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Kommentar

Anders als Thomas Tuchel? Vincent Kompany hat genau das richtige Auftreten für die Situation des FC Bayern

  • Aktualisiert: 16.07.2024
  • 12:27 Uhr
  • Justin Kraft
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Der FC Bayern München und Vincent Kompany: Viele fragen sich derzeit, ob das passen kann. Die erste Pressekonferenz hat den Menschen in Deutschland zumindest angedeutet, dass er seinen Vorgängern etwas voraus hat.

Vincent Kompany ist womöglich genau die Persönlichkeit, die der FC Bayern München jetzt braucht – gerade im Kontrast zu Thomas Tuchel. Nicht falsch verstehen: Tuchel kann ein herausragender Kommunikator sein. Gerade in den letzten Wochen wirkte der 50-Jährige entspannt, gelassen und hatte darüber hinaus noch den einen oder anderen Spruch auf Lager. Das war aber nicht immer so.

Gerade bei den Bossen kam er mit seinen Aussagen nicht immer gut an. Tuchel ist ehrlich, direkt und offen. Das schätzen viele Fans an ihm. Gleichzeitig eckte er damit bei verschiedenen Stationen auch schon an, zog Themen in die Öffentlichkeit, die eigentlich intern bleiben sollten.

Tuchels Kommunikation dient in erster Linie der eigenen Außendarstellung, nicht der seines Arbeitgebers. So sprach er direkt zum Saisonstart mehrfach vom viel zu dünnen Kader oder monierte während der Krise im Frühjahr häufig, dass er sich das Auftreten der Spieler nicht erklären könne.

Auch in Dortmund sagte man ihm einst eine Kommunikationsstrategie nach, die sein Bild in der Öffentlichkeit als Mittelpunkt hatte. In München merkte man ebenfalls schnell, dass die offensive Art und Weise Tuchels nicht nur auf Liebe innerhalb des Klubs gestoßen ist. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Trainer-Vorstellung: Vincent Kompany geht all-in

  • FC Bayern: Mögliche Gewinner und Verlierer unter Kompany

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Nun wird sich Vincent Kompany an der sehr schweren Aufgabe versuchen, die vielen Chefköche des FC Bayern zufriedenzustellen. Der Belgier hat jedoch eine ganz andere Persönlichkeit als Tuchel. Sein Ansatz in der Öffentlichkeitsarbeit könnte genau das sein, was die Münchner jetzt brauchen.

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Vincent Kompany: Die Ruhe selbst

Auf der Videoplattform "YouTube" kann man sich eine Pressekonferenz des ehemaligen Burnley-Trainers von Mitte Januar ansehen. Damals sah der FC Burnley im direkten Duell mit Konkurrent Luton Town lange wie der sichere Sieger aus, kassierte in der zweiten Minute der Nachspielzeit aber den Ausgleich.

Torhüter Trafford wurde im eigenen Strafraum klar behindert, der Treffer zählte trotz VAR. Die Frustration bei Burnley war enorm und auch Kompany ließ auf der PK anschließend alle wissen, was er von der Entscheidung hielt. "Es ist ein Witz", sagte er beispielsweise. Doch von einem "rant", wie es der Account "Sky Sports Premier League" betitelte, war nichts zu hören und zu sehen.

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Kompany blieb ruhig, gelassen, sachlich und vor allem auch respektvoll. Statt auf einen Punkt an Luton heranzurücken, sorgte die Fehlentscheidung dafür, dass Burnley vier Punkte hinter ihnen blieb.

Wie hätte Tuchel in einer vergleichbaren Situation wohl reagiert? Nicht selten wirkt er in Interviews dünnhäutig, angefasst und emotionalisiert. Von Kompany ist das eher nicht zu erwarten.

Auch er kann wütend werden, auch er ist nicht verlegen darum, seine eigene Meinung zu äußern. Nur ist es bemerkenswert, wie überlegt er selbst in emotionalen Momenten reagiert. Wie weise er seine Worte wählt und vor allem auch, dass er seinen Fokus selbst in solchen Situationen schließlich darauf legt, was er selbst und das Team besser machen können.

Kompany hat den ersten kleinen Schritt geschafft

Es ist diese analytische Art, die der FC Bayern jetzt benötigt. Und die erste Pressekonferenz von Kompany hat angedeutet, dass er ein Trainer sein kann, der nicht die Geduld verliert und dünnhäutig im Umgang mit den Medien oder gar mit der Mannschaft wird.

Nun ist eine Pressekonferenz nicht das absolute Beweisstück, dass Kompany es in München packen wird. Hinzu kommt, dass die Zeit bei Burnley und Anderlecht medial nicht mit der vergleichbar ist, die ihn jetzt in München erwartet. So sehr im Fokus stand er auch als Spieler nicht. Diese Ruhe muss er erstmal unter Beweis stellen, wenn es bei Bayern nicht läuft.

Die Situation ist also eine Neue. Doch schaut man auf die Karriere von Kompany, sein bisheriges Auftreten und die erste Pressekonferenz in München, dann ist ihm ein erster sehr wichtiger Schritt gelungen. Auch wenn es nur ein kleiner ist.

Bayerischer Optimismus, dass Kompany in seinem Auftreten mehr richtig machen wird als einige seiner Vorgänger, ist zumindest angebracht.

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