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New England Patriots haben nicht aus ihren Fehlern gelernt - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 31.08.2023
  • 06:17 Uhr
  • Kai Esser

Die New England Patriots brüsten sich oft damit, Dinge anders als die anderen Teams zu machen. Allerdings ist das jetzt schon öfter nach hinten losgegangen. Doch die Patriots bleiben bei ihrer Haltung.

Von Kai Esser

Es war die wohl größte Überraschung des vergangenen Dienstags. Der Tag, an dem die letzten Cuts bei den Kadern der NFL-Teams gesetzt werden mussten.

Quarterback Bailey Zappe wurde von den New England Patriots entlassen. Nicht wenige Experten hatten gedacht, er könnte Mac Jones gar ernsthafte Konkurrenz um den Posten als Starter machen.

Nach einem starken Training Camp von Jones stellte sich die Frage bei den Patriots nach dem Starter nicht mehr. Allerdings rechnete niemand damit, dass Zappe dem Cut zum Opfer fallen würde. Jones war - zumindest für einen Tag - der letzte verbliebene Quarterback im Kader.

Am Mittwoch dann die Rolle rückwärts: Nachdem kein Team Zappe von der Waiver-Liste verpflichten wollte, angelten sich die Patriots ihn und den ebenfalls gecutteten Quarterback Malik Cunningham fürs eigene Practice Squad. Im aktiven Roster ist Mac Jones allerdings weiter der einzige Quarterback, der mit der Offense trainiert.

Damit gehen die Patriots - mal wieder - einen anderen Weg als die anderen Teams. Allerdings ist das gefährlich - und ging erst in der vergangenen Saison nach hinten los.

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Der "Patriot Way" war mehr der "Tom Brady Way"

Sieht man es positiv, könnte man sagen, dass die Patriots dem First Round Pick von 2021 damit ihr vollstes Vertrauen aussprechen. Vertrauen, das sie ihm einst entzogen, als sie ihn in einem Spiel gegen die Buffalo Bills nur drei Pässe werfen ließen.

Und klar, die Patriots werden nicht nur mit Mac Jones in die Saison gehen. Auf diese Idee käme Head Coach und General Manager Bill Belichick wohl nicht einmal in einem Fiebertraum.

Es ist davon auszugehen, das Zappe bei Bedarf oder wenn ein Spieler auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt werden muss in den 53-Mann-Kader zurückkehren wird. Das Hin und her bei Zappe und Cunningham könnte auch als typischer Belichick-Schachzug gewertet werden.

Dennoch: 31 von 32 Teams gehen aktuell mit mindestens zwei Quarterbacks in die Saison. Die "Pats" machen wieder alles anders. Der "Patriot Way" eben.

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Oder war der "Patriot Way" vielleicht nur der "Tom Brady Way"? Stets waren die Spieler der New Englands mit die härtesten Arbeiter der Liga - weil Brady es vorgemacht hat. Stets wurden Verträge unter Wert abgeschlossen - weil Brady es vorgemacht hat. Top-Receiver gab es in der Ära Belichick in Foxborough nur wenige - weil Tom Brady die durchschnittlich talentierten Receiver besser gemacht hat.

Seitdem Brady die Patriots verließ, sind die nämlich maximal durchschnittlich. 25 Siege, 25 Niederlagen.  Von Super Bowls kann man im Nordosten der USA derzeit nur träumen.

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Patriots: Aus Patricia nichts gelernt?

Bereits in der vergangenen Saison sorgten die Patriots in der gesamten Liga mit einer Maßnahme für Aufsehen. Matt Patricia wurde zum Playcaller der Offense gemacht. Zur Erinnerung: Patricia coachte jahrelang erfolgreich, allerdings die Defense.

Und sein Assistent? Joe Judge, der als einer der schlechtesten Head Coaches in die Geschichte der NFL eingehen wird. Zu allem Überfluss coachte auch er nie eine Offense. Die Folge: Die Patriots-Offense war dysfunktional und sogar Letzter ligaweit, wenn es um Touchdowns pro Redzone-Ausflug ging.

Diesen Fehler behob Belichick relativ zeitnah nach Saisonende und entließ seinen Freund Patricia. Allerdings hat er damit ein Jahr lang die Entwicklung von Mac Jones behindert und ein günstiges Vertragsjahr verschwendet. Dass es nicht gut gehen kann, wenn man einen Defensivspezialisten mit der Offensive betraut, kann jeder mit halbwegs Verständnis für American Football benennen.

Mit der einzigartigen Quarterback-Situation gehen die Patriots also wieder einen eigenwilligen Weg. Sicher, Bill Belichick - seines Zeichens erfolgreichster Head Coach der NFL-Historie - wird sich etwas dabei gedacht haben. Und Jones wird noch Konkurrenz bekommen.

Nur ob das dann am Ende aufgeht, steht mehr als in den Sternen.

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