Nach Trade mit den Lakers
NBA - Dirk Nowitzki sendet nach dem Trade von Luka Doncic deutliche Botschaft an die Dallas Mavericks - ein Kommentar
- Aktualisiert: 15.02.2025
- 08:04 Uhr
- Julian Huter
Der Trade von Luka Doncic wirkt in der NBA weiter nach. Dirk Nowitzki sendet in der Debatte ein klares Statement an die Dallas Mavericks und positioniert sich an der Seite Doncics - ganz ohne Worte. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Dirk Nowitzki ließ sich das Debüt von Luka Doncic im Dress der Los Angeles Lakers nicht entgehen. Dafür nahm die deutsche Basketball-Legende sogar den Weg nach Kalifornien auf sich.
Ein Ex-Spieler, der ein NBA-Spiel in Los Angeles besucht, ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Nowitzki selbst betonte, dass er lediglich seinen Kumpel Doncic unterstützen wolle.
Dirk Nowitzkis Kritik ist subtil, aber klar
Und dennoch schickt der 46-Jährige mit seinem plakativen Auftritt in Kalifornien eine klare Botschaft: Er stellt sich öffentlich hinter Doncic - und damit gegen die Mavericks-Führung, die zuvor kaum eine Gelegenheit ausließ, verbal gegen den Slowenen nachzutreten.
Nowitzki würde diese Kritik niemals öffentlich äußern, das wäre konträr zu seiner Persönlichkeit, die 21 Jahre lang die Mavericks geprägt hat. Diese 21 Jahre hat er unter Mark Cuban verbracht, inzwischen gab es in Dallas einen Besitzer- und damit auch einen Kurswechsel.
Das Wichtigste in Kürze
Stattdessen bleibt sich Nowitzki selbst treu: Er steht zu seinem ehemaligen Zögling - tut dies aber mit Klasse, ohne sich an der brodelnden Schlammschlacht direkt zu beteiligen. Dennoch ist dieser Zug für Nowitzki-Verhältnisse, der das Rampenlicht nach seiner Karriere eher meidet, eine deutliche Botschaft.
Dass sich der gebürtige Würzburger - auf seine Art - vom neuen Front Office distanziert, überrascht, ist auf den zweiten Blick aber nur konsequent. Denn die "Mavs" haben nicht nur Luka abgesägt, sie sägen indirekt auch an Nowitzkis Denkmal.
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NBA: Mavericks zerstören mit Doncic-Trade ihren Mythos
Die Mavericks sind dabei, ihren eigenen Mythos in der NBA zu zerstören. Dirk Nowitzki ist dieser Mythos. Er verkörpert eine Loyalität gegenüber der Franchise und eine Identifikation mit der Stadt, wie es sie in der NBA heute kaum noch gibt.
Es passte ins Bild, dass Mavericks-Owner Patrick Dumont bei seiner öffentlichen Doncic-Abrechnung NBA-Legenden wie Larry Bird und Shaquille O'Neal als Paradebeispiel für harte Arbeit nannte - aber eben nicht den Mann, dem seine Franchise eine eigene Statue gewidmet hat: Dirk Nowitzki.
Jener Schlaks aus Franken, der mit jahrelanger akribischer Arbeit seinen Wurf perfektioniert und das Spiel revolutioniert hat. Der sich trotz Grippe durch die Finals gegen die Miami Heat gekämpft hat. Sein Arbeitsethos war eine der größten Nowitzki-Qualitäten.
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Stattdessen den dominanten, aber chronisch übergewichtigen Shaq zu nennen, zeugt entweder von Ignoranz oder ist als bewusster Affront zu verstehen. Beide Möglichkeiten sollten Mavericks-Fans Sorgen bereiten.
Seine Statue hatte sich Nowitzki auch mit dem Meistertitel 2011 verdient. Als unumstritten bester Spieler seiner Mannschaft - obwohl auch er defensiv angreifbar war. Knapp 14 Jahre später behauptet die neue sportliche Führung, dass dieses Erfolgsrezept nicht zu Titeln führe.
"Loyalty never fades away" (Deutsch: "Loyalität verblasst niemals"), steht auf Nowitzkis Statue vor dem American Airlines Center eingraviert. Ein Satz, den er selbst ausgewählt hatte - der heute in Dallas aber wohl keine Gültigkeit mehr besitzt.