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ran Bundesliga Webshow

BVB hat ein Charakterproblem: Ewald Lienen übt scharfe Kritik an Dortmund-Star

  • Aktualisiert: 27.09.2024
  • 19:00 Uhr
  • ran.de

Trainer-Legende Ewald Lienen sprach in der ran Bundesliga Webshow unter anderem über den Saisonstart des BVB, das Topspiel zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen sowie den Vertreter von Marc-Andre ter Stegen im DFB-Tor.

Kaum einer kennt den deutschen Fußball so gut wie die Trainer-Legende Ewald Lienen.

Mit dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln stieg er in die Bundesliga auf und coachte im Anschluss unter anderem Borussia Mönchengladbach, Hannover 96, 1860 München und den FC St. Pauli.

Am Donnerstag sprach der 70-Jährige in der ran Bundesliga Webshow über zwei seiner Ex-Vereine und blickte zurück auf die 1:5-Klatsche des BVB in Stuttgart.

Zudem äußerte er sich zum bevorstehenden Topspiel zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen am Samstagabend (ab 18:30 Uhr im Liveticker), legte sich auf seinen Favoriten für die Nachfolge des verletzten Marc-Andre ter Stegen fest und erklärte , warum das UEFA-Statement zum nicht gegebenen Handelfmeter zwischen Deutschland und Spanien für ihn "überflüssig" ist.

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Ewald Lienen über...

... seinen Ex-Klub Gladbach:

"Gladbach hatte in den 2010er Jahren tolle Spieler und hat in Europa gespielt. Aber wie das dann immer so - je besser du spielst, dann verlierst du auch immer gute Spieler. Dieser Aderlass ist bei Gladbach, aber auch vielen anderen Klubs zu sehen. Ich finde, in den letzten zwei, drei Jahren war die Zusammenstellung nicht immer gut."

... seinen Ex-Klub Köln:

"Ich hoffe sehr, dass sie wieder aufsteigen, auch für die Stadt und vor allem für die Fans. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Natürlich sind Anspruch und Wirklichkeit nicht immer kongruent.  Und sie haben einen riesigen Nachteil mit dieser Transfersperre."

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Kritik an Sahin: "Sabitzer gehört nicht auf rechtsaußen"

... den BVB:

"Ich liebe es, den BVB anzuschauen, es ist eine unglaubliche Atmosphäre. Es hat irgendwie aber immer ein bisschen was gefehlt. Das Erreichen des Champions-League-Finals zeigt ja, was sie für ein Potenzial haben. Aber es muss dann auch einfach die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmen, was nicht immer der Fall war. Ich kann nicht immer Hurra-Fußball spielen, es muss auch mal ein Tor reichen."

... die Dortmunder Pleite in Stuttgart:

"Stuttgart hat fast seine ganze Verteidigung verloren, war vorne aber zu stark, als dass Dortmund da etwas hätte verhindern können. Dann nützt dir die ganze Offensivkraft auch nichts, die du hast."

... Nuri Sahins Anteil an der Niederlage und die Position von Sabitzer:

"Die Antwort ist nicht immer so einfach. Dass ein Trainer einen hohen Anteil hat, ist doch selbstverständlich, sonst bräuchten wir keinen Trainer. Ein Trainer kann immer viel bewirken. Um Titel zu gewinnen, brauchst du eine gute Mischung, einen Top-Trainer, aber auch ein Top-Trainerteam. Du brauchst eine Atmosphäre in dem Klub und Fans, die mitgehen. Ich muss mich auch wohlfühlen können. Da spielen viele Dinge zusammen, deshalb ist es nicht möglich, Nuri Sahin die Schuld an all den Dingen zu geben. Aber es ist für mich auch völlig klar, dass Sabitzer nicht auf Rechtsaußen gehört."

... ein mögliches Mentalitätsproblem beim BVB:

"Nein, das hat etwas mit dem Charakter, mit der Charakteristik der einzelnen Spieler zu tun. Bensebaini ist ein super Fußballer, technisch super. Er ist aber niemand, der in einer Fünferkette die Linie hoch und runter rennt. In der Defensive geht ihm die Schnelligkeit ab. Aber das ist nur ein Beispiel."

Darin liegt Bayerns Chance gegen Leverkusen

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Ewald Lienen über den FC Bayern: "Haben einen überragenden Kader"

... den starken Start des FC Bayern:

"Schwer zu sagen, woran genau es liegt. Ich glaube, es ist so ähnlich wie Anfang der 2010er Jahre, als der BVB die Titel geholt hat. Natürlich ist die Motivation danach riesengroß. Und ich glaube, das kann man jetzt sehen. Sie haben einen neuen Trainer und einen überragenden Kader. Das ist natürlich auch eine Kompetenz, sich die richtigen Spieler auszusuchen."

... Bayer Leverkusen:

"Leverkusen hat auch eine ganze Reihe von absoluten Top-Spielern, die spielen und die reinkommen können. Das ist ein großer Vorteil, wir sehen es auch an der Anzahl der Tore. Das einzige, was Xabi Alonso in den Griff bekommen muss, ist, dass Leverkusen zu viele Gegentore bekommt. Sie haben in Rotterdam echt Glück gehabt."

... das direkte Duell und die Meisterschaftschancen:

"Es ist ein Kunststück, die Gier zu haben, wieder Meister zu werden. Das hatte Bayern in den vergangenen Jahren. Was ich jetzt sehe, ist, dass sie (Leverkusen, Anm. d. Red.) immer noch einen super Fußball spielen. Sie haben in der Offensive noch immer die Qualität, einiges durcheinanderzubringen.

Aber sie haben einige Probleme in der Defensive. Ich sehe individuelle Fehler und das müssen sie schnellstens abstellen. Ich bin gespannt, das Spiel ist das absolute Nonplusultra, was die Liga zu bieten hat. Ich glaube, dass beide Mannschaften überragend besetzt sind. Am Ende wird es darauf ankommen, ob Leverkusen in der Lage ist, Bayern zu bremsen. Das wird eine ganz enge Geschichte.“

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Ewald Lienen über ter Stegen: "Hat der Junge nicht verdient"

... die Verletzung von Marc-Andre ter Stegen:

"Ich fühle mit ihm. Das war ein riesiges Pech für ihn, dass Manuel Neuer zu derselben Zeit gespielt hat. Jetzt ist er drin und dann passiert so etwas, das hat der Junge nicht verdient. Ob er wiederkommt, das kann ich nicht beurteilen, das müssen Mediziner machen."

... ein Comeback von Manuel Neuer und den Vertreter von ter Stegen:

"Das würde ja die ganze Entwicklung konterkarieren. Klar, Manuel ist noch immer ein Weltklasse-Torwart. Aber wir haben eine ganze Reihe von absoluten Top-Torhütern entwickelt in den letzten Jahren. Trapp war zwischendurch für mich überragend. Leno hat eine starke Rolle gespielt. Alex Nübel kommt jetzt endlich zum Spielen. Für mich hat er im Moment die Nase vorn. Ich denke, dass wir gute Torhüter haben - wenn ich es jetzt wäre, würde ich auf Alex Nübel setzen."

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Experte mit Rundumschlag gegen UEFA und FIFA

... das UEFA-Statement bezüglich des nicht gegebenen Elfmeters für Deutschland gegen Spanien:

"Das ist genauso, als Jogi Löw bei der WM in Russland früh ausgeschieden ist und drei Monate später eine Pressekonferenz gemacht hat. Das macht doch keinen Sinn, warum soll ich drei Monate später etwas dazu sagen? Das ist überflüssig, das hätte es nicht bedurft. Das hat ja jeder gesehen. Der Weg, den unsere Spitzenverbände im Moment gehen, ist dazu angetan, den Spitzenfußball irgendwann mal auch zu beschädigen. Es sind auch Fehler, die entstehen, weil man den Schiedsrichtern Aufgaben gibt, die abenteuerlich sind."

... den Verlust von Werten im Profifußball:

"Ich würde auch gerne an die Spitzenspieler appellieren, sich nicht immer fallen zu lassen, als wäre man von Pfeil und Bogen getroffen worden. Ich finde das erbärmlich, das stößt mich ab. Ich würde mir von allen ein bisschen mehr Werte wünschen, dann hätten wir wieder ein Produkt, was uns Spaß macht."

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