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NFL - San Francisco 49ers: Rafft euch mal! Der McCaffrey-Ausfall ist kein Weltuntergang - Kommentar

  • Veröffentlicht: 02.12.2024
  • 14:25 Uhr
  • Luca Wolkstein

Mit Christian McCaffrey verlieren die 49ers erneut ihren Offense-Superstar. Ein Verlust, der für Kyle Shanahan und Co. gefühlt alle Playoff-Hoffnungen implodieren ließ. Doch das ist nicht nur unfair, sondern auch falsch. Ein Kommentar.

Von Luca Wolkstein

Christian McCaffrey hat es schon wieder erwischt. Schwer. Der Superstar-Running-Back der San Francisco 49ers musste im Sunday Night Game gegen die Buffalo Bills (10:35) mit einer Knieverletzung vom Feld. Da das hintere Kreuzband betroffen sein soll, steht wohl sogar ein Saisonaus im Raum.

Einen Athleten seines Kalibers zu verlieren, limitiert das Running Game selbstredend immens, eine einfache Gleichung für jeden Experten wie Fan. Besonders schwer wiegt der Verlust, nachdem "CMC" bereits die ersten acht Spieltage der Saison 2024 mit Achillessehnenproblemen aussetzen musste.

Aber es wirkt bei den 49ers beinahe so, als würde man bestehende, schwelende und neu aufgetauchte Probleme mit der Verletzung ihres Star-RBs kaschieren wollen. Wir spielen ohne McCaffrey, was sollen wir denn tun? Ist ja zu erwarten, dass wir eine unterdurchschnittliche Saison abliefern.

Nein, ist es nicht. Denn in einem mit Stars gespickten NFL-Kader sollte eine tragende Säule im Gegensatz zum Häuserbau das Kaderkonstrukt nicht zum Einsturz bringen. Aber vor allem ist es zu früh, die Saison schon abzuschenken, schließlich hat man in der müden NFC West immer noch Außenseiterchancen auf die Playoffs.

Deswegen: Reißt euch mal zusammen, 49ers!

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McCaffrey-Aus: Clutch-Fähigkeit schwer vermisst

Ein Topteam der NFL sollte einen schwerwiegenden Ausfall, mit Ausnahme des Quarterbacks, durch ordentliche Kadertiefe und -struktur abfangen können. Einen Superstar wie McCaffrey in gleicher Qualität zu ersetzen, ist nicht möglich. Aber dann muss die Last der 49ers-Offense eben auf mehrere Schultern verteilt werden.

Das gelingt nur bedingt, obwohl McCaffrey-Ersatz Jordan Mason einen wirklich stabilen Job macht. In seiner Breakout-Saison kommt der Running Back auf 789 Rushing Yards, bei fünf verbleibenden Regular Season Games ist die magische Marke von 1000 Yards definitiv in Reichweite.

Auch das Passspiel um die Empfänger Deebo Samuel (531 Yards), Jauan Jennings (684 Yards) und Tight End George Kittle (649 Yards) liefert beeindruckende Werte. An Yards gemessen stellen die 49ers die viertbeste Offense der Liga. Was auch nicht zwingend verwunderlich ist, hat man mit Brock Purdy auch noch einen Spielmacher, der fähiger ist als zwei Drittel der NFL-Kollegen.

Dennoch verdeutlichen diese Zahlen eine schmerzhafte Abhängigkeit von Christian McCaffrey. Es fehlt der Offensive seine berüchtigte Clutch-Fähigkeit. Befinden sich die Niners in der Red Zone, gelingt nur in 50 Prozent der Fälle ein Touchdown.

Hinzu kommt eine notorische Schwäche im letzten Viertel - drei der sieben Niederlagen ließ man sich in den Schlussminuten einschenken. Mit McCaffrey sähen diese Statistiken anders aus.

Gegen die hochklassigen Gegner Packers, Vikings, Chiefs und Bills gelangen Purdy und Co. nie mehr als 20 Punkte. Kein Team mit positiver Bilanz wurde bislang bezwungen.

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49ers: Playoff-Puzzle noch nicht zusammengesetzt

Und doch sollte man angesichts der Standings den Kopf in San Francisco nicht in den Sand der stadteigenen Bay stecken.

Aktuell markieren die Seattle Seahawks (7-5) den Top Seed, dahinter folgen die jeweils ausgeglichenen Arizona Cardinals (6-6) und Los Angeles Rams (6-6). Weder die Washington Commanders (8-5) noch die North-Powerhäuser Minnesota Vikings (10-2) und Green Bay Packers (9-3) wird man im NFC Ranking realistisch noch einholen.

So führt der Weg in die Playoffs nur über einen Division-Sieg, der allerdings alles andere als ausgeschlossen ist. Nur etwas kompliziert. Mit Bears, Rams, Cardinals und Dolphins warten vier maximal gleichwertige Gegner auf hungrige 49ers-Stars, einzig das Heim-Duell mit den Detroit Lions dürfte eine Herkulesaufgabe darstellen.

Währenddessen haben die Seahawks (Bears, Rams, Vikings, Packers, Cardinals) ein ähnlich schweres Restprogramm. Gegen Cardinals und Rams steht für die Niners jeweils noch ein direktes Duell aus.

Gewänne man gegen beide NFC-West-Konkurrenten, hätte man einen 3-3 Divisional Record, der für den Top Seed reichen könnte. Allerdings ist San Francisco selbst in diesem Best-Case-Szenario immer noch abhängig von der Partie Seahawks gegen Cardinals, deren Ausgang wiederum die weiteren Division-Duelle - Rams gegen Seahawks und Cardinals gegen 49ers - determiniert.

Sehr viele Wenns und Abers, aber eben genug optimistisches Material, um die Saison nicht auf dem Rücken eines verletzten Christian McCaffrey bereits abzuschenken. Vor allem, wenn man nicht darauf aus ist, sich ein Jammerlappen-Image zuzulegen.

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