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NFL Draft 2024: Caleb Williams in der Quarterback-Analyse
Aktualisiert: 23.04.2024
22:29 Uhr
Tim Rausch
Das Aushängeschild des diesjährigen Jahrgangs - ohne Makel? Caleb Williams in der Detail-Analyse.
Zwei Saisons war Quarterback Caleb Williams das Gesicht der University of Southern Californa. Nun wagt der Heisman-Trophy-Sieger von 2022 den Sprung in die NFL.
Vor dem NFL Draft stellt ran die Stärken und Schwächen der vier hoch gehandelten Quarterbacks (Caleb Williams, Drake Maye, Jayden Daniels und J.J. McCarthy) heraus. Den Auftakt in der Detail-Analyse macht Caleb Williams.
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Alter: 22 Jahre (18. November 2001) Größe: 1,86 Meter (6'1") Gewicht: 97 Kilogramm (214lbs) Statistiken (Passer, Saison 2023): 3.633 Passing Yards, 30 Touchdowns, 5 Interceptions, 68,6 % Completion Percentage Statistiken (Läufer, Saison 2023): 121 Rushing Yards, 11 Touchdowns
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Hinweis: Erklärungen zu den einzelnen Kategorien findet ihr am Ende des Beitrages.
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Physische Voraussetzungen
Statur
"Meine Größe? Das höre ich zum ersten Mal", sagte Caleb Williams im Rahmen des NFL Combine auf die Frage, ob seine Maße ein möglicher Kritikpunkt seien.
Und klar, dem 22-Jährigen "fehlen" im historischen Vergleich mit Quarterbacks (seit 1987) ein paar Zentimeter und Kilogramm.
Aber: Kaum ein NFL-Team hält im Jahr 2024 noch an den eingestaubten "Ideal-Maßen" für Quarterbacks fest. Das ist auch gut so, denn ein Ausreißer ist die Statur von Williams ohnehin nicht.
Athletik
Der ehemalige USC-Quarterback punktet sowohl mit einem schnellen Antritt als auch mit einer hohen Endgeschwindigkeit. Seine schlangenartige Agilität ermöglicht es ihm, sich in engen Räumen Luft zu verschaffen.
Sein zukünftiger Offensive Coordinator kann dementsprechend alle Seiten des Playbooks aufschlagen und Williams über Play-Action oder auf ihn ausgelegte Laufspielzüge in Szene setzen.
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Caleb Williams durchlief seine College-Karriere ohne größere Verletzungen. Er zog sich Ende 2022 eine Verletzung in der Oberschenkel-Muskulatur zu, vergangene Spielzeit plagten ihn Probleme am Finger. Ein Spiel verpasste er verletzungsbedingt aber nicht.
Im Rahmen des NFL Combine 2024 verzichtete er gänzlich auf eine Teilnahme und unterzog sich dementsprechend keinen medizinischen Tests. Allerdings gab er zu Protokoll, dass er die Untersuchungen während der Team-Besuche durchlaufen wird.
Wurf-Fähigkeiten
Release
Ob Caleb Williams der Kursbeste im Geometrie-Unterricht war? Zumindest überragt er mit all den abgedrehten Arm-Winkeln, aus denen er werfen kann.
Besonders beeindruckend dabei ist, dass er - egal aus welcher Lebenslage er wirft - genügend Power hinter den Football bekommt. Die Mahomes-Vergleiche in diesem Bereich sind kein Zufall.
Abseits davon verfügt er im "normalen" Passspiel über einen sauberen und schnellen Release und arbeitet mit guter Fußarbeit in seinem Bewegungsablauf.
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Kraft
"Es gibt durchaus Parallelen zwischen ihm und Mahomes. Beide haben physische Anlagen, die nur wenige Quarterbacks mitbringen. Beide verfügen über elitäre Wurfkraft und können diese aus allen Armwinkeln ausspielen", lobte Lincoln Riley, der Williams als Head Coach durch dessen komplette College-Karriere begleitete, im Podcast "The Hard Count".
Williams dürfte sich in der NFL in der Top-Riege einfinden. Seine Pässe können nicht nur viele Meter überbrücken, sondern er wählt meist auch die richtige Temperierung.
So feuert er beispielsweise Pässe über kurze Distanzen in enge Fenster und zeigt gleichzeitig genügend Feingefühl bei vertikalen Bällen.
Genauigkeit
Über weite Strecken punktet Williams mit akkuraten Pässe über jegliche Distanzen, besonders in Richtung Seitenlinie.
Die Mitte des Feldes bediente er am College vergleichsweise seltener, zeigte aber nur wenige negative Auffälligkeiten, wenn er Bälle in diesen Bereich warf.
Gegen Arizona und Notre Dame schlichen sich vergangene Saison ein paar ungewöhnliche Genauigkeits-Wackler ein, die ansonsten kaum auftauchten.
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Mentale Fähigkeiten
Entscheidungsfindung
Williams' Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn zeigt sich besonders in der Entscheidungsfindung.
Er kann clever spielen, seine Reads durchgehen und den Ball im Rahmen der Spielzug-Struktur loswerden.
Er kann aber auch offene Receiver ignorieren, sich auf die Suche nach dem größtmöglichen Highlight-Play machen und dabei hin und wieder die einfachen Yards "liegen lassen".
In einigen Partien muss er sich selbst etwas mehr zügeln, gleichzeitig wäre es fatal, wenn sein Improvisations-Talent zu stark eingeschränkt wird.
Williams zeigte aber bereits Fortschritte: In der zweiten Saisonhälfte vermied er "Hochrisiko-Pässe", die sich zuvor ein wenig eingeschlichen hatten.
NFL Draft 2024: Die zehn besten Receiver in der Analyse
NFL Draft 2024: Die zehn besten Receiver in der Analyse Die heiße Phase der Free Agency ist durch, die NFL-Teams richten ihren vollen Fokus auf den anstehenden NFL Draft. Im diesjährigen Jahrgang stechen die Wide Receiver sowohl in der Spitze als auch in der Breite positiv hervor. ran hat die zehn besten Youngster unter die Lupe genommen.
Ranking knapp verpasst Wie bereits angedeutet, ist die diesjährige Draft Class gespickt mit talentierten Receivern. Keon Coleman, Roman Wilson, Xavier Legette, Malachi Corley oder Johnny Wilson haben es nicht in die Liste geschafft, können aber sicherlich vielen Teams weiterhelfen. Bei einigen Franchises könnten sie - aufgrund ihres Skill-Sets - auch höher angesiedelt sein.
10. Platz: Troy Franklin - Stärken Über ein wirkliches Aushängeschild verfügt Troy Franklin nicht. Der Receiver punktet viel mehr mit seinem Gesamtpaket aus guter Athletik, solidem Route Running und ordentlichen Catching-Fähigkeiten. Über die letzten beiden Spielzeiten konnte er knapp 2.300 Receiving Yards und 23 Touchdowns sammeln.
10. Platz: Troy Franklin - Schwächen Franklin fehlt es ein wenig an Physis. Dies zeigt sich sowohl im Route Running als auch in Contested-Catch-Situationen. Außerdem unterliefen ihm vergangene Saison neun Drops, eine etwas zu hohe Zahl.
10. Platz: Troy Franklin - Bewertung Insgesamt ist Troy Franklin ein guter Allrounder. Er verfügt vielleicht nicht über das Skill-Set und die physischen Fähigkeiten, sich eines Tages in der Top-Riege der NFL-Receiver zu etablieren, dürfte aber mit seinen ausbalancierten Spieleigenschaften eine gute Option in so ziemlich jedem Passspiel sein.
9. Platz: Jermaine Burton - Stärken Vier Jahre sammelte Jermaine Burton Receiving Yards im College-Football. Insgesamt gelangen dem 22-Jährigen bei Georgia (2020-2021) und Alabama (2022-2023) 132 Catches für 2.376 Yards und 23 Touchdowns. Burton kann im Slot als auch als Outside-Receiver aufgestellt werden. Er punktet besonders mit Tempo, Agilität und Fangsicherheit (vier Drops in vier Jahren).
9. Platz: Jermaine Burton - Schwächen Burton fehlt es an Physis und Endtempo, um nach dem Catch für Raumgewinn zu sorgen. Daher dürfte er in der NFL im Slot Probleme bekommen. Im College forcierte er elf missed Tackles in vier Jahren. Außerdem schrieb er abseits des Feldes einige negative Schlagzeilen. 2022 absolvierte er daher eine Therapie zum Thema "Aggressions-Management".
9. Platz: Jermaine Burton - Bewertung Wer eine zuverlässige Anspielstation sucht, ist bei Burton an der richtigen Stelle. Seine Catching-Fähigkeiten und das meist saubere und variable Route Running machen ihn zu einem guten Passempfänger. Er spielt mit viel Feuer und Leidenschaft. Burton wäre gut beraten, wenn er diese Eigenschaften dauerhaft bändigen kann.
8. Platz: Ricky Pearsall - Stärken Der drahtige Slot-Receiver konnte bereits fünf Jahre am College Erfahrung sammeln. Vergangene Saison gelang ihm endgültig der Durchbruch, er kratzte an der 1.000-Yard-Marke. Er zeigte ausgeklügeltes Route Running über alle Distanzen mit flinken Füßen, schnellen Richtungswechseln und einem ordentlichen Release. Zudem verbuchte er nur sechs Drops in fünf Jahren.
8. Platz: Ricky Pearsall - Schwächen Mit 23 Jahren zählt Pearsall allerdings zu den älteren Spielern im Jahrgang, kurz nach dem NFL-Saisonstart wird er 24 Jahre alt. Sein Entwicklungsspielraum dürfte daher etwas limitierter sein. Außerdem lassen seine Fähigkeiten in Contested-Catch-Situationen hin und wieder zu wünschen übrig.
8. Platz: Ricky Pearsall - Bewertung Pearsall kann mit seinen Fähigkeiten eine Sofort-Hilfe für eine Reihe an Offensiven werden. Er hat einen Doktor in Sachen Route Running und Fangsicherheit. Allerdings dürfte er dem Ende seines Bildungsweges deutlich näher sein, als seine (teilweise deutlich jüngeren) Mitstreiter im diesjährigen Jahrgang.
7. Platz: Xavier Worthy - Stärken Tempo, Tempo, Tempo! Xavier Worthy stellte einen neuen Rekord im 40-Yard-Dash auf und auch auf dem Football-Feld müssen Defensiven jederzeit hellwach sein, ansonsten überrennt Worthy die Secondary. Dabei hat er nicht nur ein sehr hohes Endtempo, sondern kann schnell Richtungen wechseln und mit seiner Start-Stop-Fähigkeit Yards auf eigene Faust generieren.
7. Platz: Xavier Worthy - Schwächen Der 20-Jährige, der auf drei sehr erfolgreiche Jahre bei den Texas Longhorns zurückblickt, hat allerdings auch klare Schwachstellen, die sich wohl kaum ausmerzen lassen. Er stößt mit seiner drahtigen Figur schnell an Grenzen, wenn ein Verteidiger ihn in den Griff bekommt. Auch bei Contested-Catch-Situationen fehlt es ihm an Physis und Fangsicherheit.
7. Platz: Xavier Worthy - Bewertung Worthy ist mehr als nur ein schneller Sprinter, gleichzeitig weist er klare Schwächen auf. In einer Offensive, die seine Stärken (Tempo, Generieren von Yards nach dem Catch) betont, dürfte er aufblühen. Allerdings darf man ihn nicht in ein Korsett eines "kompletten" Receivers pressen.
6. Platz: Adonai Mitchell - Stärken Sein Ex-Teamkollege Adonai Mitchell ist hingegen ein ganz anderer Spielertyp. Der bullige Receiver zeigte regelmäßig sauberes Route Running über alle Distanzen und einen weitreichenden Catch-Radius. In der Redzone (elf Touchdowns) wurde er deshalb regelmäßig gesucht und gefunden. Beim NFL Combine stellte er zudem seine athletischen Fähigkeiten unter Beweis.
6. Platz: Adonai Mitchell - Schwächen Wirklich klare Schwächen lassen sich bei Mitchell nur schwer ausmachen. Hin und wieder fehlt es ihm bei seinem Release ein wenig an Spritzigkeit. Gemessen an seiner Statur und seiner Athletik erscheinen durchschnittlich drei Yards nach dem Catch (Karrierewert) recht mau.
6. Platz: Adonai Mitchell - Bewertung Der 21-Jährige bringt mit seinem Paket aus physischen Anlagen, guten Catching-Fähigkeiten und Route Running genügend Eigenschaften mit, um hoch im Draft gewählt zu werden. Er verfügt über ausreichend Potenzial, um sich zu der Top-Anspielstation seines Teams zu entwickeln. Allerdings könnte es sein, dass etwas Geduld nötig ist.
5. Platz: Ladd McConkey - Stärken Der 22-Jährige zählt zu den besten Route Runnern im Jahrgang. Er punktet dabei besonders mit seinem exzellenten Antritt und schnellen Richtungswechseln, sowie einem sehr flüssigen Bewegungsablauf in seinen Routen über alle Distanzen. Sein Endtempo ist ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.
5. Platz: Ladd McConkey - Schwächen Aufgrund seiner schmaleren Statur hat er in Contested-Catch-Situationen hin und wieder das Nachsehen. Damit einhergehend verfügt er nicht über einen großen Catch-Radius. Außerdem hatte er in der abgelaufenen Spielzeit mit zwei verschiedenen Verletzungen zu kämpfen.
5. Platz: Ladd McConkey - Bewertung McConkey dürfte mit sofortiger Wirkung für eine Reihe an Teams die Slot-Rolle übernehmen. Er darf allerdings nicht als potenzieller Outside-Receiver unterschätzt werden. Seine athletischen Fähigkeiten, sein Spielverständnis und seine Fertigkeiten im Route Running verschaffen ihm ein ziemlich solides Grundgerüst. Darauf lässt sich aufbauen.
4. Platz: Brian Thomas Jr. - Stärken Langsam aber sicher nähern wir uns der absoluten Spitzenklasse im diesjährigen Jahrgang. Brian Thomas Jr. bringt eine Reihe an gefragten Eigenschaften mit. Der große, bullige Receiver kann mit Tempo als vertikale Anspielstation für viel Gefahr sorgen. Gleichzeitig hat er genügend Physis, um auf eigene Faust Yards zu kreieren und als Laufblocker Räume zu schaffen.
4. Platz: Brian Thomas Jr. - Schwächen Klare Schwächen lassen sich nur schwer identifizieren. Aufgrund seiner Statur zählen schnelle Richtungswechsel oder kreative läuferische Fähigkeiten nach dem Catch nicht unbedingt zu seinem Repertoire. Ersteres wirkt sich auch auf sein Route Running aus, was hin und wieder etwas hüftsteif wirkt.
4. Platz: Brian Thomas Jr. - Bewertung Die Kombination aus Größe, Gewicht und Tempo allein dürfte Brian Thomas Jr. in die erste Runde katapultieren. Sein enormer Catch-Radius könnte ihn zu einem der besseren "Deep Threats" der Liga machen. Zudem hat er noch genügend Entwicklungsspielraum, um mehr Leichtigkeit in sein Route Running zu implementieren.
3. Platz: Rome Odunze - Stärken Die Creme de la Creme des Jahrgangs beginnt mit Rome Odunze. Der 21-Jährige bringt ein sehr gutes Allround-Paket mit und kann in so ziemlich jeder Rolle aufblühen. Idealerweise sollten regelmäßig seine akrobatischen Catching-Fähigkeiten zur Schau gestellt werden. Immer wieder pflückte Odunze mit guter Körperkontrolle und Physis Bälle aus dem sechsten Stock.
3. Platz: Rome Odunze - Schwächen Einige Bereiche seines Spiels könnten noch etwas Feinschliff erhalten, diese Kritik fällt allerdings in die Kategorie "Meckern auf hohem Niveau". Sein Release und seine Fähigkeiten nach dem Catch hauen Gegenspieler sicher nicht vom Hocker, sind aber auch keinesfalls schlecht.
3. Platz: Rome Odunze - Bewertung Odunze dürfte fast ausschließlich für Teams mit einem sehr hohen Draft-Pick in Frage kommen. Der erst 21-Jährige kommt mit der Empfehlung eines sehr guten Gesamtpakets und exzellenten Statistiken (knapp 2.800 Yards und 20 Touchdowns über die letzten zwei Jahre) in die NFL.
2. Platz: Malik Nabers - Stärken Wo fangen wir an? Bei Nabers absurdem Tempo, dem schnellen Antritt, den quirligen Richtungswechseln? Bei seinen Fertigkeiten im Route Running, besonders bei tiefen Routen? Oder doch lieber bei seinen exzellenten Händen und unnachahmlichen Fähigkeiten nach dem Catch (30 forcierte missed Tackes letzte Saison)? Kurz: Nabers bringt ein elitäres Gesamt-Paket mit.
2. Platz: Malik Nabers - Schwächen Entsprechend kurz kann dieser Abschnitt gehalten werden. Er könnte noch etwas Feinschliff in einigen Bereichen vertragen, hin und wieder könnte er mehr Aggressivität in umkämpften Catch-Situationen zeigen.
2. Platz: Malik Nabers - Bewertung Es wäre nicht überraschend, wenn Nabers als erster Receiver über die Ladentheke geht. Der erst 20 Jahre alte Passempfänger könnte in der NFL zu einem absoluten Top-Star heranreifen. Er hat alle Anlagen dafür.
1. Platz: Marvin Harrison Jr. - Stärken Der Sohn von NFL-Legende Marvin Harrison spielt wie - nun ja - wie man sich eben den Sohn einer NFL-Legende vorstellen würde. Marvin Harrison Jr. ist einige Zentimeter größer als sein Vater und bringt jede Menge NFL-Qualität mit: Von sehr guter Athletik über exzellentes Route Running mit einem variablen Release und absurden Catching-Fähigkeiten.
1. Platz: Marvin Harrison Jr. - Schwächen Nach dem Catch ist Marvin Harrison Jr. definitiv kein absoluter Unterschiedsspieler. Er kann sich aus Tackles rauswinden und mit seinem Tempo langsameren Spielern davonziehen, ist aber nicht prädestiniert für eine Rolle, die hauptsächlich auf Kreieren nach dem Passfang ausgelegt ist.
1. Platz: Marvin Harrison Jr. - Bewertung Nach zwei Saisons auf Top-Niveau (jeweils knapp über 1.200 Yards und 14 Touchdowns) hat sich Marvin Harrison Jr. wohl für einen kurzweiligen Abend am ersten Tag des NFL Drafts empfohlen. Er kann - wie einst sein Vater - eine Franchise prägen und zum Unterschiedsspieler werden.
Antizipation
Rund um die Saison-Hälfte leistete sich Williams einige Schnitzer, sammelte vier seiner fünf Interceptions und einige haarsträubende Würfe in abgedeckte Räume.
Abseits davon zeigt er ein gutes Gefühl für die gegnerische Defensive und ausreichend Antizipation. Seine Pässe platziert er häufig in den Lauf der Passempfänger, die dadurch kaum Tempo verlieren.
Pocket-Verhalten
Auch wenn Williams gerne für Highlight-Spielzüge zur Verfügung steht, beherrscht er das kleine Quarterback-Einmaleins.
Wenn er nicht aus der Pocket herausbricht, bleibt er lange in ihr stehen und kann sich mit guter Fußarbeit und subtilen Bewegungen zusätzlich Zeit verschaffen.
In der Offensive operierte er fast ausschließlich in der Shotgun. Inwiefern sich Spielzüge, bei denen er under center steht (also beim Snap direkt hinter dem Center steht und den Snap erhält), auf sein Pocket-Verhalten auswirken, kann nicht beurteilt werden.
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Improvisations-Fähigkeiten
Agieren unter Druck
Fast scheint es so, als fühle sich Williams im Chaos wohl. Mit seinen Wurf- und Lauf-Fähigkeiten glänzt er in diesen Momenten als Passer und Ballträger.
Er behält meistens einen kühlen Kopf und kann außerhalb der Spielzug-Struktur für Gefahr sorgen.
Hin und wieder forciert Williams Pässe und wäre gut beraten, manchmal den Sack einzustecken oder den Ball ins Aus zu werfen, wenn die Defensive alles abdeckt und ihn gleichzeitig unter Druck setzt. 33 Fumbles in drei Spielzeiten sind ebenfalls ein Kritikpunkt.
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Kreativität
Seine Kreativität sticht in so ziemlich jedem Spiel hervor. Er sorgt mit seinen physischen Anlagen für Highlights im Passspiel und als Läufer.
Seine Genauigkeit leidet nicht, wenn er aus unterschiedlichen Winkeln oder in verschiedenen Wurflagen Pässe anbringen muss.
Bereits mehrfach wurden seine Improvisations-Fähigkeiten gelobt, die jede Defensive vor Probleme stellen und kaum eingedämmt werden können.
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Läuferische Fähigkeiten
Mit seinem Antritt, Tempo und einer starken Agilität kann Williams als Läufer eingebunden und im Passspiel in Bewegung gesetzt werden.
Als Läufer sorgt er hin und wieder für sehenswerte Spielzüge, in denen er Verteidiger aussteigen lässt und viele Yards auf eigene Faust sammelt.
Er tendiert dazu, den Football nicht wirklich sorgsam zu tragen, ein Hauptgrund für seine Fumble-Probleme. Allerdings dürfte diese Problematik recht leicht zu beheben sein.
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Fazit
Das Label des "Generationen-Talent" wird sicherlich zu inflationär genutzt. Doch auf Williams trifft es zu. Der 22-Jährige überzeugte in den vergangenen drei Spielzeiten auf ganzer Strecke und wäre wahrscheinlich bereits 2023 der erste Pick im Draft gewesen.
Er kombiniert sehr gute physische Anlagen mit den nötigen mentalen Eigenschaften eines abgeklärten Quarterbacks. Die Highlight-Spielzüge sind einzigartig und ein wirkliches Aushängeschild in seinem Spiel.
Die auf Rosen gebetteten Fähigkeiten können hin und wieder ein Dorn im Auge sein. Nämlich dann, wenn Williams zu viel auf eigene Faust kreieren will und zu häufig ins Risiko geht.
Seine Rolle als Leader bei USC kann ebenfalls positiv erwähnt werden. "Mir gefiel besonders die Beziehung, die er zu seinen Mitspielern aufbaut. Wir haben auch mit seinen Teamkollegen gesprochen, alle schwärmten von ihm und man spürte, dass er sich diese Zuneigung und den Respekt verdient hatte", wird Matt Eberflus, Head Coach der Chicago Bears, bei "ESPN" zitiert.