Schuldeingeständnis als Voraussetzung für Vergleich
Staatsanwaltschaft bietet Patriots-Besitzer Robert Kraft Vergleich in Sex-Affäre an
- Aktualisiert: 20.03.2019
- 14:48 Uhr
- ran.de / Daniel Kugler
Dem Owner der New England Patriots, Robert Kraft, wird im Prozess um die vermeintliche Aufforderung zur Prostitution ein Vergleich von der Staatsanwaltschaft angeboten.
München/Foxborough - Unerwartete Wendung in der Sex-Affäre um Robert Kraft, den Besitzer der New England Patriots. Wie die Staatsanwaltschaft von Palm Beach am Dienstag erklärte, wurde Kraft und den 24 weiteren angeklagten Männern ein Vergleich angeboten, in dem die Klage der Aufforderung zur Prostitution fallen gelassen würde.
Voraussetzung für den Deal sei allerdings, dass sich Kraft gleichwohl wie die anderen Angeklagten der angeklagten Straftat schuldig bekennen, erklärte Sprecher Mike Edmondon der "Associated Press".
Krafts Anwälte verweigerten auf "ESPN"-Anfrage jeglichen Kommentar zum Vergleichsangebot der Staatsanwaltschaft.
Missbrauchsopfer fordern Verbannung aus NFL
Zeitgleich erreichte NFL-Commissioner Roger Goodell am gestrigen Dienstag ein Schreiben, dass von 19 Opfern sexuellen Missbrauchs und 60 Organisationen zum Kampf gegen sexuelle Ausbeutung unterzeichnet wurden.
Darin fordern die Unterzeichner den Ausschluss von Robert Kraft aus der NFL, sollte er der Aufforderung zur Prostitution für schuldig befunden werden.
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Kraft beteuert weiter seine Unschuld
Im Februar wurde von der Existenz zweier Videos berichtet, die den Owner der Patriots beim Bezahlen für sexuelle Dienste in einem Massagesalon zeigen sollen.
Nach Angaben der örtlichen Polizei zählt der 77-Jährige zu einer Gruppe von 200 Personen, die in South Florida sexuelle Handlungen mit Bediensteten von Massagesalons in Anspruch genommen haben.
Milliardär Kraft, der sein Vermögen in der Papierherstellungs- und Verpackungsbranche erwirtschaftete, muss sich am 28. März wegen Aufforderung zur Prostitution vor Gericht verantworten. Aufgrund des bisherigen Verlaufs der Klage ist nicht mit einem Schuldeingeständnis seitens des Beklagten zu rechnen.
Schuldeingeständnis würde Beweisvideos zurückhalten
Sollten die Angeklagten wider Erwarten dem Vergleich doch zustimmen, würden mehrere Maßnahmen zur Sühne greifen.
Neben der Verrichtung von hundert Sozialstunden müssten die Angeklagten einen Test auf sexuell übertragbare Krankheiten über sich ergehen lassen und einen Kurs gegen Prostitution absolvieren. Darüber hinaus wird pro Vergehen ein Bußgeld von 5.000 Dollar fällig, in Krafts Fall entspräche dies 10.000 Dollar.
Außerdem würden die Beweisvideos nach dem Recht des Bundesstaates Florida im Rahmen eines Vergleichs nicht veröffentlicht werden.
Daniel Kugler
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