FC Bayern: Aus in der Youth League ist zweitrangig – denn diese Generation könnte eine goldene sein!
Youth League: Aus gegen Piräus – aber goldene FCB-Generation?
Die U19 des FC Bayern München ist unter der Woche gegen Olympiakos Piräus im Viertelfinale der Youth League ausgeschieden. Dabei klingt das 1:3 am Ende deutlicher, als es der Spielverlauf hergab. Vielerorts wurde von einer Enttäuschung berichtet. Doch das Ziel des Campus ist es nicht, die Youth League zu gewinnen, sondern sehr gute Profis auszubilden.
Youth League: Aus gegen Piräus – aber goldene FCB-Generation?
Dafür versucht man bei den Münchnern, talentierte Spieler früher nach oben zu ziehen, damit sie gegen physisch stärkere, weil ältere Mannschaften spielen. Beim aktuellen Youth-League-Jahrgang stehen die Chancen gut, dass einige Talente den Sprung nach ganz oben packen könnten. ran zeigt die vielversprechendsten U19-Spieler des FCB.
Max Schmitt (Torwart, 18)
Im Jahr 2023 wurde er mit der U17 des DFB Europa- und Weltmeister, beim FC Bayern hat er zwischen den beiden Turnieren einen neuen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Seit 2017 durchläuft er beim FCB diverse Stationen. Schmitt gilt deshalb als vielversprechend, weil er ein sehr komplettes Profil mitbringt und verschiedene Facetten des Torwartspiels sehr gut beherrscht.
Max Schmitt (Torwart, 18)
Er bringt Qualitäten im Pass- und Positionsspiel mit, ist aber auch auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung ein sehr guter Torhüter. Im Achtelfinale gegen Feyenoord zeigte Schmitt kurz vor Schluss einen spektakulären Reflex und sicherte so den historischen Einzug ins Viertelfinale. Bei den Profis stand er bereits dreimal im Kader.
Max Schmitt (Torwart, 18)
Schon sehr bald wird es bei ihm darauf ankommen, den Sprung in den Profibereich anzugehen. Bei den Profis des FCB ist die Konkurrenz allen voran mit Manuel Neuer sehr groß. Experimente mit sehr jungen Spielern gehen die Bayern hier eher nicht mehr ein. Eine Leihe könnte also dann der nächste Schritt sein – oder doch die große Überraschung? Das Potenzial hat er.
Maximilian Hennig (Linksverteidiger, 17)
Im Dezember unterschrieb der Linksfuß einen Vertrag bis 2026 beim FC Bayern. Hennig ist ein sehr zuverlässiger Außenbahnspieler, der vor allem im Kombinations- und Defensivspiel sehr souverän seine Aufgaben erledigt. In der Spielgestaltung wirkt er oftmals wie ein Mittelfeldspieler. Offensiv ist er dafür unspektakulär. Das aber muss kein Kritikpunkt sein.
Maximilian Hennig (Linksverteidiger, 17)
Zwar hat man sich in München beispielsweise an den spektakulären Alphonso Davies gewöhnt, doch die unaufgeregte und nahezu fehlerfreie Spielweise von Hennig erinnert mitunter an einen anderen Außenverteidiger, der in München Karriere machte: Philipp Lahm. Der Weg dorthin ist noch sehr weit, Anlagen für eine gute Profilaufbahn bringt er aber allemal mit.
Adam Aznou (Linksverteidiger, 17)
Das Gegenstück zu Hennig ist Aznou. Der Linksfuß kam 2022 vom FC Barcelona und wurde am Campus als Statementtransfer gefeiert. Auch bei den Profis ist er bereits regelmäßiger Gast. Aznou ist stark im Dribbling, schnell und torgefährlich. Er sucht Eins-gegen-eins-Situationen und entwickelt einen großen Drang zum gegnerischen Tor.
Adam Aznou (Linksverteidiger, 17)
Die Hoffnungen, dass er es packt, sind am Campus riesig. Dafür muss er sich aber vor allem im Defensivverhalten verbessern. Aznou hat körperlich, aber auch beim Stellungsspiel noch Luft nach oben. Sein Vertrag läuft laut "Transfermarkt.de" im Sommer aus, wird laut "Sky" aber am 2. Juni zu einem bis 2027 gültigen Profivertrag. Dann wird Aznou 18.
Max Scholze (Rechtsverteidiger, 18)
Scholze zählt nicht zu den Talenten, deren Name sofort fällt, wenn es um eine große Zukunft geht. Das liegt auch daran, dass er bei den Amateuren eine durchwachsene Saison spielt. Aber: In der Youth League wusste er zu überzeugen. Das kann daran liegen, dass er athletisch und physisch bereits Männerfußball spielt und so einen Vorteil hat.
Max Scholze (Rechtsverteidiger, 18)
Aber: Rene Maric hat Scholze in der Youth League in einer besonderen Rolle eingesetzt. Von rechts zog der Rechtsfuß immer wieder nach innen ins Mittelfeld. Eine Aufgabe, die in der Regel nur technisch starken und spielintelligenten Spielern anvertraut wird. Scholze bringt all das mit. Und so zählt er mindestens zum erweiterten Kreis der Top-Talente am Campus.
Javier Fernandez (Zentrales Mittelfeld, 17)
Von Javier Fernandez sind am Campus alle restlos begeistert. Das kommt bei Spielern, die von außen verpflichtet werden, nicht allzu oft vor. Denn in der Regel werden diese besonders kritisch gesehen, weil sie potenzielle Plätze für "echte" Eigengewächse wegnehmen könnten. Fernandez kam 2022 von Atletico Madrid – und überzeugt seitdem auf ganzer Linie.
Javier Fernandez (Zentrales Mittelfeld, 17)
Das liegt auch daran, dass er im Zentrum alles spielen kann. Defensiv bringt er die Physis und Athletik mit, um ein guter Abräumer zu sein, offensiv verfügt er über einen starken Abschluss und zwischen beiden Welten zeichnen ihn technische Fähigkeiten und ein präzises Passspiel aus. Fernandez ist eher Achter, vereint aber auch Sechser und Zehner in sich.
Javier Fernandez (Zentrales Mittelfeld, 17)
Den nächsten Schritt ging er zuletzt mit seinem Debüt bei den Amateuren in der Regionalliga Bayern. Dort soll er nun an den Männerfußball herangeführt werden. Gelingt ihm die Anpassung dort so schnell wie bei bisher jeder neuen Mannschaft, dürfte es auch nicht mehr lange dauern, bis bei ihm über den Profibereich geredet wird.
Jonathan Asp Jensen (Zentrales Mittelfeld, 18)
Der Däne ist wie Fernandez ein Erfolg der Scoutingabteilung des FC Bayern. 1,2 Millionen Euro ließen sich die Münchner den heute 18-Jährigen kosten. Er kam vom FC Midtjylland. Jensen ist anders als Fernandez noch klarer in Richtung Offensive orientiert. Dort kann er seine Stärken im Passspiel und seinen Zug zum Tor am besten einbringen.
Jonathan Asp Jensen (Zentrales Mittelfeld, 18)
Defensiv ist Asp Jensen engagiert, physisch aber nicht so stark wie typische Sechser. Auch er konnte bei den Amateuren Spielpraxis im Männerbereich sammeln, agierte dort zuletzt sogar als Linksaußen und steuerte eine Vorlage beim 2:0 gegen DJK Vilzing bei. Bei ihm dürfte es nicht mehr lange dauern, bis er die ersten Schritte im Profibereich geht.
Lovro Zvonarek (Offensives Mittelfeld, 18)
Er ist vermutlich mit Aznou der Spieler, über den am häufigsten gesprochen wird. Der Kroate debütierte bereits für die Profis und sammelt bei den Amateuren nicht nur Erfahrung im Männerfußball, sondern ist dort auch regelmäßig an Toren beteiligt. Sechs Tore und sechs Vorlagen sind es in der Regionalliga Bayern in 1.372 Minuten.
Lovro Zvonarek (Offensives Mittelfeld, 18)
Der Rechtsfuß ist schnell, gut im Kombinationsspiel und kann ein Spiel lesen. Seine technischen Fähigkeiten zeigt er regelmäßig in kurzen Dribblings. Zvonarek ist kreativ und auch defensiv sehr engagiert. Um bei den Profis eine noch größere Rolle zu spielen, muss er im körperlichen und athletischen Bereich zulegen.
Adin Licina (Offensives Mittelfeld, 17)
In der Youth League beeindruckte der quirliger Offensivspieler mit vielen mutigen Dribblings. Licina ist sehr beweglich, schnell und zielstrebig. Sobald er den Ball bekommt, will er Tempo aufnehmen und die gegnerische Abwehr unter Druck setzen. Hier und da agiert er dabei noch etwas übereifrig, oft genug liefert er damit aber auch besondere Momente.
Adin Licina (Offensives Mittelfeld, 17)
Der 17-Jährige muss an seiner Konstanz arbeiten. Dass er körperlich nicht der durchsetzungsfähigste Spieler ist, fällt auf dem Flügel meist nicht auf. Dort kam er am häufigsten zum Einsatz. Auch Athletik und Physis werden beim Sprung in den Männerfußball aber eine Rolle spielen. Bekommt Licina die Balance aus Spielfreude und Vernunft hin, hat er eine Chance.
Robert Ramsak (Stürmer, 17)
Beim FCB wird Ramsak erstmal keine große Karriere hinlegen. Das liegt daran, dass er im Sommer zu RB Leipzig wechselt. Mit zehn Toren und drei Vorlagen in 19 Partien ist der Stürmer einer der gefährlichsten Spieler des Teams. Gegen Piräus erzielte er das einzige Tor der Bayern. Ramsak hat ein gutes Gespür für Tiefenläufe und ist stark, wenn er sein Tempo ausspielen kann.
Robert Ramsak (Stürmer, 17)
Am Campus war man dennoch skeptisch, ob er es beim FC Bayern packen könnte. Der 17-Jährige ist zwar torgefährlich, passt mit seinen Stärken aber weniger zum ballbesitzorientierten Ansatz des Klubs. Er braucht mehr Raum als andere Stürmer. Und so muss er sein Glück in Leipzig probieren. In München wird man derweil auf die anderen Talente setzen und hoffen.