Bundesliga
BVB: Niclas Füllkrug mit indirekter Terzic-Kritik? Kehl rechnet mit Stars ab
- Aktualisiert: 12.11.2023
- 18:03 Uhr
- Chris Lugert
Nach der schwachen Vorstellung beim VfB Stuttgart herrscht bei Borussia Dortmund Ratlosigkeit. Niclas Füllkrug fand überraschend deutliche Worte. Auch Sportdirektor Sebastian Kehl machte seinem Ärger Luft.
Von Chris Lugert
Nach der Niederlage im Bundesliga-Spitzenspiel beim VfB Stuttgart hat Borussia Dortmunds Angreifer Niclas Füllkrug bemerkenswerte Offenheit an den Tag gelegt und indirekt auch Trainer Edin Terzic kritisiert.
"Mir fehlt es nicht an Leidenschaft oder Engagement oder sonst etwas. Wir haben es ja trotzdem versucht. Aber man merkt dann leider, und das muss man so ehrlich zugeben, dass wir gegen viele gute Mannschaften unsere Grenzen aufgezeigt bekommen", sagte Füllkrug nach dem 1:2 (1:1) in Stuttgart bei "Sky".
Der VfB habe "es ein bisschen anders gespielt als sonst" und Dortmund "vor eine riesige Aufgabe gestellt", gestand Füllkrug, der fast schon resignierend auf das Verhalten gegen den Ball blickte. "Druck haben wir sowieso nie auf den Ball bekommen, das war nahezu unmöglich. Sie haben überall eine Überzahl geschaffen", bilanzierte er nüchtern.
Man müsse, so Füllkrug, zugeben, dass "diese Mannschaften dieses 2:1-Ergebnis besser sind als wir", stellte er klar. Ein Qualitätsproblem sieht er aber nicht, der BVB habe seiner Meinung nach "das Material (...), besser zu sein". Mehr noch: "Wir haben das Material und die Qualität, um jedes Spiel zu gewinnen."
Eine indirekte Kritik also an Trainer Edin Terzic? Der Nationalstürmer, der in Stuttgart das einzige BVB-Tor erzielte, ergänzte: "Es gibt Spiele, da fällt es schwer, wenn auch der Ansatz nicht optimal ist, wie man das lösen möchte. Das liegt auch an der gegnerischen Mannschaft auf dem Platz. Ich glaube, dass wir da heute sehr viele Probleme mit hatten."
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Zuletzt hatte Terzic Füllkrug öffentlich kritisiert und dem 30-Jährigen vor allem im Topspiel vergangene Woche gegen den FC Bayern mangelnde Sauberkeit in einigen Situationen unterstellt. Fast schon demonstrativ bewertet er seine Leistung in Stuttgart auch über das Tor hinaus positiv.
"Das wird bei Stürmern immer so ein bisschen unterschätzt. Ich habe vorher, glaube ich, vier oder fünf Kopfballduelle gewonnen, vorher zweimal den Ball noch festgemacht. Das sind für mich sehr gute Aktionen. Da hole ich mir dann Energie raus", sagte er.
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Terzic wiederum konnte die erneute Nicht-Leistung seines Teams in Stuttgart vor allem nach dem guten Auftritt in der Champions League gegen Newcastle United nicht erklären. "Wir haben mit der gleichen Aufstellung vor ein paar Tagen gegen Newcastle, die auch in herausragender Form sind, bewiesen, dass wir es anders können", sagte er.
Er schob nach: "Es steckt in uns, aber wir lassen es viel zu häufig liegen, die Dinge auf dem Platz zu regeln, anstatt hinterher am Mikrofon." Torart Gregor Kobel, der gegen Stuttgart stark hielt, aber auch zwei Elfmeter verursachte, forderte: "Wir müssen einfach einen besseren Job machen."
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BVB-Boss Kehl schäumt vor Wut
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl reagierte empört auf das, was sich auf dem Rasen der Mercedes-Benz Arena abspielte. "So wie wir aufgetreten sind in sehr, sehr vielen Bereichen und vor allem in der ersten Halbzeit, dürfen wir nicht auftreten", sagte er.
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Mit derartigen Leistungen seien auch die Ambitionen für die Saison in Gefahr. "Wenn uns das häufiger passiert, brauchen wir über Ziele nicht mehr reden", so Kehl deutlich.
Die Leistung der BVB-Profis bezeichnete er als "ganz, ganz schwach", zudem hätten "sehr, sehr viele Spieler völlig unter ihrem Niveau gespielt". Sein bitteres Fazit: "Wie wir uns heute angestellt haben, sowohl gruppendynamisch als auch individuell, so kannst du als Borussia Dortmund nicht auftreten."