NFL
Chargers auf der Überholspur: Nicht nur Justin Herbert macht L.A. Hoffnung
- Aktualisiert: 07.08.2023
- 15:31 Uhr
- Oliver Jensen
Quarterback Justin Herbert hat sich langfristig an die Los Angeles Chargers gebunden und steigt damit zum bestbezahlten NFL-Spieler auf. Und auch das Team um ihn herum stimmt die Kalifornier zuversichtlich.
Finanziell könnte es für Justin Herbert überhaupt nicht besser laufen. Mit seinem Mega-Vertrag, der ihm über fünf Jahre insgesamt 262,5 Millionen US-Dollar einbringt, stieg er zum bestbezahlten Quarterback der NFL-Geschichte auf.
Kein Wunder: Seitdem Herbert beim NFL Draft 2020 an Position 6 gepickt wurde, ging es mit den Los Angeles Chargers steil bergauf.
Wir wissen, dass wir besser sind als das, was in Jacksonville passiert ist
Morgan Fox, (Defensive End)
Gelangen in der vergangenen Spielzeit vor der Verpflichtung von Herbert lediglich fünf Siege, folgten in den Spielzeiten mit Herbert sieben (2020), neun (2021) und zuletzt zehn Siege. Mit letzterer Ausbeute qualifizierten sich die Chargers erstmals seit der Saison 2018 wieder für die Playoffs, scheiterten aber in der 1. Runde, weil sie gegen die Jacksonville Jaguars eine 27:0-Führung herschenkten und denkbar knapp mit 30:31 verloren.
Ob sich diese dennoch positive Entwicklung fortsetzen lässt?
Das Wichtigste in Kürze
Tatsächlich spricht vieles dafür, dass Los Angeles einen weiteren Schritt nach vorne machen könnte. "Ich denke, es gibt ein Gefühl der Entschlossenheit im gesamten Team, besonders nach diesem Playoff-Spiel", sagt Defensive Lineman Morgan Fox: "Wir wissen, dass wir besser sind als das, was in Jacksonville passiert ist. Wir wissen, was für ein gutes Team wir sein können."
Externer Inhalt
Der neue OC Kellen Moore soll das Laufspiel verbessern
Ein Erfolgsschlüssel könnte Kellen Moore, der neue Offensive Coordinator der Chargers, sein. Nachdem dieser in den vergangenen vier Spielzeiten die gleiche Funktion bei den Dallas Cowboys bekleidete und dort verlässlich für ein Offensiv-Feuerwerk sorgte, soll der hochgelobte Angriffsspezialist nun bei den Chargers für mehr Power im Laufspiel und mehr Explosivität im Allgemeinen sorgen.
Neben Star-Running-Back Austin Ekeler sollen auch junge Spieler wie Joshua Kelley oder Isaiah Spiller zukünftig eine größere Rolle einnehmen. "Wir brauchen Tiefe auf dieser Position. Du brauchst zwei, drei richtig gute Running Backs in einer Saison“, sagt Moore. Die Chargers hatten vergangene Saison von den Yards her das drittbeste Passspiel der NFL, aber auch das drittschwächste Laufspiel.
Würde das Laufspiel zukünftig besser funktionieren, würde das Herbert entlasten. Zudem hat er in der kommenden Saison noch mehr Waffen zur Verfügung. Neben den Veteranen Keenan Allen und Mike Williams könnte auch Quentin Johnston, der in diesem Jahr von den Chargers als Pick Nummer 21 gedraftet wurde, eine tragende Rolle einnehmen. Moore kündigt an: "Ich denke, er wird wichtig für uns sein."
Turnover-Differenz der NFL-Teams in den vergangenen zehn Jahren
Die Defense will sich "einen Namen machen"
Und auch die Defense, die vergangene Saison die elfmeisten Punkte aller NFL-Teams zuließ, könnte einen Schritt nach vorne machen. Cornerback J.C. Jackson, der im Jahre 2022 einen hochdotierten Vertrag unterzeichnete und dann verletzungsbedingt lediglich fünf Saisonspiele bestritt, soll nun ein wichtiger Faktor sein.
In Drue Tranquill verloren die Chargers zwar den Tackle-Leader der vergangenen Saison. Dieser Abgang wurde aber mit der Verpflichtung von Linebacker Eric Kendricks, der zuvor für die Minnesota Vikings aktiv war, zumindest auf dem Papier gut kompensiert. Zudem wurde der Draft genutzt, um mit Edge Rusher Tuli Tuipulotu (2. Runde) und Linebacker Daiyan Henley (3. Runde) zwei weitere Rohdiamanten hinzuzuholen.
Cornerback Ja'Sir Taylor hofft, dass die Defense so gut funktionieren wird, dass in der kommenden Saison nicht nur von der Offense rund um Großverdiener Herbert gesprochen wird: "Jeder weiß, dass wir auf dieser Seite des Balls mit Stars besetzt sind. Wenn sie über die Chargers sprechen, ist das alles, was wir jemals hören. Auch als Defense müssen wir uns einen Namen machen."