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NFL - Saquon Barkley hat diesen Vertrag für alle Running Backs erspielt - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 05.03.2025
- 14:19 Uhr
- Andreas Reiners
Die Eagles bedanken sich mit einem neuen Mega-Vertrag bei Saquon Barkley. Und eine bereits abgeschriebene Positionsgruppe kann sich bei ihm bedanken. Ein Kommentar.
Auslaufmodell. Mit einer extrem kurzen Halbwertszeit. Austauschbar. Abgeschrieben. Im Grunde wertlos, um es etwas überspitzt zu formulieren.
Nein, die sportliche Beurteilung der Running Backs war in den vergangenen Jahren wenig charmant und glamourös. Es entwickelte sich ein NFL-Mythos, der dem wahren Wert der Ballträger oft nicht gerecht wurde.
"Running Backs sind so wie die Börse", sagte Ravens-GM Eric DeCosta.
Während es zum Beispiel bei den Quarterbacks oder Wide Receivern mit den Gehältern stetig steil nach oben geht, kämpfen die Running Backs inzwischen um ihr Ansehen, um eine Akzeptanz, die mit anderen Positionen zumindest halbwegs mithalten kann.
Wie an der Börse ging es für die Backs früher rauf, vor allem in den letzten Jahren aber auch extrem runter. Volatil würde man das am Aktienmarkt nennen.
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Und das negative Storytelling schlug sich schnell in den Finanzen nieder: Running Backs wurden in der modernen NFL nicht mehr so dringend benötigt wie früher, weshalb es auch keine Mega-Verträge mehr gab.
Vor allem nicht für die etwas älteren Vertreter. Die richtig dicken Zahltage erlebten andere.
Das Wichtigste in Kürze
Derrick Henry als Schnäppchen
Dafür sorgte ironischweise unter anderem DeCosta selbst.
Superstar Derrick Henry unterschrieb im vergangenen Jahr bei den Baltimore Ravens einen mit acht Millionen Dollar pro Saison dotierten Zweijahresvertrag. Ein echtes Schnäppchen. Ja, er ist Anfang des Jahres 31 Jahre alt geworden. Und das Alter ist beim hochintensiven und extrem körperbetonten Spiel auf dieser Position tatsächlich ein Problem, nicht wenige Running Backs müssen dem vergleichsweise früh Tribut zollen.
Doch Henrys Bilanz im ersten Jahr in der Regular Season ist phänomenal: 1921 Yards und 16 Touchdowns am Boden, dazu 193 Yards und zwei Touchdowns in der Luft.
Was nicht viel schlechter ist als Barkley, der auf 2005 und 278 Yards sowie 15 Touchdowns insgesamt kam. In der Postseason lieferte der 28-Jährige weiter konstant auf hohem Niveau ab.
Barkleys Zahltag ist daher nur gerecht. Seine Verlängerung um zwei weitere Jahre bis 2028 soll ein Gesamtvolumen von 41,2 Millionen Dollar umfassen, also mehr als 20 Millionen Dollar pro Jahr. Davon sind 36 Millionen Dollar garantiert.
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Saquon Barkley: Ausrufezeichen für die Kollegen
Damit steigt Barkley zum bestbezahlten Running Back der NFL-Historie auf. Ausrufezeichen für eine ganze Positionsgruppe inklusive.
Denn auch für die NFL sollte der wichtigste Parameter sein, was auf dem Platz für Zahlen abgeliefert werden. Und Barkley hat eine ganze Saison über für die Eagles den Unterschied gemacht, die Kollegen mitgezogen und das gesamte Team auf ein neues Niveau gehoben.
Und gezeigt, dass Running Backs auch in der modernen NFL ein elementarer Bestandteil des Spiels sind. Und sich eine deutlich höhere Wertschätzung absolut verdient haben.
Wie auch Henry.
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Denn es gibt keinen guten Grund, warum ein Running Back, der ein Schlüsselspieler, Leistungsträger und Franchise-Gesicht ist, nicht auch so bezahlt werden sollte. Zur Not eben mit kürzeren Laufzeiten.
"Das sind Jungs, die Spiele beeinflussen", sagte DeCosta: "Ich denke, dass einige Leute sie wahrscheinlich für austauschbar halten. Aber wenn man einen großartigen Spieler hat, wenn man einen historischen Spieler hat, kann man diese Jungs nicht ersetzen. Sie beeinflussen das Spiel auf viele verschiedene Arten und bereiten den Verteidigern Albträume."
Barkley hat das Storytelling einer ganzen Position mit seiner Mega-Saison entscheidend beeinflusst und ins Positive gedreht. Weshalb sich die Running Backs auch bei ihm bedanken können.
Bleibt zu hoffen, dass sein Vertrag kein einmaliger Ausreißer nach oben ist, sondern einen neuen Trend einleitet. Einen Turnaround, wie es an der Börse heißt.