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Bayer Leverkusen schlägt Mainz: Jetzt hilft auch noch der Fußballgott! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 25.02.2024
- 18:28 Uhr
- Chris Lugert
Bayer Leverkusen zeigt gegen Mainz 05 über weite Strecken eine schwache Leistung, dann aber greift der Fußballgott ein. Jetzt ist die Meisterschaft nur noch eine Frage der Zeit. Ein Kommentar.
Von Chris Lugert
Heimspiele gegen Mainz 05 sind für Tabellenführer und designierte Meister in der Bundesliga anscheinend eine etwas komplizierte Angelegenheit.
Borussia Dortmund verlor im vergangenen Jahr am letzten Spieltag gegen Mainz die Meisterschaft, Bayer Leverkusen drohte an diesem Freitag ebenfalls ein unerwarteter Rückschlag gegen den Tabellenvorletzten.
Die Werkself präsentierte sich über weite Strecken mit einer Mischung aus Behäbigkeit und Arroganz, von spielerischer Überlegenheit war nichts zu sehen. Es wirkte, als seien die Spieler nur halbherzig dabei, als herrsche die Überzeugung vor, Mainz sei ja ohnehin kein Gegner. Und man werde sie ja so oder so schlagen.
Normalerweise folgt die Strafe für eine solche Herangehensweise auf dem Fuß. Doch bei Leverkusen ist dieses Jahr alles anders. Statt für eine schwache Leistung und ein lustloses Auftreten bestraft zu werden, bekommen sie sogar Hilfe vom Fußballgott persönlich.
Ja, Robert Andrich hat zuletzt im DFB-Pokal durchaus seine Qualitäten für Traumtore unter Beweis gestellt, aber sein Treffer zum 2:1 gegen Mainz hätte so nie fallen dürfen. Der Mainzer Torwart Robin Zentner griff bei Andrichs eigentlich harmlosem Distanzschuss komplett daneben, der Ball landete im Tor. Das roch schon sehr nach höheren Mächten.
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Der Fehler des Keepers erinnerte an den legendären Fehlgriff von Tschechiens Petr Kouba im EM-Finale 1996 gegen Deutschland, als Oliver Bierhoff mit dem ersten Golden Goal der Geschichte das deutsche Team zum Titel schoss.
Und auch wenn für Leverkusen noch elf Spieltage zu absolvieren sind, so könnte dieses Tor von Andrich für die Bayer-Elf das entscheidende Golden Goal zur Meisterschaft gewesen sein.
Bayer besteht nächste Meisterprüfung
Man stelle sich vor, Bayer hätte gegen Mainz nicht gewonnen oder sogar verloren. Die Bayern hätten womöglich Lunte gerochen und hätten am Samstag gegen RB Leipzig auf fünf Punkte verkürzen können. Doch stattdessen gehen sie mit dem Wissen von vorläufig elf (!) Zählern Rückstand ins Bett. Und die Leverkusener werden ihrerseits sehr gut schlafen.
Es sind Spiele wie gegen Mainz, in denen man eigentlich nichts zu gewinnen hat und die einfach abgearbeitet werden müssen, die am Ende über Titel oder keinen Titel entscheiden.
Siege gegen Bayern, Leipzig oder den BVB bringen nichts, wenn Partien wie gegen Mainz oder die Woche zuvor in Heidenheim nicht gewonnen werden.
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Die wahre Meisterprüfung wird in diesen Spielen abgelegt, und Leverkusen meistert diese Prüfungen aktuell allesamt. Nicht immer schön, nicht souverän. Aber darum geht es in diesen Spielen ja auch nicht. Es geht nur um die drei Punkte. Und die sammelt Leverkusen zuverlässig.
Leverkusen knackt deutschen Rekord
Seit inzwischen 33 Pflichtspielen ist das Team von Trainer Xabi Alonso ungeschlagen, damit hält Bayer jetzt den deutschen Rekord. Zuvor war der FC Bayern unter Hansi Flick zwischen Dezember 2019 und September 2020 in 32 Spielen ungeschlagen geblieben.
Wer so regelmäßig punktet - und selbst dann, wenn es spielerisch mal nicht läuft -, der wird auch Meister. Ob Bayer Leverkusen die Schale holt, ist nicht mehr die Frage. Es geht nur noch um das Wann. Der Fußballgott will es so.