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New England Patriots: Die endgültige Ankunft in der Krise

  • Aktualisiert: 02.10.2023
  • 16:08 Uhr
  • Philipp Schmalz
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Jahrzehntelang gehörten die New England Patriots zur absoluten Elite der NFL. Mittlerweile ist die Franchise im Mittelmaß der Liga angekommen und befindet sich in der wohl größten Krise seit Jahren.

Von Philipp Schmalz

Der Duden definiert eine Krise als eine schwierige Lage oder eine kritische Situation, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt. Den aktuellen Zustand der New England Patriots darf man also getrost als Krise bezeichnen.

Nach vier Spielen steht das ehemalige Powerhouse der NFL bei einer Bilanz von einem Sieg und drei Niederlagen. Vor allem die 3:38-Blamage gegen die Dallas Cowboys sollte die Verantwortlichen der "Pats" zum Nachdenken anregen. Doch warum?

Die durchaus knappen Niederlagen gegen die Philadelphia Eagles (20:25) und die Miami Dolphins (17:24) zu Saisonbeginn waren verkraftbar, immerhin hielt man sich gegen mögliche Super-Bowl-Kandidaten lange im Spiel. Doch schon beim engen 15:10-Sieg gegen die ohne Aaron Rodgers spielenden New York Jets deuteten sich die ersten Probleme der Patriots an. 

Spätestens nach der 3:38-Pleite gegen die Dallas Cowboys dürfte feststehen, dass den New England mit der aktuellen Offensive eine lange Saison bevorsteht.

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Die Fakten sprechen eine klare Sprache! Die Niederlage gegen die Cowboys war die höchste in der langen und illustren Karriere von Head Coach Bill Belichick, in den letzten zehn Drives gelang der Offensive der Patriots nicht ein einziger Score. Zudem startete die Franchise zum dritten Mal in Folge mit nur einem Sieg aus den ersten vier Spielen in die Saison.

Kein Wunder, denn bisher erzielte die Mannschaft erst 55 Punkte. Die schlechteste Ausbeute des Teams seit 2000. Einzig die Cincinnati Bengals (49) und die New York Giants (43) strahlen derzeit noch weniger Gefahr aus.

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Ist Mac Jones noch "der Richtige"?

Die Gründe dafür sind vielfältig. Mac Jones sieht auch in seinem dritten Jahr nicht wie ein Superstar-Quarterback aus. Nach der enttäuschenden zurückliegenden Spielzeit stellten die Patriots dem 25-Jährigen extra Bill O'Brien an die Seite. Der Offensive Coordinator arbeitete 2020 mit Jones bei den Alabama Crimson Tide zusammen und gilt als enger Vertrauter des Quarterbacks.

Bisher war diese Maßnahme jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Jones warf in der laufenden Saison erst fünf Touchdowns, leistete sich bereits vier Interceptions und einen Fumble, wirkte über weite Strecken des Spiels überfordert. Kurz vor Ende des dritten Viertels gegen die Cowboys setzte Belichick seinen Spielmacher sogar auf die Bank und ließ Backup Bailey Zappe spielen.

Zwar betonte der Head Coach auf der Pressekonferenz nach der Partie, dass dies nichts mit der Leistung von Jones zutun hatte und dieser auch in der kommenden Woche gegen die New Orleans Saint starten wird, dennoch wird die Kritik am 25-Jährigen durch diese Entscheidung sicherlich nicht leiser.

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New England Patriots: Neuzugänge schlagen nicht ein

Gänzlich allein schuld ist Jones an der aktuellen Misere aber natürlich nicht. Vor allem Bill Belichick muss sich, im Hinblick auf seine Offseason-Entscheidungen, einige Fragen gefallen lassen. JuJu Smith Schuster, der im März einen Dreijahresvertrag über 33 Millionen US-Dollar unterschrieb, spielt bisher quasi keine Rolle (elf Receptions und 80 Receiving Yards).

Jakobi Meyers, der laut eigener Aussage im Sommer gerne bei den Patriots geblieben wäre, wechselte für einen ähnlich dotierten Vertrag zu den Las Vegas Raiders und zeigt dort bisher gute Leistungen.

Auch Ezekiel Elliott bleibt derzeit hinter den Erwartungen zurück. Der Running Back, der in der vergangenen Saison zwölf Touchdowns für die Dallas Cowboys erzielte, wirkt in der Offensive der Patriots bisher wie ein Fremdkörper.

Trotzdem sollten Patriots-Fans die Hoffnung in Sachen Elliott noch nicht komplett aufgeben. Der 28-Jährige hat in den vergangenen Spielzeiten gezeigt, dass er noch lange nicht "zum alten Eisen" gehört. Zudem fand Trainer Belichick in der Vergangenheit eigentlich immer Verwendung für seine Running Backs.

Verletzungssorgen werden größer

Doch nicht nur in der Offensive muss Belichick Lösungen finden, auch in der Defensive bahnen sich Probleme an. Die sowieso schon dünn aufgestellte Secondary der Patriots verlor gegen die Cowboys Rookie Christian Gonzalez, der sich an der Schulter verletzte. Der 21-Jährige wurde zuletzt zum "Defensive Rookie of the Month" gewählt und ist einer der wenigen Lichtblicke der Patriots. Eine Diagnose steht zwar noch aus, allerdings äußerte sich Belichick auf der Pressekonferenz eher zurückhaltend.

Deutlich schlechter sieht es bei Matthew Judon aus. Der Linebacker und Defensiv-Anker der Franchise riss sich eine Sehne im Bizeps und dürfte länger ausfallen.

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Wie geht es für die Patriots weiter?

Die kommenden Spiele werden über das Wohl und Wehe der Patriots-Saison entscheiden. Schafft es Jones zurück zur Form seiner Rookie-Saison? Werden die Neuzugänge vernünftig in die Offensive integriert? Wie verarbeitet New England die Verletzungen der Defensive?

Ein Blick auf den Spielplan verrät: Kriegen die Patriots ihre Probleme in den Griff, gibt es in diesem Jahr noch einige Spiele, die die sie gewinnen können. Für einen Einzug in die Playoffs könnte es hinter den Miami Dolphins und Buffalo Bills aber schwierig werden.

Finden Belichick und Co. keine Antworten auf ihre Fragen, dürfte der Erfolg in dieser Saison ausbleiben.

Apropos Erfolg... Der Duden definiert Erfolg als positives Ergebnis einer Bemühung und Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung.

Ob sich die Bemühungen der Patriots auszahlen, bleibt abzuwarten. Es sind unruhige Zeiten in New England.

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