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NFL - Australiens Rugby-Star Jordan Petaia will über International Pathway Program in die Liga
- Veröffentlicht: 03.12.2024
- 12:33 Uhr
- Luca Wolkstein
Jordan Petaia war in seinem Heimatland Australien einer der ganz großen Rugby-Stars. Doch sein Profidasein und die Nationalmannschaft lässt er hinter sich, um NFL-Spieler zu werden.
Einst schrieb Jordan Petaia Geschichte als jüngster Spieler der australischen Rugby-Nationalmannschaft mit einem WM-Einsatz, als er 2019 im zarten Alter von 19 Jahren gegen Uruguay sein Debüt für die Wallabies gab. Seither bestritt er 30 weitere Länderspiele und erarbeitete sich den Ruf, einer der vielversprechendsten Verteidiger des Landes zu sein.
Doch dieser Weg ist nun vorbei, vorerst zumindest. Denn Petaia will seinen und seines verstorbenen Vaters gemeinsamen Traum verwirklichen - es als Footballer in die NFL zu schaffen. Am Dienstag gab der 24-Jährige bekannt, sich dem IPP (International Players Pathway) der amerikanischen Liga anzuschließen.
Das IPP gibt Spielern aus anderen Sportarten in einem zehnwöchigen Programm die Möglichkeit, bei einem NFL-Team zu unterschreiben. Ab Januar studiert Petaia für die Verwirklichung seines Traums an der University of South Florida, um am Pro-Day die anwesenden Scouts von sich zu überzeugen.
In einer auf Social Media veröffentlichten Nachricht erklärte er seinen Abschied: "Die Entscheidung, vom Rugby Abstand zu nehmen, war nicht einfach und habe ich mir gründlich überlegt. Ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, diesen Traum zu verwirklichen, den ich schon lange Zeit hege."
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Petaia Down Under ein großer Name
Mit Petaia verlieren die Wallabies indes nicht irgendeinen Profi. Nicht nur debütierte der Outside Back 2019 im Nationalteam, sondern bestätigte seine Nominierung durch überzeugende Vereinsleistungen bei den Queensland Reds regelmäßig. 2023 sicherte er sich deshalb erneut einen Kaderplatz für die WM in Frankreich.
Zwar erlebte die stolze Rugby-Nation ein historisches Debakel und schied zum ersten Mal überhaupt in der Vorrunde aus, die Leistungen des hochveranlagten Talents gehörten jedoch zu den solideren, da waren sich die Rugby-Medien einig.
Allerdings wurde die Karriere des 24-Jährigen seit jeher von Verletzungen überschattet. Unter anderem laborierte er lange an einem Schulterproblem, das ihn für die Hälfte der diesjährigen Super-Rugby-Saison außer Gefecht setzte und auch seine Teilnahme an der von ran übertragenen Autumn Nations Series verhinderte.
Auch bei der British & Irish Lions Tour im kommenden Jahr muss Cheftrainer Eddie Jones nun auf Petaia verzichten, dieses Mal allerdings nicht aus Verletzungsgründen.
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Doch wie erging es den Aussteigern? Schließlich ist Petaia nicht der erste Star des Rugby-Kosmos, der sich für den Weg in die NFL entscheidet.
Im Jahr 2018 unterschrieb der ehemalige Wallaby Jordan Mailata bei den Philadelphia Eagles, nachdem er ebenfalls das IPP-Programm durchlaufen hatte. In Philadelphia etablierte sich der Offensive Tackle schnell als Leistungsträger und wurde im Juli 2024 dafür mit einem neuen Drei-Jahres-Vertrag über 66 Millionen US-Dollar belohnt.
Weniger positiv verlief das Football-Engagement des Ex-Wales-Internationals Louis Rees-Zammit. Der explosive Winger durchlief die IPP-Route im vergangenen Januar, bevor er bei den Kansas City Chiefs unterschrieb. Doch bei den NFL-Juggernauts fiel der 23-Jährige durch den Roster Cut.
Zwar nahmen ihn kurz darauf die Jacksonville Jaguars unter Vertrag, doch auch in Florida wartet der Running Back noch auf seinen ersten Snap der Regular Season.