Der FC Bayern München hat auf der rechten Abwehrseite in Sacha Boey eine zukunftsfähige Lösung gefunden. Doch auch auf links besteht Handlungsbedarf. Ein Kommentar.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Eigentlich war es ein guter Tag für Alphonso Davies. Mit seinem ersten Tor seit März 2023 hatte der Kanadier einen wichtigen Anteil am hart erkämpften 3:2-Sieg des FC Bayern beim FC Augsburg.
"Alphonso haben wir alle gewünscht, dass er mal ein Tor macht und Selbstvertrauen tankt", sagte Thomas Tuchel hinterher.
Was der Trainer nicht sagte: Dass Davies‘ Leistung ansonsten vor allem defensiv einmal mehr zu wünschen übrig ließ.
Am offensichtlichsten war das beim Augsburger Anschlusstreffer zum 1:2, als Mbabu auf Davies‘ Seite mutterseelenallein war und sich vor seiner Flanke auf Torschütze Demiroivc auch noch in Ruhe die Schnürsenkel hätte binden können.
Nicht der erste und auch nicht der einzige Fehler des Kanadiers, der schon beim 0:1 gegen Werder Bremen vor dem entscheidenden Gegentor schlecht aussah und danach seinen Platz in der Startelf an Raphael Guerreiro verloren hatte.
Es war die Konsequenz einer bislang ganz schwachen Saison von Davies, der mit einem ran-Notendurchschnitt von 3,8 der schlechteste Bayern-Profi ist.
Und doch pokert dessen Berater seit Monaten um einen besseren Vertrag, angeblich fordert die Davies-Seite 13 statt der bisher neun Millionen Euro Jahresgehalt für den 2025 auslaufenden Kontrakt.
Offenbar in dem Glauben bester Karten, da die Münchner ihren Linksverteidiger ohne Verlängerung ansonsten ablösefrei ziehen lassen müssten und gleichzeitig Real Madrid sehr interessiert an einer Verpflichtung sein soll.
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FC Bayern sollte sich nach Davies-Alternative umschauen
Schaut man aber aufs Preis-Leistungs-Verhältnis, sollte Bayern Davies trotz seines enormen Potenzials gehen lassen und sich nach einer Alternative umschauen, die die Mannschaft dauerhaft besser macht.
So wie es den prominenten Vorgängern auf den Außenbahnen gelang, die maßgeblich an früheren Triumphen beteiligt waren: Philipp Lahm, David Alaba, Bixente Lizarazu, Willy Sagnol.
Alle vier waren Unterschiedsspieler, die über Jahre auf Weltklasse-Niveau spielten – etwas, was Davies seit der herausragenden Triple-Saison 2019/20 nicht mehr über einen längeren Zeitraum gelungen ist.
FC Bayern: Auch rechts hinten bisher Problemzone
Ganz zu schweigen von der rechten Abwehrseite, auf der in den vergangenen Jahren meist "fachfremde" Akteure wie der Innenverteidiger Benjamin Pavard und der Mittelfeldspieler Joshua Kimmich gegen ihren Wunsch aushelfen mussten. Auch weil etwa der als Weltstar angekündigte Joao Cancelo vergangene Spielzeit komplett enttäuschte.
In dieser Saison musste bis zu seiner schweren Verletzung Mittelfeldakteur Konrad Laimer auf ungewohntem Terrain einspringen und in Augsburg erstmals überhaupt in seiner Profi-Karriere der Linksverteidiger Raphael Guerreiro, was sich vor allem defensiv deutlich bemerkbar machte.
FC Bayern München - Transfers und Gerüchte: Bayern werfen Blick auf Premier-League-Star
Transfergerüchte des FC Bayern München Die Saison 2024/25 geht so langsam zu Ende, im Hintergrund wird schon am Bayern-Kader für die folgende Spielzeit getüftelt. Wie immer gibt es rund um den FC Bayern München unzählige Spekulationen in Sachen Transfers. Welche Spieler werden verpflichtet? Wer könnte gehen? ran zeigt die Gerüchte rund um die Münchner. (Stand: 21. April 2025)
Neues Transferziel? Routinierter Defensivmann soll wohl kommen Beim FC Bayern hat sich laut "tz" für den Sommer nun wohl eine neue Transfer-Priorität aufgetan. Dem Bericht nach seien die Bosse der Meinung, die Abwehr müsse mit einem Führungsspieler ergänzt werden, nachdem zuletzt vor allem Min-Jae Kim fehleranfällig agierte und Dayot Upamecano trotz guter Leistungen immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Bei Upamecano gibt es wohl zudem Zweifel an den Führungsqualitäten des Franzosen, zudem stocken die Vertragsverhandlungen mit ihm weiterhin.
Liam Delap (Ipswich) Ipswich-Stürmer Liam Delap soll laut "Sky" das Interesse der Bayern auf sich gezogen haben. In München könnte der 22-Jährige demnach als Backup von Harry Kane vorgesehen sein. Bei Premier-League-Aufsteiger Ipswich hat Delap noch einen langfristigen Vertrag bis 2029, entsprechend müssten die Münchner eine stattliche Ablösesumme für das Ex-ManCity-Talent bezahlen. Im Bericht heißt es, dass Ipswich rund 34,5 Millionen Euro Ablöse fordern soll. In der Premier League traf Delap bislang zwölf Mal in der Saison 2024/25.
Jonathan Burkardt (1. FSV Mainz 05) Mit dem Mainzer Jonathan Burkardt wurde zuletzt ein weiterer Stürmer als möglicher Bayern-Neuzugang gehandelt. Laut "Sky" sollen die Münchner ebenso Interesse an Burkardt haben wie Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Klubs aus der Premier League. Dem Bericht nach erhofft sich Mainz eine Ablösesumme von 35-40 Millionen Euro, zumal der 24-Jährige keine Ausstiegsklausel in seinem noch bis 2027 laufenden Kontrakt haben soll.
Kingsley Coman (FC Bayern München) Beim FC Bayern könnte im Sommer 2025 wohl die Ära von Kingsley Coman nach zehn Jahren enden. Nun führt wohl eine mögliche Spur nach England. Laut "Sky" soll der FC Arsenal Gespräche mit dem Management des französischen Flügelflitzers führen. Auch Liverpool, Newcastle und die Spurs sollen Interesse an einer Verpflichtung von Coman haben. Die Münchner erhoffen sich dem Bericht nach eine Ablösesumme im Bereich von 35 bis 40 Millionen Euro. Comans Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2027.
Joao Palhinha (FC Bayern München) Gibt der FC Bayern den portugiesischen Sechser nach nur einer Saison schon wieder ab? Laut "Bild" soll der 50-Millionen-Neuzugang von 2024 nicht mal ein Jahr später keine große Rolle mehr beim Rekordmeister spielen. Demnach soll Trainer Vincent Kompany mit dem 29-Jährigen nicht mehr planen, weil Palhinha nicht zur Spielphilosphie des Belgiers passen dürfte. Damit könnte den Münchnern in dieser Personalie ein hohes Transferminus drohen. Palhinhas Vertrag in München läuft noch bis zum 30. Juni 2028.
Thomas Müller (FC Bayern München) Spielt Thomas Müller bald unter Jose Mourinho in der Türkei? Fenerbahce Istanbul soll am Münchner Urgestein interessiert sein. In der türkischen Süper Lig kommen immer wieder ehemalige Weltklasse-Spieler zum Ende ihrer Karriere unter. Müller könnte demnach Dusan Tadic und Edin Dzeko ersetzen. Beide Spieler des Tabellenzweiten sind älter als Müller. Laut dem türkischen Medium "Sporx" soll man bereit sein, dem 35-jährigen Müller einen Einjahresvertrag mit einer Option für eine weitere Saison anzubieten.
Divine Mukasa (Manchester City) Wie Transfermarkt-Experte Fabrizio Romano berichtet, soll der FC Bayern Talent Divine Mukasa ins Visier genommen. Demnach sollen Scouts des Rekordmeisters das Juwel von Manchester City zuletzt mehrfach beobachtet haben, ebenso Scouts von Ajax Amsterdam. Der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler spielt in der U18-Mannschaft der Citizens und überzeugte dort bislang mit 16 Toren und 15 Vorlagen in nur 19 Partien. Entsprechend will ManCity den gebürtigen Londoner langfristig an den Klub binden.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Seit Monaten halten sich die Gerüchte um einen Abgang des ablösefreien Leverkuseners zum FC Barcelona. Nun ist der Transfer aber vom Tisch, wie die katalanische "Sport" berichtet. Demnach habe sich Tah-Berater Pini Zahavi mit den Katalanen zu Gesprächen getroffen. Dabei wurde der Spielerseite mitgeteilt, dass ein Transfer aufgrund der finanziellen Einschränkungen Barcelonas nicht umzusetzen sei. Damit öffnen sich die Türen für den FC Bayern, aber auch für Leverkusen, die auf einen Verbleib des Nationalspielers hoffen.
Grund dafür ist die verfehlte Transferpolitik der Bayern, denn nach der Leihe von Josip Stanisic steht neben dem verletzten Transfer-Flop Bouna Sarr in Noussair Mazraoui, der aktuell beim Afrika-Cup für Marokko spielt, bislang nur ein nomineller Rechtsverteidiger im Profi-Kader.
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FC Bayern: Mazraoui bislang ebenfalls schwach
Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche, zumal Mazraoui mit einem ran-Notenschnitt von 3,5 der zweitschlechteste Münchner nach Davies ist.
Daher war es eine überfällige Entscheidung, für den talentierten Franzosen Sacha Boey von Galatasaray tief in die Tasche zu greifen. Die stolze Ablöse von 30 Millionen Euro plus Boni sind ein Investment in die Zukunft.
Auf rechts ist der Rekordmeister damit im Kampf um die Champions League wieder konkurrenzfähig, nun sollten die FCB-Bosse auch auf der Gegenseite Konsequenzen aus der Abwärtstendenz von Davies ziehen, gerade in Verbindung mit seinen hohen Forderungen, und einen Mann für die Zukunft neben dem verletzungsanfälligen Guerreiro holen.
Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten – auch wenn sie mal ein Tor schießen.