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NFL - Deutsche in Week 16: Commanders-Rookie erlebt Sensations-Finish - Amon-Ra St. Brown erreicht Bestmarke
- Aktualisiert: 23.12.2024
- 17:01 Uhr
- ran.de
Die NFL-Saison 2024 geht in die heiße Phase. Wie lief es für die Deutschen am 16. Spieltag? ran klärt auf.
Der 16. Spieltag der NFL-Saison 2024 ist aus deutscher Sicht in den Büchern.
Ein Spieler konnte dabei einmal mehr seine Extraklasse unter Beweis stellen und erreichte eine beeindruckende Bestmarke.
Ein Rookie fuhr einen späten und wichtigen Sieg im Playoff-Rennen ein.
ran hat den Überblick über die Leistung der Deutschen in Week 16.
NFL: Das Wichtigste in Kürze
Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)
In der Vorwoche sorgte Amon-Ra St. Brown bei der Niederlage der Detroit Lions im Top-Spiel gegen die Buffalo Bills nicht nur mit einem 66-Yard-TD-Catch für ein Highlight, seine 14 Receptions für 193 Yards waren zudem jeweils Saison-Höchstwerte.
Beim ungefährdeten Sieg in Woche 16 über die Chicago Bears erlebte der 25-Jährige mit sechs Receptions für 70 Yards und einem Touchdown zwar ein vergleichsweise ruhiges Spiel - ohne neue Bestmarke sollte der Star-Receiver jedoch nicht bleiben.
St. Brown machte am drittletzten Spieltag der Regular Season seine zweite Saison mit zehn oder mehr Touchdowns, 100 oder mehr gefangenen Pässen und 1000 oder mehr Yards Raumgewinn perfekt. Zwei solche Spielzeiten in seinen ersten vier NFL-Jahren schaffte vor dem Edel-Passempfänger nur Receiver-Legende Larry Fitzgerald, der von 2004 bis 2020 für die Arizona Cardinals spielte.
Durch den Sieg stehen die Lions bei einer 13-2-Bilanz und haben derzeit den Sonnenplatz in der NFC inne. Die Bye Week zum Auftakt der Playoffs ist damit zum Greifen nahe. Man liegt punktgleich aber aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs vor Division-Rivale Minnesota Vikings. Die Philadelphia Eagles mussten derweil durch die Last-Minute-Niederlage gegen die Washington Commanders abreißen lassen (12-3).
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Brandon Coleman (Washington Commanders)
Brandon Coleman gehört bei den Washington Commanders zu den absoluten Stützen. Die Franchise ist vom 24-Jährigen begeistert, der diesjährige Drittrunden-Pick hat auf Anhieb eine bedeutende Rolle inne. Beim späten 36:33-Erfolg über die Philadelphia Eagles stand der Tackle erneut als Starter auf dem Platz und kam bei 66 O-Line-Snaps zum Einsatz.
Nach katastrophalen acht (!) zugelassenen Sacks in der Vorwoche ließen Coleman und Co. in dieser Woche nur einen Sack gegen Quarterback Jayden Daniels zu, der 258 Passing Yards, fünf Touchdown-Pässe und zwei Interceptions verzeichnete. Und das gegen die starke Defense der Eagles.
In seiner Rookie-Saison genießt Coleman bereits viel Vertrauen seiner Coaches. Seit Week 9 ist er nicht mehr aus der O-Line wegzudenken und verzeichnete seitdem in jeder Partie über 60 O-Line-Snaps. Einzig in Woche 8 kam der Tackle in dieser Saison nicht zum Einsatz, er hatte sich zuvor beim Sieg gegen die Carolina Panthers eine Gehirnerschütterung zugezogen.
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Jakob Johnson (New York Giants)
Jakob Johnson konnte seine Qualitäten in Week 16 erneut nicht präsentieren, seine New York Giants bekamen bei der 7:34-Pleite gegen die Atlanta Falcons eine gehörige Packung.
Zwischen den Wochen zwei und vier absolvierte der 29-Jährige drei Partien für die Giants. Nach seiner Odyssee zwischen aktivem Kader, Practice Squad und Free Agency steht der 29-Jährige aktuell im Practice Squad von "Big Blue".
Julius Welschof (Pittsburgh Steelers)
Im Draft 2024 wurde Julius Welschof nicht ausgewählt, im Anschluss daran aber sehr wohl. Der Defensive End, der bereits 27 Jahre alt ist und von der University of North Carolina kommt, wurde als Free Agent von den Pittsburgh Steelers verpflichtet. Er konnte in der Preseason jede Menge Pluspunkte sammeln. So kam er auf insgesamt drei Sacks, davon zwei im finalen Duell mit den Detroit Lions.
Mehr noch: Vor dem letzten Preseason-Spiel hatte Welschof die meisten Snaps aller Spieler auf dem Konto, 100 waren es insgesamt. 88 davon absolvierte er in der Defense, auch dort erhielt er damit die meiste Einsatzzeit. Dann aber folgte der Schock: Welschof verletzte sich am Knie. Im ran-Interview verrät er, wie es bei ihm weitergeht.
Zuletzt vermeldeten die Pittsburgh Steelers Welschofs Rückkehr ins Practice Squad. Gegen die Baltimore Ravens in Week 16 schaffte er es allerdings nicht ins Match-Squad.
EQ, Dabo und Co.: Die Spieler in Practice Squad oder ohne Team
Obwohl er in Woche 7 und 8 der Saison für die New Orleans Saints zum Einsatz kam und gegen die Los Angels Chargers fast 50 Prozent der Snaps spielte, läuft es für Equanimeous St. Brown, den älteren Bruder von Amon-Ra, nicht mehr rund. Seither hat der Wide Receiver keine Minute mehr absolviert, rutschte wieder ins Practice Squad der Saints.
Marcel Dabo kam über das International Pathway Program 2022 in die NFL. Bei den Indianapolis Colts schaffte es der Defensive Back jedoch nicht in den finalen Roster. Als internationaler Spieler nimmt er den Colts im Practice Squad aber immerhin keinen Platz weg und kann sich in Ruhe weiterentwickeln.
Lorenz Metz ist ein weiterer Deutscher, der vom International Pathway Program der NFL profitierte. Mitte April nahmen die Tampa Bay Buccaneers den Offensive Tackle unter Vertrag. Metz bekam in der Preseason seine Snaps, allerdings haben sich die Bucs nach dem letzten Spiel von ihm getrennt. Er durchlief den Waiver und Tampa Bay schlug erneut zu und holte ihn in den Practice Squad. Dank einer Ausnahmegenehmigung zählt er nicht gegen die 16 verfügbaren Plätze.
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Genau wie Metz ergeht es auch Kilian Zierer. Auch er wurde 2023 im Draft nicht ausgewählt. Im Anschluss ging es als Undrafted Free Agent zu den Houston Texans. Zwar konnte er im Trainingslager überzeugen, eine schwere Verletzung bedeutete aber das frühe Saisonaus.
Im zurückliegenden April wurde ihm von der Franchise der internationale Kaderplatz für 2024 zugewiesen. Und wieder stand Zierer im Fokus. Die Texans wollten in der Vorbereitung sehen, was er drauf hat. So war er beim letzten Preseason-Spiel gegen die Rams einer von drei Spielern, die bei allen Offensive Snaps auf dem Platz standen. Unter dem Strich kam er auf starke 151 Snaps. Trotzdem reichte es nicht für den 53-Mann-Kader. Immerhin: Er behält den International-Practice-Squad-Platz und ist damit weiterhin Teil der Franchise.
Devery Hamilton unterzeichnete im Januar bei den Pittsburgh Steelers einen sogenannten "Reserve/Futures Contract". Damit beanspruchte die Franchise die Rechte an ihm für den 90-Mann-Kader im Rahmen der Organized Team Activities und des Trainingslagers. Derartige Verträge werden in der Regel mit dem Mindestgehalt vergütet, welches sich nach der Erfahrung des Spielers richtet, und sind nicht garantiert.
In seinem vierten Jahr - vorher stand er bei Raiders und Giants unter Vertrag - hoffte er in Pittsburgh auf den Durchbruch. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht. Hamilton fiel dem Cut nach dem Preseason-Finale gegen die Detroit Lions zum Opfer. Eine Entscheidung, die sich angebahnt hatte. Denn er bekam gegen die Lions zwar seine Einsatzzeit, zeigte aber erhebliche Probleme bei der Passverteidigung, ließ einen Sack und immer wieder Druck auf Quarterback Justin Fields zu. In den Medien musste er einige Kritik einstecken.
David Bada bleibt vom Pech verfolgt. Der Defensive Tackle stand seit 2020 in Diensten der Washington Commanders, die ihn im Rahmen des International Pathway Program aufgenommen hatten. Im vergangenen Sommer riss er sich im Training den Trizeps, weshalb die Spielzeit 2023 für ihn vorzeitig gelaufen war. In diesem Sommer verpflichteten ihn die Detroit Lions, doch in der Preseason verletzte sich der 29-Jährige an der Achillessehne. Wieder das vorzeitige Saisonaus, wie Trainer Dan Campbell bestätigte. Im Zuge der Roster Cuts wurde Bada gewaived.