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Bundesliga

FC Bayern München: Wer übernimmt nach Manuel Neuer? Mehrere Kandidaten für Torhüter-Nachfolge

  • Aktualisiert: 16.12.2024
  • 15:53 Uhr
  • Oliver Jensen

Manuel Neuer und der FC Bayern München werden den Vertrag offenbar bis zum Sommer 2026 verlängern. Für die Zeit danach gibt es mehrere Optionen.

von Oliver Jensen

Es gibt offenbar keinen Zweifel, dass Manuel Neuer dem FC Bayern München über 2025 hinaus erhalten bleibt.

Der Torwart gab am Sonntag bei einem Fanclub-Besuch der "Red Rockets" in Hopferbach (Allgäu) Einblicke in seine Zukunftsplanung. "Ich glaube, beide Seiten würden sich freuen, wenn es weitergeht", sagte er. Allerdings würde keine Eile bestehen: "Ich muss erst mal gesund werden. Ich habe ja noch eine Kleinigkeit mit meiner Rippe."

Der neue Vertrag dürfte um ein Jahr verlängert werden und somit bis Sommer 2026 datiert sein. Das heißt: Bei seinem Vertragsende wäre Neuer 40 Jahre alt. Ob dies der passende Zeitpunkt für ein Karriereende wäre? Neuer verkörpert an guten Tagen noch immer Weltklasse-Niveau. Das Problem ist allerdings: Er gibt nicht nur gute Tage.

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Das Wichtigste in Kürze

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Statistik verrät: Neuer ist nicht mehr der Alte

Ein Blick auf die Zahlen vom "kicker" verraten, dass Neuer kein so sicherer Rückhalt mehr wie früher ist. Seine Paradenquote von 53,6 Prozent liegt erstmals seit der Spielzeit 2011/12 unter 60 Prozent. In acht Spielzeiten seiner beeindruckenden Karriere lag der Wert über 70 Prozent, zuletzt 2020/21.

Im Schnitt kommt er momentan auf lediglich 0,9 Paraden pro Spiel. In der Vorsaison lag der Wert mit 2,5 deutlich höher.

Ebenfalls bemerkenswert: Er kassierte in 19 absolvierten Pflichtspielen 13 Gegentore. Dies erscheint auf den ersten Blick ordentlich. Doch es waren 4,4 Gegentore mehr, als laut Expected Goals zu erwarten gewesen wären. 2023/24 sind es lediglich 0,4 mehr gewesen, in der Spielzeit davor sogar 5,7 weniger.

Zugegeben: Zahlen dieser Art sind nur bedingt aussagekräftig, weil jedes Spiel und jede Saison anders verläuft. Das System von Trainer Vincent Kompany mit den hoch stehenden Verteidigern trägt das Risiko mit sich, dass die gegnerische Mannschaft einen langen Ball spielt und plötzlich alleine vor dem Torwart auftaucht.

Neuer steht dann im wahrsten Sinne des Wortes alleine da. Und doch schien Neuer früher öfter dazu in der Lage, den heranstürmenden Stürmer im Eins-zu-Eins zu stoppen.

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FC Bayern treibt Torwart-Planung voran

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass die Fehleranfälligkeit von Neuer zunimmt. Das Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen ist vorwiegend darauf zurückzuführen, dass er sich bei einem langen Ball des Gegners verschätzte und bereits nach 17 Minuten mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde.

Es ist nur schwer vorstellbar, dass Neuer im fortgeschrittenen Alter noch einen Leistungsschub hinlegt. Dies scheint auch der Vereinsführung bewusst zu sein. Laut dem "kicker" soll in den nächsten 12 bis 18 Monaten darüber befunden werden, wie es auf der Torwartposition weitergeht.

Bayern-Fans mit vernichtender Kritik: "Vollkatastrophe"

Sven Ulreich, der momentan aus persönlichen Gründen fehlt, dürfte in diesen Überlegungen eher keine Rolle spielen. Er ist bereits 36 Jahre alt und sein Vertrag endet im kommenden Sommer. Eine Verlängerung dürfte (wenn überhaupt) nur als weitere Nummer 2 hinter Neuer eine Option sein.

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Alexander Nübel kehrt 2026 nach München zurück

Für die Zeit nach Neuer gibt es mehrere Optionen. Die Ausleihe von Alexander Nübel zum VfB Stuttgart endet im Sommer 2026. Drei weitere Jahre steht er dann noch in München unter Vertrag. Beim VfB sammelt der 28-Jährige kontinuierlich Spielpraxis auf höchstem Niveau - nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League.

Bayern-Sportvorstand Eberl bezeichnet Nübel als "einen der besten Torhüter in der Altersklasse". Sportdirektor Christoph Freund sieht in ihm einen "sehr kompletten Torhüter, er ist auch ein mitspielender Torhüter". Zudem sei der ehemalige Schalker "eine richtige Persönlichkeit im Tor."

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Daniel Peretz will Stammtorhüter werden

Allerdings sei laut Freund auch Daniel Peretz ein Torwart, "der viel Perspektive hat". Aufgrund des Rippenbruchs von Neuer sammelt der 24-Jährige momentan Spielpraxis und dürfte auch beim Heimspiel gegen RB Leipzig (Freitag, ab 19:50 Uhr in SAT.1, auf ran.de und Joyn) im Tor stehen.

In den bisherigen sieben Pflichtspieleinsätzen kassierte er zwar sechs Gegentreffer, hinterließ aber dennoch einen ordentlichen Eindruck. Eberl sprach nach dem 5:1 gegen Schachtar Donezk von einer "hervorragenden Leistung" des Torhüters. Er ist vertraglich bis 2028 an den FC Bayern gebunden.

Zudem überragt Peretz neuerdings als Nationaltorwart von Israel. Erst in der Länderspiel-Pause im November stand er in den Spielen gegen die Top-Nationen von Frankreich und Belgien im Tor und ließ keinen einzigen Gegentreffer zu.

Peretz pflegt ein gutes Verhältnis zu Neuer und bezeichnet ihn als Vorbild. "Für mich ist er der größte Torhüter der Geschichte. Selbst als ich mit zehn Jahren Torwart war, war er mein Idol", erklärte er im März in einem Interview mit "ynetnews.com" und lobte Neuer auch menschlich: "Er hat mich sowohl abseits als auch auf dem Feld so gut empfangen, hat mir mit allem geholfen, was ich brauchte. Bei allen Fragen, die ich hatte, über den Club oder die Stadt, war er immer aufmerksam und verfügbar."

Um seine eigenen Ambitionen macht er allerdings keinen Hehl: "Ich habe das Zeug, um Bayerns Stammtorhüter zu sein."

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Jonas Urbig könnte als Neuer-Nachfolger aufgebaut werden

Es könnte allerdings auch ganz anders kommen: Laut dem "kicker" denkt die Vereinsführung darüber nach, einen jungen Torwart zu verpflichten, der von Neuer und seiner Erfahrung lernen kann.

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Throwback: Als Oliver Kahn von einem Golfball getroffen wurde

Ein heißer Kandidat soll demzufolge der 21-jährige Jonas Urbig sein, der in der 2. Bundesliga das Tor des 1. FC Köln hütet und zudem Torwart der deutschen U21-Nationalmannschaft ist. Neuer soll das Vorhaben, einen jungen Torwart aufzubauen, zudem unterstützen.

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FC Bayern: Bart Verbruggen steht im Fokus, ist aber teuer

Oder schlägt der FC Bayern auf dem Transfermarkt noch einmal richtig zu? Wie die "Sport Bild" berichtete, soll der niederländische Nationaltorwart Bart Verbruggen schon lange im Fokus des FC Bayern stehen. Das Problem ist allerdings: Dieser ist bis zum Sommer 2028 an den Premier-League-Verein Brighton & Hove Albion gebunden.

Wenn der 22-Jährige überhaupt zu bekommen wäre, dürfte er 60 Millionen Euro Ablöse kosten - oder mehr. Der bevorzugte Plan dürfte dies also nicht sein.

Möglicherweise stehen auch noch mehrere Wendungen bevor, ehe der Nachfolger von Neuer wirklich gefunden ist.

Zur Erinnerung: Nachdem Oliver Kahn im Jahre 2008 seine Karriere beendete, standen mit Michael Rensing, Thomas Kraft und Hans Jörg Butt drei unterschiedliche Torhüter zwischen den Pfosten, ehe Neuer im Jahre 2011 für 30 Millionen Euro verpflichtet wurde.

In die Fußstapfen einer Legende zu treten, ist eben eine schwierige Aufgabe.

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