BVB holt Pascal Groß: Ein kleiner Hauch von Toni Kroos
Aktualisiert: 01.08.2024
13:45 Uhr
Kai Esser
Borussia Dortmund verstärkt sich mit Nationalspieler Pascal Groß. Der Mittelfeldakteur ist bereits 33 Jahre alt, doch er gibt dem BVB trotzdem etwas, das ihm vorher fehlte.
Man hätte meinen können, in der südenglischen Küstenstadt Brighton ist kollektive Volkstrauer ausgebrochen.
"Es ist ein trauriger Tag für uns", schreibt ein User unter dem X-Post des örtlichen Klubs Brighton & Hove Albion. Es ist kein gewöhnlicher Post, es ist eine Verabschiedung für Mittelfeldspieler Pascal Groß.
"Ihr hättet ruhig bis heute Abend warten können, um mir den Tag zu verderben", schreibt ein weiterer User. Groß geht zurück in die Bundesliga, er schließt sich Borussia Dortmund an.
Der spontan angesetzte Trauertag zeigt vor allem eins, was man in Deutschland gar nicht so richtig mitbekommen hat: Der deutsche Nationalspieler hat seine Spuren hinterlassen, nicht etwa nur in Brighton, sondern in der ganzen Premier League.
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Pascal Groß: Eine waschechte Klub-Legende
Es ist kein Zufall, dass der 33-Jährige vor dem Amex Stadium regelrecht verehrt wird. Er war der erste Einkauf Brightons, nachdem der Klub 2017 in die Premier League zurückgekehrt war. Damals wechselte er vom FC Ingolstadt in die wohl beste Liga Europas.
Nicht nur wurde er auf Anhieb Stammspieler, er verbesserte sich auch - analog zu seinem Klub - quasi jede Saison. Aus dem Abstiegskampf erhoben sich die "Seagulls" zu einem nicht mehr wegzudenkenden Klub in der Premier League. Der Höhepunkt war ein 6. Platz 2022/23 und die dazugehörige erste Europapokalteilnahme der Vereinsgeschichte.
Besitzer Tony Bloom nennt Groß sogar "den besten Neuzugang der Klubgeschichte in der Premier League". Genannt wird er "Der Kaiser".
Er kam in der offiziellen Pressemeldung des Vereins gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Es ist eine Freude, ihm zuzusehen. Er hat so viele Momente kreiert, die wir nie vergessen werden. Der Begriff 'Legende' wird oft inflationär benutzt, aber bei Pascal passt er perfekt."
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Pascal Groß: Ein kleines Bisschen Toni Kroos
Warum schwärmen denn nun alle von dem gebürtigen Mannheimer? Die Engländer, die stets auf ihr hochpreisiges Spektakel stehen, sehen in Groß einen erstklassigen Strippenzieher.
Und das ist er wahrlich auch. 90 Prozent seiner Pässe kamen in der vergangenen Saison an, 103 Torschüsse hat er vorbereitet, über 60 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnt er.
Es erinnert ein wenig an Toni Kroos, den wohl besten deutschen Fußballer der vergangenen Dekaden. "Er hat den Ball jederzeit unter Kontrolle, seine Annahme ist fehlerfrei, und das über zehn Jahre auf höchstem Niveau", adelt Groß seinen ehemaligen Mitspieler. "Hinter seinen Pässen steckt stets ein Sinn, da geht es um einen halben Meter hin oder her, je nachdem in welche Richtung seine Kollegen anschließend mit dem Ball vorstoßen sollen."
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Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre Pikante Enthüllung von Carlos Chandia. Der Schiedsrichter hat in der "ESPN Fans Show" enthüllt, dass Lionel Messi eigentlich für das Copa-America-Finale 2007 gesperrt gewesen wäre. Demnach hatte Messi gegen Ende des Halbfinales gegen Mexiko (3:0) den Ball in die Hände genommen. Statt zu bestrafen, ging der Referee zu Messi und erklärte: "Das ist eigentlich eine Gelbe Karte. Aber das kostet dich dein Trikot!"
Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre "Hätte ich ihm diese Gelbe Karte gezeigt, hätte ihn das die Chance gekostet, im Finale der Copa America zu spielen", so der Schiri weiter. Nach dem Spiel wollte Messi sein Versprechen einlösen und dem Referee sein Trikot geben. Diesem war das auf dem Spielfeld aber nicht geheuer, weshalb er es erst in der Umkleide entgegennahm. Behalten hat Chandia das Trikot aber nicht...
Trikotdeal rettete Messi vor Finalsperre "Ich erinnere mich nicht mehr an die Nummer, aber an den Geruch. Das war nicht der beste. Mein Sohn hat das Trikot jetzt, er behält es", erklärte er weiter. Übrigens: Der Referee ist der Meinung, dass seine nicht gegebene Gelbe Karte ursächlich dafür war, dass er selbst das Finale nicht leiten durfte. Geholfen hat Messi die Gnade des Unparteiischen derweil nicht, das Finale ging mit 0:3 gegen Brasilien verloren.
Gleiches könnte der bescheidene 33-Jährige aber auch über sich selbst behaupten, wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau. Auch er kontrolliert das Tempo des Spiels, fungiert stets als Anspielstation und setzt seine Mitspieler oft in Perfektion ein. 30 Treffer und 45 Vorlagen sammelte er in der Premier League - von den deutschen Profis, die im englischen Oberhaus aktiv waren, legte nur Mesut Özil öfter vor.
Was ebenso beide eint: Sie liefen in Deutschland lange völlig unter dem Radar. "Es ist unglaublich, dass er so spät Nationalspieler wurde", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Gut möglich, dass er für die WM-Qualifikation für das Turnier 2026 in Nordamerika mit Pascal Groß als ersten Ersatz für den zurückgetretenen Kroos plant. Es wäre ein merklicher, aber nur ein geringer Qualitätsverlust.
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Pascal Groß verleiht dem BVB ein neues Element
Es ist genau dieses Element der Kontrolle, das dem BVB in der vergangenen Saison gerade in der Bundesliga oft fehlte. Wann ist es sinnvoller, Tempo rauszunehmen? Wann forciert man es? Was einfach klingt, können auf diesem Niveau nicht viele. Pascal Groß ist so jemand.
Nuri Sahin war selbst ein überragender zentraler Mittelfeldspieler und weiß daher, welche Qualitäten dafür gefragt sind. Mit Emre Can, Marcel Sabitzer, Felix Nmecha und eben Groß hat der Türke nun einige Alternativen, wie er je nach Gegner aufstellen will.
Dabei sollte das Alter bei dem 33-Jährigen nur zweitrangig sein. Groß kennt das deutlich strammere Programm in der Premier League, ist also topfit. Erfahrung tut den Dortmundern auch gut, früher setzte man in Brackel mehrheitlich auf Teenager bei Neuzugängen.
Ob und wie oft der Nationalspieler am Ende in der Startelf steht, ist noch nicht abzusehen.
Fakt ist nur, dass er den BVB nicht nur breiter, sondern auch besser macht.