FC Bayern München: Das wurde aus den Trainern nach ihrer Zeit in München
Die Karriere der Bayern-Trainer nach dem FC Bayern
Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick wird Xavi Hernandez als Trainer beim FC Barcelona beerben. Anlass für ran, einmal in die Geschichtsbücher zu blicken: Wie schlugen sich Bayern-Trainer nach ihrer Zeit beim Rekordmeister? Es gibt so manche Überraschungen.
Julian Nagelsmann (DFB)
Nach seinem Aus beim FC Bayern im März 2023 musste Nagelsmann nicht lange auf eine neue Aufgabe warten. Schon im Herbst klopfte der DFB an, der gefeuerte Bayern-Coach soll die desolate Nationalmannschaft in eine erfolgreiche Heim-EM führen. Nach zuletzt zwei sehenswerten Testspielen scheint er auf einem guten Weg zu sein. So gut, dass er ein erneutes Bayern-Angebot zur Rückkehr ausschlug. Lieber DFB als FCB!
Hansi Flick (vsl. FC Barcelona)
Weil sich der Sextuple-Trainer von 2020 mit dem damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic nicht grün war, "flüchtete" Flick im Sommer 2021 zurück zum DFB. Seine Zeit als Bundestrainer war allerdings weniger von Erfolg gekrönt. Nach einer desaströsen WM in Katar und misslungenem Neuaufbau musste Flick im Herbst 2023 gehen. Kehrt mit dem FC Barcelona der Erfolg zurück?
Niko Kovac (vereinslos)
Nach seiner Entlassung in München im November 2019 ging Niko Kovac im Sommer 2020 mit seinem Bruder Robert zur AS Monaco. Zunächst lief es gut: Platz drei in der Liga und Pokalfinale in der ersten Saison. Doch der Erfolg war von kurzer Dauer. Nach der Hinrunde 2021/22 wurde Kovac entlassen.
Niko Kovac (vereinslos)
Als Nachfolger von Florian Kohfeldt beim VfL Wolfsburg kehrte Kovac 2022/23 in die Bundesliga zurück. Platz 8 reichte zwar nicht fürs internationale Geschäft, doch die Bosse waren zufrieden. Als im zweiten Jahr plötzlich der Klassenerhalt in Gefahr geriet, musste Kovac im März dieses Jahres gehen.
Jupp Heynckes (Karriereende)
Nach seinem dritten Engagement beim FC Bayern beendete Heynckes 2013 mit dem Triple seine Karriere. Nach Hoeneß'schen Hilferufen nach Ancelottis Entlassung im Herbst 2017 ließ sich "Don Jupp" noch einmal überreden und holte noch ein letztes Mal die Meisterschaft. Seit 2018 ist endgültig Ruhehstand angesagt.
Jupp Heynckes (Karriereende)
Doch schon zuvor war Heynckes gleich zweimal beim Rekordmeister. Seine Entlassung 1991 bezeichnete Hoeneß später als den größten Fehler seiner Karriere. Heynckes lieferte bei anderen Vereinen - unter anderem Atheltic Bilbao, Real Madrid, Benfica Lissabon - ab. Nach dem bayerischen Klinsmann-Aus im Frühjahr 2009 half Heynckes als Interimstrainer aus, ehe er zu Bayer Leverkusen ging.
Carlo Ancelotti (Real Madrid)
Was soll man sagen? Trotz Meisterschaft sind die Erinnerungen der Bayern-Fans an den Italiener eher suboptimal. Ancelotti wirkte lustlos, leitete kaum ein Training. Sein Fitnesscoach soll in der Kabine regelmäßig geraucht haben. Wo war der Trainer, der zuvor mit Juve, Milan, Chelsea, Paris oder Real zahlreiche Erfolge gefeiert hatte?
Carlo Ancelotti (Real Madrid)
Mit Neapel lief es im Anschluss auch nicht rund. Mit dem FC Everton sorgte er zwar 2020/21 anfänglich für Furore, mehr als Platzt zehn war am Ende nicht drin. Ancelottis Zeit schien vorbei. Doch dann kehrte er 2021/22 als Zidane-Nachfolger zu Real zurück. Er gewann sofort die Champions League. In dieser Saison folgte der Meistertitel. Und das Finale in der Königsklasse gegen den BVB steht ja noch an.
Pep Guardiola (Manchester City)
Nach drei erfolgreichen Jahren mit spektakulärem Fußball verließ Guardiola die Bayern im Sommer 2016 auf eigenen Wunsch. Seitdem geht er mit ManCity auf Titeljagd. Seine Ausbeute: sechs Meisterschaften, zwei FA-Cup-Siege und der Triumph in der Champions League. Guardiola gilt als der beste Trainer der Welt.
Louis van Gaal (Ajax Amsterdam)
Auch wenn er dem FC Bayern einen frischen Anstrich verpasste und die Weichen für große Jahre legte, war für Louis van Gaal in München schon in seiner zweiten Saison Schluss, weil die CL-Qualifikation in Gefahr war. Der exzentrische Trainer wurde daraufhin zum zweiten Mal Bondscoach, nachdem die NIederlande bei der EM 2012 als Gruppenletzter enttäuscht hatte.
Louis van Gaal (Ajax Amsterdam)
Bei der WM 2014 führte er die Elftal auf Platz drei. Im Anschluss übernahm er Manchester United. Doch der Neuaufbau der "Red Devils" verlief nicht wie erwünscht. Van Gaal gab Hunderte Millionen für neue Spieler aus, verpasste trotzdem die Qualifikation für die Champions League. Im Mai 2016 wurde er entlassen und beendete seine Karriere.
Louis van Gaal (Ajax Amsterdam)
Doch 2021 kehrte er noch einmal an die Seitenlinie zurück. Erneut als niederländischer Nationaltrainer führte van Gaal die Elftal zur WM 2022 in Katar. Doch schon die Qualifikation war holprig verlaufen. Bei der WM war im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Argentinien Schluss. Seit Oktober 2023 berät van Gaal seinen Heimatklub Ajax Amsterdam, wo er einst als Trainer groß geworden war.
Jürgen Klinsmann (vereinslos)
Nach seiner Entlassung beim FC Bayern im April 2009 legte Klinsmann eine Pause ein. Ab 2011 sorgte er als US-Nationaltrainer zunächst mit dem Sieg beim CONCACAF Gold Cup 2013 für Euphorie. Weil die Entwicklung stagnierte, wurde Klinsmann 2016 beurlaubt.
Jürgen Klinsmann (vereinslos)
Drei Jahre später übernahm er das Traineramt bei Hertha BSC und wurde von Investor Lars Windhorst auch in den Aufsichtsrat berufen. Alles sah nach einer längeren Zusammenarbeit aus, ehe Klinsi schon im Februar 2020 via Facebook seinen sofortigen Rücktritt als Cheftrainer verkündete.
Jürgen Klinsmann (vereinslos)
Im März 2023 heuerte der frühere Bundestrainer als Nationaltrainer Südkoreas an. Eigentlich sollte sein Vertrag bis nach der WM 2026 laufen. Nach dem Aus im Halbfinale des Asien Cups 2024 wurde Klinsmann aber vorzeitig entlassen.
Ottmar Hitzfeld (Karriereende)
Nach seiner höchst erfolgreichen Zeit beim FC Bayern (1998 bis 2004) löste der Rekordmeister den Vertag nach einer ersten titellosen Saison auf. Hitzfeld legte eine Pause vom Trainer-Dasein ein, lehnte sogar ein Angebot des DFB ab. Der Trainer-Guru wechselte die Seiten und wurde TV-Experte.
Ottmar Hitzfeld (Karriereende)
Bis die Bayern nach der Entlassung von Felix Magath im Februar 2007 um Hilfe baten. Hitzfeld führte die Saison zu Ende, hängte eine weitere an und wurde noch einmal Double-Sieger. Im Sommer 2008 übernahm er dann die Schweizer Nationalmannschaft. Er führte die Eidgenossen auf Platz 6 der FIF-Weltrangliste und beendete nach der WM 2014 endgültig seine Karriere.
Felix Magath (vereinslos)
Nach dem FC Bayern blieb Felix Magath weiter umtriebig und machthungrig. Es folgte ein Engagement als Trainer und Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg, wo er 2009 überraschend die Meisterschaft holte - inklusive absoluter 5:1-Demütigung seines Ex-Arbeitgebers. Beim FC Schalke war er zeitweise Trainer, Manager und Vorstandsmitglied in Personalunion und führte die klammen Schalker zur Vizemeisterschaft, ehe er zu den Wölfen zurückkehrte.
Felix Magath (vereinslos)
Er übernahm den VfL Wolfsburg im März 2011 mitten im Abstiegskampf und schaffte den Klassenerhalt. In der Saison drauf kaufte er 36 Spieler - ohne Erfolg. Im Oktober 2012 musste er gehen. Nach Stationen beim FC Fulham und SD Luneng in China rettete er im Saisonendspurt 2021/22 Hertha BSC vor dem Abstieg. Seitdem hat Magath keinen Job mehr übernommen.
Giovanni Trapattoni (Karriereende)
Die erste Bayern-Amtszeit Trapattonis endete mit "Ich habe fertig". Es folgte ein Jahr in Cagliari, ehe der Italiener an die Säbener Straße zurückkehrte. Nach zwei Jahren und einer Meisterschaft fiel die Bilanz durchwachsen aus. Es folgten Trainerposten bei der AC Florenz und Italiens Nationalmannschaft. Beide Male blieb er hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Giovanni Trapattoni (Karriereende)
2005 wurde er mit Benfica Lissabon portugiesischer Meister und unterschrieb danach beim VfB Stuttgart. Ein Missverständnis, wie sich ziemlich schnell herausstellte. Trap holte schließlich mit Red Bull Salzburg die österreichische Meisterschaft, ehe er ab 2008 die irische Nationalmannschaft trainierte. Irland qualifizierte sich für die EM 2012, verpasste aber die Quali für die WM 2014. Beide Seiten einigten sich auf eine Vertragsauflösung im September 2013.
Otto Rehhagel (Karriereende)
Seine Zeit beim FC Bayern hielt nicht einmal eine komplette Saison. Wegen persönlicher Differenzen im Verein, hieß es später. Für Rehhagel folgte eine erfolgreiche Zeit. Mit Absteiger Kaiserslautern schaffte er den Aufstieg und wurde unmittelbar danach Meister 1997/98. Weil sich der FCK nicht in der europäischen Spitze etablieren konnte, kippte die Stimmung,. Im Herbst 2000 warf Rehhagel hin.
Otto Rehhagel (Karriereende)
Von 2001 bis 2010 trainierte er die Nationalmannschaft Griechenlands, wurde 2004 sensationell Europameister und krönte sich zu "Rehhakles". 2010 beendete er seine erfolgreiche Zeit als Nationaltrainer. Im Winter 2012 kehrte er noch einmal überraschend als Feuerwehrmann bei Hertha BSC auf die Trainerbank zurück, konnte den Abstieg in der Relegation aber nicht verhindern.
Erich Ribbeck (Karriereende)
Kein Jahr schaffte es Ribbeck als Trainer des FC Bayern. Nach seiner Entlassung im Dezember 1993 legte er eine Pause ein, heuerte später (1995) bei Bayer Leverkusen an. Auch hier folgte das schnelle Aus. Wegen seiner erfolgreichen Zeit als Co-Bundestrainer unter Franz Beckenbauer wurde Ribbeck 1998 selbst Cheftrainer beim DFB. Es endete mit dem Desaster bei der EM 2000.