Sechs Super-Bowl-Siege
New England Patriots: Josh McDaniels ist die richtige Wahl als Offensive Coordinator - ein Kommentar
- Aktualisiert: 22.01.2025
- 15:02 Uhr
- Kai Esser
Josh McDaniels wird neuer Offensive Coordinator der New England Patriots. Bereits zum dritten Mal wird er für diesen Job verpflichtet. Was wie ein Rückfall klingt, ist die sinnvollste Lösung für alle.
Von Kai Esser
Würde man unter 100 Fans der New England Patriots bei einem Heimspiel fragen, welche Person neben Bill Belichick und Tom Brady bei allen sechs Super-Bowl-Titel fast als einzige dabei war, es würden wohl die wenigsten wissen.
Tatsächlich war es Josh McDaniels. In verschiedensten Rollen gewann er von 2001 bis 2018 sechs Ringe in Foxborough. Da ist es beinahe nur logisch, dass der neue Head Coach Mike Vrabel Josh McDaniels zu seinem Offensive Coordinator gemacht hat.
Die Entscheidung ist, trotz nicht unberechtigter Zweifel, goldrichtig - und das hat mehrere Gründe.
New England Patriots: Vrabel muss seinem OC blind vertrauen können
Vrabel war - genauso wie McDaniels übrigens - von Anfang an Wunschkandidat der Patriots für die Position. Ein Vorteil, dass die Patriots beide bekommen haben: Sie können sofort mit der Arbeit loslegen. Wie soll die Offense aussehen? Welche Spieler in der Free Agency und im Draft sind interessant? Wie soll Drake Maye entwickelt werden?
Gerade bei letzterem ist das Zusammenspiel der Coaches unheimlich wichtig. Maye ist ein ungeschliffener Diamant, das wertvollste, was die Offense in New England aktuell hat. Gerade seine Entwicklung muss auf der Prioritätenliste ganz oben stehen.
Das Wichtigste zur NFL
Während sich Vrabel dem jungen Quarterback auf menschlicher Ebene annehmen wird, ist McDaniels für die sportliche Entwicklung zuständig. Der Head Coach muss seinem Koordinator blind vertrauen - und das tut er auch. Die beiden kennen sich schließlich schon seit fast 25 Jahren.
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New England Patriots: McDaniels war auch ohne Brady erfolgreich
Dass die Patriots ohne Brady nicht erfolgreich waren, stimmt nur halb. Freilich, ohne den GOAT würden im Gillette Stadium wahrscheinlich kein Banner hängen, geschweige denn sechs. Dennoch bewies McDaniels auch ohne Brady, dass er als Koordinator brillieren kann.
2021 führte er eine durchaus limitierte Offense in die Playoffs. Rookie Mac Jones wurde in den Pro Bowl gewählt und nach Punkten landete die Offensive auf Rang sechs ligaweit. Noch heute fragen sich Patriots-Fans und wohl auch Jones selbst, was aus ihm hätte werden können, wenn McDaniels in seinem Ohr geblieben wäre.
Auch damals überließ Bill Belichick die Offense ganz und gar seinem Mastermind und Co-Piloten McDaniels. Genau so soll es in 2025 auch wieder werden.
Dass er als Head Coach bei den Denver Broncos und auch Las Vegas Raiders chronisch erfolglos war, lässt keine Rückschlüsse auf sein Engagement in Massachusetts zu. Nicht nur ist der mittlerweile 48-Jährige in Boston quasi Zuhause, nach seiner Entlassung bei den Broncos kehrte er ebenfalls zurück und gewann drei weitere Super-Bowl-Ringe.
Das soll keineswegs heißen, dass die Patriots bald wieder um einen Super Bowl mitspielen. Aber der erste Baustein zurück zu alter Stärke scheint gelegt worden zu sein.