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Eishockey-WM 2024 - DEB-Kader-Analyse mit Rick Goldmann: "Brutales offensives Potenzial, Torhüter wow!"
- Aktualisiert: 08.05.2024
- 22:00 Uhr
- Rainer Nachtwey
Vor dem Start in die Eishockey-WM mit der Partie gegen die Slowakei am Freitag, ab 15:45 Uhr live auf ProSieben, Joyn und ran.de macht ran mit Experte Rick Goldmann den Kader-Check.
Erstmals in der Geschichte geht die deutsche Nationalmannschaft als aktueller Vizeweltmeister in eine Eishockey-WM (Freitag, ab 15:45 Uhr live auf ProSieben, Joyn und ran.de).
Kurz vor Turnierstart erfährt die Truppe von Bundestrainer Harold Kreis noch einen Boost mit der Nachnominierung von Lukas Reichel.
Der Stürmer der Chicago Blackhawks stößt am Freitag zur Mannschaft und wird wohl im zweiten Gruppenspiel gegen die USA am Samstag ab 19:45 Uhr live auf ProSieben, Joyn und ran.de zur Verfügung stehen.
"Mein erster Gedanke, als ich den Kader gesehen habe, war: 'Brutales offensives Potenzial, Torhüter wow!'”, sagt ran-Experte Rick Goldmann.
Gemeinsam mit Basti Schwele wird der ehemalige Nationalspieler die Spiele der deutschen Mannschaft aus Ostrava kommentieren.
ran analysiert mit Goldmann den Kader der Nationalmannschaft.
Torhüter
Mit Mathias Niederberger und Philipp Grubauer stehen dem Bundestrainer die besten deutschen Keeper zur Verfügung. "Das ist das absolute Prunkstück der Mannschaft", sagt ran-Experte Goldmann.
Anders als noch im Vorjahr beim Gewinn der Silbermedaille, als Niederberger neun der zehn Spiele bestritten hatte, wird kein Keeper allein alle Last tragen: "Das ist eine 1A-1B-Lösung, wenn es überhaupt eine 1B gibt. Das ist mit das beste Torhüter-Duo der WM."
Grubauer trotz Seider-Absage mit Kampfansage vor WM
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Verteidiger
Mit Moritz Seider fehlt laut Goldmann "der Leuchtturm im deutschen Spiel". Der Verteidiger der Detroit Red Wings hatte mit seiner Präsenz enormen Einfluss auf das Spiel der deutschen Mannschaft im Vorjahr.
Mit Leon Gawanke fehlt ein weiterer rechtsschießender Verteidiger, der im Power Play gesetzt war.
Für das Duo müssen andere die Verantwortung übernehmen - wie Eisbären-Kapitän Kai Wissmann. Von Maksymilian Szuber ist mit der Erfahrung der vergangenen WM und ein Jahr AHL und einem NHL-Spiel ein Schritt nach vorne zu erwarten.
Und dann sind da noch die WM-Neulinge Colin Ugbelike, Lukas Kälble und Tobias Fohrler. "Das sind drei robuste Verteidiger, die ihren Körper gut einzusetzen wissen", sagt der ehemalige Nationalverteidiger Goldmann. "Ugbekile und Kälble sind zwei, die du auch in Überzahl einsetzen kannst. Die Tiefe in der Verteidigung ist definitiv gegeben."
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Stürmer
Nach der verletzungsbedingten Absage von Tim Stützle wiegt der Ausfall von Berlins Marcel Noebels noch schwerer. Trotzdem ist wie in der Abwehr eine enorme Tiefe vorhanden - das zeigt auch der Verzicht auf Matthias Plachta und Justin Schütz.
"Für mich ist der Sturm sogar noch gefährlicher geworden", sagt Goldmann. "Mehr Erfahrung, mehr offensive Gefahr und wie im Vorjahr extrem schnelle Spieler." Hier verdeutlicht sich Kreis’ Philosophie, wie der ran-Experte bemerkt: "Das erkenne ich in diesen Stürmern."
Eishockey-WM: Der deutsche Kader für die Weltmeisterschaft
Trainer
Kreis hat mit Serge Aubin und Alexander Sulzer zwei Trainer der DEL-Finalisten an seiner Seite. Aubin kümmert sich um die Stürmer, Sulzer um die Verteidiger, die letzte Entscheidung hat aber immer noch Kreis.
Und der Bundestrainer geht seinen Weg. Das macht auch der Verzicht auf Schütz deutlich. Bereits im Vorjahr hatte er unpopuläre Entscheidungen getroffen, als er auf die drei besten deutschen DEL-Torjäger verzichtet hatte.
Wie im Vorjahr ist eine klare Struktur zu erkennen. "In diesem Kader ist die klare Handschrift von Harry zu sehen", sagt Goldmann, "ein schneller Kader, ein spielstarker. Aber er denkt in Rollen. Wie viele Spieler brauche ich im Power Play. Acht Stürmer, für Unterzahl die vier Pärchen."
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Stärken
Neben dem besten Torhüter-Duo der WM ist dies der mentale Aspekt. Die Mannschaft weiß vom Vorjahr, was sie kann. Und dürfte sich nicht bei Rückschlägen aus der Ruhe bringen lassen.
"Diese Mannshaft hat auch Erfahrung, sie weiß, wie sie K.o.-Spiele gewinnen kann", sagt Goldmann, "17 Spieler haben bereits Silber gewonnen – egal, ob WM-Silber 2023, Olympia-Silber 2018 oder beides."
Herausforderung
"Du wirst dieses Jahr als deutsche Mannschaft gejagt werden", sagt Goldmann und macht klar: "Keine Mannschaft wird dich mehr unterschätzen."
Underdog Deutschland? Die Außenseiterrolle hat die DEB-Auswahl nicht mehr bei zu vielen Spielen inne.
"Du legst dir auch selbst brutal viel Druck hinten rein. Und du hast den Druck von außen, der von Journalisten oder Fans an die Mannschaft herangetragen wird - nach dem Motto: 'letztes Jahr Silber, dann kommt ja dieses Jahr Gold'. Das ist ein absoluter Fehlgedanke", sagt der ran-Eishockey-Experte.
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Hierin sieht Goldmann ein Problem und nennt ein warnendes Beispiel. "Vorsicht, das hat man auch bei Olympia gesehen." Vor eineinhalb Jahren scheiterte die Mannschaft nach enttäuschenden Auftritten in der Viertelfinalqualifikation an WM-Auftaktgegner Slowakei (Freitag, ab 15:45 Uhr live auf ProSieben, Joyn und ran.de).
Nach der Slowakei folgen Auftritte gegen die USA und Schweden - "für mich die beiden Topfavoriten auf Gold", so Goldmann, - ehe das Duell mit Lettland, WM-Bronze im Vorjahr, folgt. Vier Gegner, die es absolut in sich haben.
"Das Auftaktspiel gegen die Slowakei wird für mich ein absolutes Schlüsselspiel - die Slowaken sind Bronzemedaillengewinner von Olympia 2022."
Zwar hatte die deutsche Mannschaft ein ähnlich schweres Auftaktprogramm mit Spielen gegen Schweden, Finnland und den USA, "da hat man sich aber in die Rolle des No Name, des Understatements flüchten können", sagt Goldmann. "Dieses Jahr kannst du es nicht."