NFL - Dallas Cowboys: Lamb-Saga war notwendiges Übel - ein Kommentar
Aktualisiert: 27.08.2024
12:50 Uhr
Mike Stiefelhagen
CeeDee Lamb und die Dallas Cowboys einigen sich nach zähen Verhandlungen auf einen lukrativen, neuen Vertrag. Doch der Streik und die Langwierigkeit der Verhandlungen waren langfristig betrachtet ein notwendiges Übel. Ein Kommentar.
Die NFL Offseason ist auch eine Zeit der Holdouts.
Fans, Mitspieler, Protagonisten - alle wünschen sich zeitnahe Einigungen in diesen Verhandlungen, damit der Fokus wieder auf dem Wesentlichen liegen kann: dem Sport.
Doch manchmal ist es nötig, auf etwas zu pochen, das man verdient hat. Und manchmal ist eben auch notwendig, eine Entscheidung durchzukalkulieren, ehe man weitere trifft.
Während viele diese Richtlinien außer Acht lassen und sich über die Dauer von Gesprächen echauffieren, zeigt der Fall CeeDee Lamb, dass es manchmal alternativlos ist. Ein notwendiges Übel sozusagen.
Es war klar, dass Lamb bei den Dallas Cowboys einen neuen Vertrag bekommen wird. Doch da dem Wide Receiver lange Zeit kein Deal vorlag, der ihm gefiel, blieb er dem Training und allen Einheiten fern. Ein beliebtes, wenn auch fragwürdiges Stilmittel in der NFL.
Das verzögert natürlich den Saisonstart für Lamb persönlich, der offenkundig zum besten Personal des Teams gehört. Kein guter Start in eine Saison, in der die Erwartungen an die Cowboys mal wieder astronomisch sind. Warum also nicht einfach die Schatulle öffnen und die Geschichte schnell beenden?
Zum einen, weil der Besitzer des Teams Jerry Jones heißt. Ein amerikanischer Geschäftsmann, wie er im Buche steht. Da wird kein müder Penny verschenkt, auch wenn man sich so einen Spieler für die nächsten 100 Jahre leisten könnte.
Zum anderen, da man lieber langfristig statt kurzfristig denken will. Eigentlich etwas, das man als Fan und Unterstützer des Teams gutheißen sollte. Und nichts anderes haben die Cowboys getan.
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Dallas Cowboys: Prescott unterstützt Lamb
Der 25-jährige Lamb unterschrieb einen Vierjahresvertrag über ein Gesamtvolumen von 136 Millionen US-Dollar. Damit bezieht er nach Justin Jefferson (140 Millionen, Wide Receiver, Minnesota Vikings) das höchste Gehalt eines Nicht-Quarterbacks.
"Warum nicht gleich so?" wird sich der eine oder andere fragen. Immerhin steht in nicht mal 14 Tagen der Saisonstart an und Lamb steigt jetzt erst ins Training ein.
Einerseits sagte bereits sein Quarterback Dak Prescott: "CeeDee wird nicht lange brauchen, er ist fit. Gebt uns ein bis zwei Trainingseinheiten und wir sind wieder voll da."
Zum anderen, weil das Lamb-Lager wohl hoffte, zum imagestarken bestbezahlten Nicht-Quarterback aufzusteigen. Dazu hätte er mindestens vier Millionen mehr auf vier Jahre bekommen müssen. Also eine Million pro Jahr mehr.
Selbst NFL-Insider Adam Schefter kritisierte dahingehend das Vorgehen der Cowboys: "Ich verstehe nicht, warum man wochenlang wegen so einer Summe hin und her debattiert, Lamb verdient das Geld! Macht ihn einfach zur neuen Nummer 1 und habt eine ruhigere Vorbereitung!"
Dallas Cowboys: Im Millionenspiel geht es auch um die kleinen Scheine
Doch die Sache ist ganz einfach. Jeder Cent zählt. Auch wenn es um Millionen geht. Kurzfristig wäre es wohl besser gewesen, schnell mehr zu bezahlen und den Spieler zügig im Team zu haben und mit der Vorbereitung ohne Unruhen loszulegen.
Langfristig gedacht, können sich diese eins bis vier Millionen noch auszahlen. Denn mit Dak Prescott und Micah Parsons stehen spätestens zum Ende der Saison weitere Top-Stars an, die einen neuen, dicken Vertrag brauchen. Und wenn bei allen so verschwenderisch gerechnet wird, kann es sein, dass einer nicht gehalten werden kann oder das Team an anderen Stellen zerfällt.
NFL - diese Stars könnten den Saisonstart 2024 verpassen: Chubb nach Horrorverletzung noch nicht bereit
Diese NFL-Stars könnten den Saisonstart 2024 verpassen Lange müssen die NFL-Fans nicht mehr warten, im September geht die Saison 2024 los. Das gilt jedoch nicht für alle. Verletzungen oder Sperren hindern den ein oder anderen Spieler daran, beim Saisonauftakt dabei zu sein. ran schaut, für wen es eng werden könnte und wer seinem Team definitiv zu Beginn fehlen wird. (Stand: 26.08.2024)
Nick Chubb: Achillessehne Seit seinem in Woche 2 der Regular Season erlittenen Totalschaden im Knie fehlt der Star-Running-Back den Cleveland Browns. Zwischenzeitlich standen angeblich sogar ein Karriereende oder eine Amputation im Raum. Doch es kam anders: Man schätzte sogar, dass Chubb nach etlichen OPs zum Saisonstart 2024 wieder angreifen könnte. Doch die Hoffnung auf einen Einsatz in Woche 1 der Regular Season hat sich nun zerschlagen.
Nick Chubb: Achillessehne Der 28-Jährige steht immer noch auf der PUP-List und wird laut übereinstimmenden Medienberichten von dieser auch nicht mehr gestrichen werden. Doch bleibt Chubb auf der "Physically Unable to Perform-List", darf er in den ersten vier Wochen nicht eingesetzt werden - ein herber Rückschlag für die Browns-Offense.
Chris Evans: Patellarsehne Der Running Back der Cincinnati Bengals wird den Saisonstart mit Sicherheit verpassen - und noch mehr. Evans erlitt laut Medienberichten eine Ruptur der Patellarsehne und wird die gesamte Regular Season fehlen. Bitter für den Publikumsliebling, nachdem er mit seinen Bengals ein starkes Trainingscamp absolviert hat.
T.J. Hockenson: Knie Das vordere Kreuzband und das Innenband riss sich T.J. Hockenson in Woche 16 der vergangenen Saison. Dadurch müssen die Minnesota Vikings definitiv in der ersten Saisonhälfte auf ihren Star-Tight-End verzichten. Einen konkreten Comeback-Termin gibt es nicht, US-Berichten zufolge peilt Hockenson Woche 9 der 2024er-Saison für eine Rückkehr an.
Dre Greenlaw: Achillessehne Unfassbares Pech für Dre Greenlaw! Der Linebacker der San Francisco 49ers verletzte sich im zweiten Viertel des Super Bowls schwer, als er auf den Platz zurücklief. Die Diagnose lautete: Achillessehnenriss. Er wird wohl die ersten Spiele der anstehenden Saison verpassen. Wann genau er wieder auf dem Platz stehen kann, ist noch unklar.
Aaron Rodgers: Achillessehne Vieles deutet darauf hin, dass Aaron Rodgers den New York Jets zum Saisonstart zur Verfügung stehen wird. Immerhin zog er sich bereits am ersten Spieltag 2023 den Achillessehnenriss zu. Der 40-Jährige wollte zum Ende der Saison sogar schon wieder spielen und nahm in der Offseason bereits am Training teil. Ob er aber tatsächlich bei 100 Prozent ist, wird man sehen.
Kirk Cousins: Achillessehne Fünf Jahre weniger auf dem Buckel, dafür aber auch sieben Wochen weniger Regenerationszeit als Rodgers hat Kirk Cousins hinter sich, der sich in Woche 8 der abgelaufenen Spielzeit ebenfalls die Achillessehne riss. Dementsprechend fraglich ist der Saisonauftakt des Quarterbacks mit seinem neuen Team, den Atlanta Falcons. Die nächsten Tage werden für Gewissheit sorgen, er trainiert aber bereits.
Tyler Higbee: Knie In der Wild Card Round wurde Tyler Higbee böse getackelt und riss sich dabei das vordere Kreuzband sowie das Innenband. Den Saisonstart verpasst der Tight End der Los Angeles Rams definitiv. Ob es überhaupt für einen Einsatz noch in diesem Jahr reicht, konnte auch Head Coach Sean McVay nicht beantworten: "Ich weiß nicht, wann er zurück sein wird."
Bradley Chubb: Knie An Neujahr riss sich Bradley Chubb das Kreuzband, daher bangen die Miami Dolphins um ihren Star-Edge-Rusher. Für den Saisonstart könnte es knapp werden, Chubbs Comeback wird vom Heilungs-Prozess des Knies abhängen. Der Linebacker beteuerte zuletzt, dass er sich auf einem guten Weg befinde. Überstürzen wolle man in Miami allerdings nichts.
Jaelan Phillips: Achillessehne Doch Chubb ist nicht der einzige Linebacker, auf dessen Rückkehr die Miami Dolphins warten. Auch Jaelan Phillips' Saisonstart steht noch in den Sternen. Der Edge Rusher erlitt in Woche 12 der Saison 2023 eine schwere Verletzung an der Achillessehne und schuftet seitdem für sein Comeback.
Daniel Scott: Achillessehne Brutales Verletzungspech für Daniel Scott: Der 25-Jährige erlitt bei den OTAs der Indianapolis Colts einen Achillessehnenriss und wird die zweite Saison in Folge verletzt verpassen. Vergangenes Jahr hatte der damalige Rookie sich im Trainingscamp einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Indianapolis Colts hatten Scott 2023 in der fünften Runde gedraftet.
Drew Sanders: Achillessehne Die Saison für Linebacker Drew Sanders ist offenbar vorbei, bevor sie überhaupt begann. Der Drittrundenpick der Denver Broncos aus dem vergangenen Jahr riss sich bei den ersten Trainingseinheiten die Achillessehne. Dass er in dieser Saison noch einmal zurückkommt, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber wenig wahrscheinlich.
Cameron Sutton: Sperre Cameron Sutton wurde von der NFL für acht Spiele wegen eines Verstoßes gegen die Verhaltensregeln der Liga suspendiert. Der Cornerback der Pittsburgh Steelers erhält in der Zwischenzeit auch kein Gehalt. Die NFL hatte einen Vorfall aus dem März untersucht, infolgedessen Sutton wegen Körperverletzung angeklagt worden war. Er verpasst den Saisonstart demnach definitiv.
Tashaun Gipson: Sperre So auch Tashaun Gipson. Er ist wegen der Einnahme verbotener leistungssteigernder Substanzen für sechs Spiele gesperrt worden. Der Safety hatte die vergangenen zwei Saisons bei den San Francisco 49ers verbracht und arbeitete sich von einem reinen Kaderspieler schnell zu einem Leistungsträger nach oben.
Jimmy Garoppolo: Sperre Auch ein ehemaliger Niner ist zu Saisonbeginn gesperrt. Die NFL suspendierte den Quarterback, der in dieser Spielzeit als Backup von Matthew Stafford bei den L.A. Rams agierte, wegen des Verstoßes gegen die Richtlinie zur Einnahme leistungssteigernder Substanzen, Er konnte die notwendige ärztliche Genehmigung für ein Medikament nicht vorweisen. Die Folge: Jimmy G. wird für die ersten zwei Spiele gesperrt.
Immerhin gibt es in der NFL den Salary Cap. Das Gehaltsbudget. Und ja, es gibt Schlupflöcher, aber auch dabei ist man limitiert. Die Cowboys liegen noch 28,5 Millionen Dollar unter dieser Gehaltsobergrenze. Damit kommen sie jetzt schon nicht mehr weit. Es muss einiges umstrukturiert werden, damit man das vielversprechende Team zusammenhalten kann.
Lamb hat die Qualität, in kurzer Zeit für den Saisonstart fit zu werden. Es war wichtiger, das "Kleingeld" einzusparen, um weitere große Spieler halten zu können. Trotz der vorschnellen und vorlauten Kritik, haben die Cowboys mehr im Blick als nur das nächste Spiel.
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