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NFL-Teams und die Suche nach neuen Head Coaches: Ab wann dürfen Gespräche geführt werden?
- Aktualisiert: 07.01.2025
- 22:13 Uhr
- Chris Lugert
Mehrere NFL-Teams befinden sich auf der Suche nach einem neuen Head Coach. Der Prozess der Trainersuche unterliegt aber strikten Regeln.
Von Chris Lugert
Die Regular Season der NFL ist vorbei, bei mehreren Teams stehen die Zeichen auf Neuanfang.
Einige Head Coaches mussten bereits im Saisonverlauf, am Black Monday oder kurz danach ihren Platz räumen, die Suche nach dem passenden Nachfolger läuft.
Doch die Franchises können nicht einfach mit allen möglichen Personen Gespräche führen, wie es ihnen gefällt. Stattdessen unterliegt der Auswahlprozess strikten Vorgaben.
Worauf müssen die Teams bei der Suche nach ihren neuen Cheftrainern achten? Ab wann sind Gespräche erlaubt? Und was hat es mit der Rooney Rule auf sich? ran liefert die wichtigsten Antworten.
NFL: Welche Teams suchen einen neuen Head Coach?
Bereits während der Saison trennten sich die New York Jets (Robert Saleh), die Chicago Bears (Matt Eberflus) und die New Orleans Saints (Dennis Allen) von ihren Head Coaches und besetzten die Rollen übergangsweise mit Interimstrainern.
Nach dem letzten Spieltag der Regular Season gab es erwartungsgemäß weitere Entlassungen. Die New England Patriots beendeten das Experiment mit Jerod Mayo nach nur einem Jahr, Doug Pederson wurde bei den Jacksonville Jaguars gefeuert. Und am Tag nach dem Black Monday erwischte es auch Antonio Pierce bei den Las Vegas Raiders.
Das Wichtigste in Kürze
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NFL: Welche Kandidaten sind verfügbar?
Das Portfolio an möglichen Kandidaten reicht von ehemaligen, derzeit arbeitslosen Head Coaches in der NFL bis hin zu aktuellen Koordinatoren, die bei ihren Teams für Furore sorgten und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen wollen.
Ein prominenter Name, der ganz oben bei mehreren Teams genannt wird, ist Mike Vrabel. Der langjährige Head Coach der Tennessee Titans ist aktuell verfügbar und erarbeitete sich während seiner Zeit in Nashville einen exzellenten Ruf. Auch Ron Rivera zählt in diese Kategorie.
Mit Blick auf aktuelle Koordinatoren gilt vor allem Ben Johnson, Offensive Coordinator der Detroit Lions, als heißes Eisen. Er machte die Lions zu einer der besten Offensiven der gesamten NFL und erfand Quarterback Jared Goff noch einmal neu.
Ähnliches gilt für Liam Coen, den Offensive Coordinator der Tampa Bay Buccaneers. Unter Coen spielte Baker Mayfield seine beste Saison überhaupt und führte die Bucs mit teils herausragenden Leistungen erneut zum Division-Titel.
Wer einen eher defensiv geprägten Head Coach sucht, könnte bei Brian Flores vorfühlen. Als Defensive Coordinator der Minnesota Vikings baute er eine extrem starke Einheit zusammen.
NFL: Wann sind Gespräche mit potenziellen Head Coaches erlaubt?
Allerdings unterliegen die NFL-Teams diversen Regularien, wann sie mit welchen Kandidaten sprechen dürfen.
Das richtet sich vor allem danach, ob die Personen derzeit bei einem anderen Team angestellt sind und ob dieses in den Playoffs vertreten ist.
Ein Überblick über die wichtigsten Termine:
Option 1: Kandidat ist aktuell frei verfügbar
Kandidaten wie Vrabel oder Rivera, die aktuell bei keinem NFL-Team unter Vertrag stehen, können bereits ohne Einschränkung interviewt werden. Einige Teams, etwa die Jets, führten derartige Vorstellungsgespräche auch bereits durch.
Option 2: Kandidat ist nicht in den Playoffs dabei
Für Kandidaten, die aktuell bei einem NFL-Team unter Vertrag stehen, das es allerdings nicht in die Playoffs geschafft hat, sind virtuelle Interviews ab dem dritten Tag nach dem letzten Saisonspiel möglich.
Unter anderem Anthony Weaver, Defensive Coordinator der Miami Dolphins, fällt in diese Kategorie. Die Dolphins absolvierten ihr letztes Saisonspiel am 5. Januar. Interessierte Teams dürfen Weaver also ab dem 8. Januar interviewen.
Ab dem 20. Januar sind Interviews dann auch persönlich an Ort und Stelle erlaubt.
Option 3: Kandidat ist in den Playoffs dabei
Anders ist die Situation bei Trainerkandidaten, die es mit ihren aktuellen Teams in die Playoffs geschafft haben. Hierbei gibt es zudem noch eine Unterscheidung hinsichtlich der Frage, ob die Teams eine Bye Week haben (Kansas City Chiefs und Detroit Lions) oder direkt in der Wild Card Round gefordert sind.
Für Angestellte der Chiefs und der Lions gilt: Virtuelle Interviews sind ab dem 8. Januar möglich, müssen aber im ersten Schritt bis zum Ende der Wild Card Round - also dem 13. Januar - abgeschlossen sein. Dies betrifft also vor allem Johnson, aber auch Matt Nagy - Offensive Coordinator der Chiefs - wurde immer wieder als möglicher neuer Head Coach eines Teams genannt.
Bei allen anderen Playoff-Teams, die direkt in der Wild Card Round im Einsatz sind, gilt zunächst ein Moratorium. Heißt konkret: Erst drei Tage nach dem ersten Playoff-Spiel und zunächst auch nur bis zum Ende der Divisional Round sind virtuelle Interviews möglich. Zu dieser Kategorie gehören etwa Coen und Flores.
Nach dem Ende der Divisonal Round können die Angestellten jener Teams, die aus den Playoffs ausgeschieden sind, sowohl virtuell als auch persönlich ohne Restriktionen interviewt werden.
Bei Teams, die es in die Championship Games der AFC und NFC geschafft haben, gilt: Gab es mit einem anderen Team bislang noch kein Gespräch, ist das erste Interview auch erst nach dem Ende der Saison des aktuellen Teams erlaubt.
Eine eigene Regel gilt zudem für jene Franchises, die am Super Bowl teilnehmen. Auch hier gilt: Gab es bislang zwischen einem Angestellten und einem anderen Team noch kein Interview, ist dieses erst nach dem Finale möglich. Hat es bereits ein Interview gegeben, ist in der Bye Week zwischen Championship Games und Super Bowl ein weiteres möglich - sowohl virtuell als auch persönlich.
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NFL: Was hat es mit der Rooney Rule auf sich?
Während des gesamten Auswahlprozesses sind die NFL-Teams verpflichtet, die sogenannte "Rooney Rule" einzuhalten. Diese besagt, dass bei der Vergabe von Führungspositionen - also Head Coach, General Manager oder andere Exekutivrollen - auch Angehörige von Minderheiten sowie Frauen ein Interview bekommen müssen.
Die Regel wurde bereits im Jahr 2003 eingeführt und ist nach Dan Rooney benannt, dem früheren Besitzer der Pittsburgh Steelers und ehemaligen Vorsitzenden des Diversitätskomitees der NFL. Durch die Regel sollen die Führungsetagen der NFL-Teams diverser werden und mehr Vielfalt ausstrahlen.
Für die Suche nach Head Coaches gilt dabei konkret: Mindestens zwei externe Kandidaten, die interviewt werden, müssen entweder zur Gruppe der People of Color gehören oder eine Frau sein. Dabei sind virtuelle Interviews nicht ausreichend.