wie er der Universität heute mitgeteilt hat, hat Connor seinen Rücktritt erklärt, weil die jüngsten Ereignisse eine Ablenkung für das Team darstellten", so sein Anwalt bei "The Athletic".
Das Wichtigste in Kürze
Und weiter: "Er hofft, dass sein Rücktritt der Mannschaft und dem Trainerstab helfen wird, sich auf das anstehende Spiel und den Rest der Saison zu konzentrieren. Connor möchte auch klarstellen, dass seines Wissens nach weder Coach [Jim] Harbaugh noch ein anderer Coach oder ein Mitglied des Staff irgendjemanden aufgefordert hat, irgendwelche Regeln zu brechen, oder sich eines unangemessenen Verhaltens in Bezug auf die jüngsten Vorwürfe des erweiterten Scoutings bewusst war."
Karten für über 30 Spiele
Zuletzt kam im Zuge der Ermittlungen heraus, dass unter Stalions‘ Namen Karten für Spiele potenzieller Big-Ten- oder Postseason-Gegner Michigans gekauft wurden. Wie "ESPN" berichtet, sollen es insgesamt über 30 Spiele in den vergangenen drei Jahren gewesen sein. Überwachungsvideos der Teams zeigen zudem Personen, die auf diesen Plätzen saßen und ihre Handys auf das Spielfeld richteten.
Stalions soll bei einem Spiel von Central Michigan gegen den Wolverines-Rivalen Michigan State in CMU-Mitarbeiterkleidung an der Seitenlinie zu sehen sein. Die Untersuchungen dauern noch an. Nachdem der Skandal öffentlich wurde, verfielen bereits gekaufte Tickets für Ohio State vs. Penn State ungenutzt.
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Besonders interessant: Untersuchungen des Purdue-College haben ergeben, dass Stalions Karten für vier der ersten fünf Heimspiele der aktuellen Saison gekauft hat. "Wir wissen mit Sicherheit, dass sie bei einer Reihe unserer Spiele waren", sagte Purdue-Trainer Ryan Walters am Donnerstag in seiner Radiosendung. "Wir mussten unseren Jungs eine neue Sprache beibringen." Purdue ist am Samstag der nächste Gegner der Wolverines.
Der Hintergrund: Die NCAA verbietet das persönliche Auskundschaften von Gegnern im Voraus sowie die Audio- und Videoaufnahme gegnerischer Signale. Eine entsprechende Satzung verbietet diese unsportlichen Aktivitäten.
Wolverines ziehen angeblich Mega-Angebot zurück
Head Coach Jim Harbaugh bestreitet, von dem Signaldiebstahl gewusst zu haben, allerdings hat die University of Michigan laut einem Bericht des "Wall Street Journal" ein Mega-Vertragsangebot für Harbaugh zurückgezogen.
Berichten zufolge haben sich die Trainer und Sportdirektoren der Big-Ten-Teams mit Conference-Commissioner Tony Petitti getroffen. Der Druck, die Wolverines zu bestrafen, wächst. Das Team spielt eine beeindruckende Saison, sie stehen mit einer 8:0-Bilanz auf Platz drei der College Football Playoff Top 25.