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NFL 2024

AFC North im Division-Check: Drei Teams mit Playoff-Potenzial und eine herbe Enttäuschung

  • Aktualisiert: 04.09.2024
  • 10:07 Uhr
  • Andreas Reiners

Kurz vor dem Saisonstart nimmt ran die acht Divisions in der NFL unter die Lupe. In der AFC North kämpfen die Baltimore Ravens, Cincinnati Bengals, Cleveland Browns und Pittsburgh Steelers um die Krone.

Baltimore Ravens

Letzte Saison: 13-4, Aus im Championship Game gegen die Kansas City Chiefs (10:17)

Wichtige Neuzugänge: Derrick Henry (Running Back), Deonte Harty (Wide Receiver), Josh Jones (Offensive Tackle), Josh Tupou (Defensive Tackle), Kyle Van Noy (Edge), Nate Wiggins (Cornerback), Roger Rosengarten (Offensive Tackle)

Wichtige Abgänge: Tyler Huntley (Quarterback), J.K. Dobbins (Running Back), Gus Edwards (Running Back), Odell Beckham Jr. (Wide Receiver), Devin Duvernay (Wide Receiver), Morgan Moses (Offensive Tackle), John Simpson (Guard), Kevin Zeitler (Guard), Jadeveon Clowney (Edge), Ronald Darby (Cornerback), Geno Stone (Safety)

Head Coach: John Harbaugh (seit 2008)

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Analyse: Offensive

Die Offensive war 2023 eine der stärksten der Liga. Und daran hat sich auch in der Offseason nichts geändert. Es wird eher erwartet, dass Baltimore noch einmal einen Schritt nach vorne macht, was vor allem an der Verpflichtung von Running Back Derrick Henry liegt.

Er fügt dem sowieso schon starken Laufspiel der Ravens eine zusätzliche Nuance hinzu, dazu entlastet er Quarterback Lamar Jackson, der selbst auch gerne läuft. Auch die O-Line wurde verstärkt.

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Das Wichtigste in Kürze

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  • Die Stadien der Zukunft

Insgesamt ist die Offensive so deutlich flexibler darin, ihre Stärken auszuspielen, und dazu auch etwas unberechenbarer. Angeführt von Jackson, der mit 27 Jahren bereits zweimaliger MVP, aber ganz sicher noch nicht am Limit ist.

Wenn er denn fit bleibt. Das war früher ein ernsthaftes Problem, wenn es in die Crunchtime der Saison ging. 2023 war die Voraussetzung für den Erfolg, dass Jackson gesund blieb.

Vor allem auf Offensive Coordinator Todd Monken ruhen die Hoffnungen, dass er in seinem System im zweiten Jahr den nächsten Gang einlegen kann. Die Voraussetzungen stimmen.

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Analyse: Defensive

Die Defense hat eine historische Saison hinter sich gebracht. Denn die Ravens sind das erste NFL-Team, das in einer Saison die wenigsten Punkte (16,5) zugelassen und die meisten Sacks (60) und die meisten Balleroberungen (31) geschafft hat.

Trotzdem gibt es einen Neustart, denn Zach Orr ist der neue Defensive Coordinator, weil Mike Macdonald, der als Head Coach zu den Seattle Seahawks wechselte, ersetzt werden musste.

"Ich möchte, dass unsere Defense in erster Linie zusammenspielt - elf Leute, die als Einheit spielen", sagte Orr: "Außerdem möchte ich, dass sie gewalttätig ist - sehr gewalttätig [und] physisch. Das ist einfach der Standard hier. Alles, was wir tun werden, wird mit Körperlichkeit und Gewalt geschehen."

Allerdings musste die Defense an einigen Stellen personelle Veränderungen wie die Abgänge von Patrick Queen, Ronald Darby, Jadeveon Clowney oder Geno Stone hinnehmen, deren Auswirkungen man abwarten muss.

Nate Wiggins und die Rückkehr einiger Leistungsträger wie Justin Madubuike, Roquan Smith oder Kyle Hamilton nähren aber die Hoffnungen darauf, dass die Defense wieder dominant sein wird. In welcher Intensität, ist die Frage.

Einschätzung

Die Ravens haben in der Offseason durch ihre doch recht zahlreichen Abgänge für Aufsehen gesorgt und auch Qualität verloren, vor allem defensiv.

Henry sollte zwar immer noch abliefern können, ein Großteil der Super-Bowl-Rechnung beruht aber auch auf der Hoffnung, dass sich Leistungsträger weiterentwickeln und junge Spieler teilweise in die Bresche springen.

Der Kader besitzt aber weiterhin eine sehr hohe Grundqualität. Den Titel in der AFC North sollten die Ravens holen, allerdings nicht mehr so dominant wie noch 2023.

ran-Tipp: 11-6 (Platz 1 in der AFC North)

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Cincinnati Bengals

Letzte Saison: 9-8, keine Playoff-Teilnahme

Wichtige Neuzugänge: Zack Moss (Running Back), Mike Gesicki (Tight End), Trent Brown (Offensive Tackle), Sheldon Rankins (Defensive Tackle), Vonn Bell (Safety), Geno Stone (Safety), Amarius Mims (Offensive Tackle), Kris Jenkins (Defensive Tackle), Jermaine Burton (Wide Receiver)

Wichtige Abgänge: Joe Mixon (Running Back), Tyler Boyd (Wide Receiver), Irv Smith Jr. (Tight End), Jonah Williams (Offensive Tackle), Josh Tupou (Defensive Tackle), D.J. Reader (Offensive Tackle), Chidobe Awuzie (Cornerback), Nick Scott (Safety)

Head Coach: Zac Taylor (seit 2019)

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Analyse: Offensive

Herzstück der Offense ist und bleibt Quarterback Joe Burrow. Und der Superstar hatte endlich mal die Zeit, seine Offense ein volles Training Camp lang auf Kurs zu bringen.

Burrow setzt dabei auf neue Staff-Mitglieder wie Justin Rascati (Pass Game Coordinator) und Dan Pitcher (Offensive Coordinator). Sie sollen neue Ideen und neue Ansätze einbringen, um die Offense auf ein neues Level zu heben.

"Es ist schön, eine neue Perspektive und einige neue Ideen in das Gebäude zu bekommen", sagte Burrow, der nach seiner Handgelenksverletzung wieder fit ist. Dass er fit bleibt, ist die entscheidende Zutat für 2024.

Der erfahrene Running Back Joe Mixon ist weg, und die Situation um die unzufriedenen Ja'Marr Chase und Tee Higgins kann ein Problem werden. Dazu haben die Bengals mit Jermain Burton aber einen vielversprechenden Rookie und mit Mike Gesicki einen Top-Tight-End verpflichtet.

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Analyse: Defensive

Erstes Problem: Die Defense war im vergangenen Jahr schon nicht gut. Zweites Problem: Defensive Tackle D.J. Reader ist weg. Sheldon Rankins und Vonn Bell sollten aber ebenso helfen wie Geno Stone.

Es wurde also nachgebessert, was aber automatisch die Frage aufwirft, wie gut und schnell die Defense funktioniert. Die Zuversicht ist da, dass sich die neue Secondary im Vergleich zur Vorsaison verbessern kann. Ein wunder Punkt könnte die Defensive Line der Bengals werden.

Die Meinungen gehen daher durchaus auseinander, inwieweit diese Defense Schritte nach vorne machen und die starke Offense stützen kann.

Die Bengals sind optimistisch, aus den Reihen der Spieler und Trainer heißt es, der Unterschied zwischen der diesjährigen Verteidigung und der des vergangenen Jahres sei wie "Tag und Nacht".

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Einschätzung

Offensiv hängt viel von Burrows Gesundheit ab. Klar ist aber, dass die Qualität dort für einen tiefen Playoff-Run sorgen kann. Nicht wenige Experten gehen sogar davon aus, dass das Super-Bowl-Fenster für das Team geöffnet ist, wenn ein paar Dinge zugunsten der Bengals laufen.

Dazu gehört auch die Performance der Defense, denn Fragezeichen gibt es auf der anderen Seite des Balles. Funktioniert das wie erhofft und kann die Defense zulegen, steht einem tiefen Lauf mit Chancen auf ein wenig mehr nicht viel im Weg.

ran-Tipp: 11-6 (Platz 2 in der AFC North)

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Cleveland Browns

Letzte Saison: 11-6, Aus in der Wild Card Round bei den Houston Texans (14:45)

Wichtige Neuzugänge: Jameis Winston (Quarterback), Tyler Huntley (Quarterback), D'Onta Foreman (Running Back), Nyheim Hines (Running Back), Jerry Jeudy (Wide Receiver), Germain Ifedi (Offensive Tackle), Devin Bush (Linebacker), Jordan Hicks (Linebacker), Cade York (Kicker), Michael Hall Jr. (Defensive Tackle)

Wichtige Abgänge: Joe Flacco (Quarterback), PJ Walker (Quarterback), Kareem Hunt (Running Back), Marquise Goodwin (Wide Receiver), Harrison Bryant (Tight End), Nick Harris (Center), Jordan Elliott (Defensive Tackle), Sione Takitaki (Linebacker), Anthony Walker (Linebacker), Mike Ford (Cornerback)

Head Coach: Kevin Stefanski (seit 2020)

Analyse: Offensive

Der Plan: Topstar Deshaun Watson soll die Offense nach einem durch Verletzungen geprägten Jahr zum Vergessen anführen. Dabei bleibt die Frage zu beantworten, wie fit der Spielmacher ist und wie schnell er auf Touren kommt. Er hat in zwei Jahren nur zwölf Spiele für die Browns absolviert.

Dass Watson mit Wide Receiver Amari Cooper eine verlässliche und mit Jerry Jeudy eine neue Waffe hat, bringt den Browns Offense-Potenzial. Dass Running Back Nick Chubb aufgrund seiner Knieverletzung die ersten Wochen der neuen Saison verpassen wird, ist dagegen ein Rückschlag.

Viele Hoffnungen ruhen darauf, dass der Restart im Trainerstab fruchtet. Neu sind Offensive Coordinator Ken Dorsey, Pass Game Specialist/Tight Ends Coach Tommy Rees, Running Backs Coach Duce Staley, Offensive Line Coach Andy Dickerson und Assistant Offensive Line Coach Roy Istvan.

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Analyse: Defensive

Während es in der Offense einschneidende und weitreichende Veränderungen gab, setzen die Browns bei der Defense auf ein gewisses Maß an Stabilität. 2024 gehen sie in das zweite Jahr im System von Defensive Coordinator Jim Schwartz.

Schwartz kündigte an, über verschiedene Elemente das System optimieren und anpassen zu wollen, um mit der 2023 bereits starken Defense einen weiteren Schritt in der Entwicklung zu machen. Dazu gehört dann hoffentlich die Red-Zone-Defense, denn die Erfolgsquote der Gegner lag 2023 bei 71,4 Prozent.

Die Browns ließen 2023 nur 270,2 Yards pro Spiel zu (Bestwert), in der Passverteidigung nur 164,7 Yards pro Spiel (ebenfalls Bestwert). Es sieht gut aus, dass der Plan in der Defense aufgeht.

Denn angeführt wird sie immer noch von Myles Garrett, dem amtierenden Defensive Player of the Year, hinzu kommen Profis wie Za'Darius Smith, Jeremiah Owusu-Koramoah, Jordan Hicks und Grant Delpit. Bleiben die Leistungsträger diesmal durchgehend fit, gehört die Defense grundsätzlich zu den Top-Verteidigungen der Liga.

Einschätzung

Die Defensive wird das Team auch 2024 wieder tragen und die Qualität auf den Platz bringen. Fragezeichen bleiben aber offensiv, denn die Hoffnungen ruhen einmal mehr auf Watson.

Der 28-Jährige hat 2020 (!) seine letzte volle und konkurrenzfähige Saison in der NFL absolviert. Deshalb sind die Browns eine kleine Wundertüte, bei der auch eine enttäuschende Regular Season im Bereich des Möglichen ist.

Sollte es auch offensiv klappen, sind die Playoffs aber absolut drin.

ran-Tipp: 9-8 (Dritter in der AFC North)

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Pittsburgh Steelers

Letzte Saison: 10-7, Aus in der Wild Card Round bei den Buffalo Bills (17:31)

Wichtige Neuzugänge: Justin Fields (Quarterback), Russell Wilson (Quarterback), Van Jefferson (Wide Receiver), Cordarrelle Patterson (Wide Receiver), Cameron Sutton (Cornerback), Donte Jackson (Cornerback), Patrick Queen (Linebacker), DeShon Elliott (Safety), Troy Fautanu (Offensive Tackle), Zach Frazier (Center)

Wichtige Abgänge: Kenny Pickett, Mason Rudolph, Mitchell Trubisky (alle Quarterbacks), Chukwuma Okorafor (Offensive Tackle), Kwon Alexander (Linebacker), Diontae Johnson (Wide Receiver), Allen Robinson (Wide Receiver)

Head Coach: Mike Tomlin (seit 2007)

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Analyse: Offensive

Neuer aufstellen als die Steelers kann man sich kaum. Die Franchise hat im Quarterback-Raum aufgeräumt und Justin Fields und Russell Wilson reingesetzt, also einen Neustart auf der Schlüsselposition vorgenommen.

Die Steelers haben einen ambitionierten Youngster, der bei den Bears in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten hatte, die Erwartungen zu erfüllen. Und einen Routinier, der um seinen Status als Superstar kämpft.

Für alle Fans kündigt sich beste Unterhaltung an, für die Steelers öffnet sich mit dem Start der Regular Season ein halbes Jahr voller sportlicher Unwägbarkeiten, das eine extreme Spannbreite an Möglichkeiten bietet.

Gezeigt hat sich, dass die Offensive Line ein Problem darstellt und den Spielmachern das Leben schwer machen könnte. Dazu fehlt der gesamten Offensive noch der Rhythmus.

"Es gibt viele gute Dinge, die man manchmal nicht sieht", erklärte Wilson während der Preseason: "Und es gibt auch einige Dinge, die wir in Ordnung bringen und verbessern müssen." In der Hinsicht ist auch der neue Offensive Coordinator Arthur Smith gefragt, der für mehr Kreativität sorgen soll.

Analyse: Defensive

Die von Superstar T.J. Watt angeführte Defense gehört weiterhin klar zu den zehn besten der Liga, was auch an den Verpflichtungen von Linebacker Patrick Queen und Safety DeShon Elliott liegt.

Mit Watt, Alex Highsmith und Cam Heyward sowie dem enorm starken Pass Rush können die Steelers jede Offense zur Verzweiflung bringen, auch wenn Quarterbacks wie Patrick Mahomes, Justin Herbert und Dak Prescott in der Regular Season warten.

Dazu dürften Cornerback Joey Porter Jr. und Tackle Keeanu Benton nach ihrem Rookie-Jahr den nächsten Schritt und die Defense deutlich stärker machen. Entscheidend wird sein, dass die Leistungsträger gesund bleiben. Denn an der einen oder anderen Stelle kommt auch das Alter ins Spiel.

Einschätzung

Klar ist: Finden die Steelers offensiv einen guten Rhythmus, sind sie ein Playoff-Anwärter. Es muss allerdings schon sehr viel zusammenpassen, damit das Team wieder in die Postseason einziehen kann.

Auf die Defense ist zwar weiterhin Verlass, allerdings geht das Wagnis mit Fields und Wilson schief. Finanziell besteht kein Risiko, sportlich geht die Rechnung aber nicht auf, und die Defensive wird das nicht auffangen können.

Es wird zwar keine Katastrophen-Saison für die Steelers, dafür aber die erste überhaupt unter Mike Tomlin mit einer negativen Bilanz. Die Playoffs sind so diesmal kein Thema.

ran-Tipp: 8-9 (Platz 4 in der AFC North)

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