Nachwehen des Bayern-Bebens
FC Bayern München: Präsident Herbert Hainer widerspricht geschasstem Oliver Kahn
- Aktualisiert: 28.05.2023
- 14:14 Uhr
- ran.de
Nach der Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic stellten sich Bayern-Präsident Herbert Hainer und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen am Sonntag der Öffentlichkeit. ran zeigt im Liveticker zum Nachlesen, was die Bayern-Bosse zum Aus von Kahn und Salihamidzic sagten.
Von Christoph Gailer und Martin Volkmar
Fokussiert und konzentriert präsentierte sich das neue Führungsduo des FC Bayern am Tag nach dem großen Beben:
Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer sowie der neue Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen, der dem entlassenen Oliver Kahn nachfolgt, standen auf einer Pressekonferenz in der Münchner Allianz Arena Rede und Antwort.
Hainer: Aus von Kahn "sehr emotional"
Dabei bestätigte Hainer, dass die Trennung von Kahn " nicht einvernehmlich" gewesen sei.
"Das war sehr emotional, und wir konnten uns am Ende des Tages mit Oliver nicht einigen", sagte Hainer, daher habe der Aufsichtsrat dann noch am Freitag die Abberufung Kahns beschlossen.
Zuvor hatte Kahn Medienberichte über einen Wutausbruch zurückgewiesen. "Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht", schrieb Kahn bei Twitter. Er habe am Telefon mit Hainer "ein ruhiges und sachliches Gespräch geführt und mich lediglich über diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde".
Zudem widersprach er den Aussagen des Vereins, er habe die Reise zum letzten Bundesligaspiel in Köln (2:1) wegen einer "Sommergrippe" abgesagt.
Hainer: Keine Gedanken an Trennung von Thomas Tuchel
Hainer wies zudem Spekulationen zurück, Thomas Tuchel könne nach dem Aus von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic von seinem Traineramt zurücktreten.
"Wir sind von Thomas Tuchel absolut überzeugt. Er ist einer der besten Trainer in Europa, das hat er auf vielen Stationen bewiesen", betonte der Bayern-Boss.
Es gebe "überhaupt keine Gedanken" in Richtung einer Trennung oder eines Rücktritts von Tuchel, den er am Freitag von der Entscheidung informiert habe: "Ich wüsste nicht, warum Thomas Tuchel (im Sommer) bei uns nicht Trainer sein sollte."
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Rummenigge zieht in den Bayern-Aufsichtsrat ein
Darüber hinaus bestätigte der Präsident, dass der frühere Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in den Aufsichtsrat einziehen wird.
Dagegen wollte sich Hainer zu mögliche Kandidaten für den bisherigen Salihamdzic-Posten als Sportvorstand wie die gehandelten Max Eberl und Markus Krösche nicht äußern: "Wir spekulieren nicht über Namen, aber natürlich suchen wir jemanden, der sein Geschäft versteht, von A bis Z."
Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz zum Nachlesen:
+++ Update, 28. Mai 2023, 12:11 Uhr: Pressekonferenz ist beendet +++
Nun haben Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen das Podium verlassen. Damit ist die Pressekonferenz des Rekordmeisters beendet.
+++ Update, 28. Mai 2023, 12:07 Uhr: Dreesen unterschrieb für zwei Jahre +++
"Wir haben mit Jan-Christian Dreesen einen Zweijahresverträgen vereinbart", sagte Hainer zu den formalen Bedingungen der Zusammenarbeit mit den CEO des Rekordmeisters.
+++ Update, 28. Mai 2023, 12:06 Uhr: Dreesen sagt "aus voller Überzeugung 'ja'" +++
"Wenn sie die Chance kriegen, den Vorsitz beim wichtigsten Klub Deutschlands zu bekommen, dann brauchte ich da nicht so lange überlegen. Daher habe ich aus voller Überzeugung 'ja' gesagt", erklärte Dreesen zu seiner Entscheidung, den CEO-Posten beim FC Bayern anzutreten.
+++ Update, 28. Mai 2023, 12:00 Uhr: Hainer äußert sich zu Kahn-Tweet +++
"Ich bin schon verwundert darüber. Uli Hoeneß und ich haben am Donnerstag um 11 Uhr mit Oliver Kahn gesprochen. Für Freitag war dann ein Anruf geplant und es war ein ruhiges und sachliches Gespräch. Am Samstag hat er uns dann am Samstagmittag mitgeteilt, dass er eine Sommergrippe hat und im Bett liegt", erklärte Hainer bei der Pressekonferenz über die unterschiedlichen Darstellung rund um Kahns Ablösung und seine Abwesenheit in Köln.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:57 Uhr: Hainer wollte Team und Öffentlichkeit gleichzeitig informieren +++
"Der Plan war, dass wir Spieler und Öffentlichkeit gleichzeitig zu informieren. Ich wusste auch nicht, dass das vorher geleakt wurde, weil ich am Platz war und mit der Mannschaft den Titel gefeiert habe", sagte Hainer.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:51 Uhr: Spieler waren nicht über Personalentscheidungen informiert +++
"Thomas Tuchel habe ich am Freitag über das Aus von Kahn und Salihamidzic informiert. Mit ihm haben wir auch abgesprochen, dass wir die Mannschaft nicht informieren, damit sich das Team voll und ganz auf die sportliche Aufgabe in Köln konzentrieren kann - und das hat ja geklappt", sagte Hainer.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:47 Uhr: Dreesen sagte DFL ab +++
"Ich habe in der vergangenen Woche Hans-Joachim Watzke Bescheid gegeben, dass ich nicht für die DFL-Geschäftsführung zur Verfügung stehe. Wir hatten davor sehr wertschätzende Gespräche", sagte Dreesen, "mir viel es sehr leicht, das Angebot des FC Bayern als Vorstandsvorsitzender anzunehmen".
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:45 Uhr: Rummenigge soll in den Aufsichtsrat +++
"Wir werden am Dienstag bei der Aufsichtsratsitzung empfehlen, Karl-Heinz Rummenigge in dieses Gremium zu holen", kündigte Hainer an.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:41 Uhr: Hainer: "Für so eine Trennung gibt es nie den richtigen Zeitpunkt" +++
"Für so eine Trennung gibt es nie den richtigen Zeitpunkt. Es war uns sehr wichtig, dass die beiden Herrn informiert wurden und es war vor allem von Hasan der Wunsch, sich von der Mannschaft verabschieden zu können. Diese Chance mussten wir ihm einfach gewähren. Wie so etwas gut gehen kann, hat man ja genau an diesem Beispiel auch gesehen", sagte Hainer.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:39 Uhr: Hainer äußert sich zu Tuchel +++
"Wir sind von Thomas Tuchel absolut überzeugt, er ist einer der besten Trainer Europas. Ich habe mit ihm am Freitag gesprochen, ihm die Situation erklärt, er zeigte großes Verständnis. Es gibt keinen Grund, wieso Tuchel nicht zur neuen Saison Teil des FC Bayern sein sollte", sagte Hainer zur Personalie des Bayern-Trainers.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:36 Uhr: Hainer erklärt zeitlichen Ablauf von Kahn- und "Brazzo"-Ablösung +++
"Am Donnerstag haben Uli Hoeneß und ich Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic die Gespräche geführt, dass es für sie nicht weitergeht. Mit Hasan hat das gut geklappt, wie man gestern auch gesehen hat. Mit Oliver hat das nicht gut geklappt, es wurde sehr emotional. Daher haben wir am Freitag im Aufsichtsrat die Entscheidung zur Ablösung Kahns beschlossen und somit konnte er auch nicht mit nach Köln kommen", erklärte Hainer den zeitlichen Ablauf und die Nicht-Teilnahme Kahns am Auswärtsspiel in Köln.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:35 Uhr: Dreesen äußert sich zur neuen CEO-Aufgabe +++
"Ich habe vor über zehn Jahren Teil des FC Bayern geworden und der Klub wurde zu meiner Heimat. Eigentlich hatte ich eine andere Lebensplanung, aber wenn der FC Bayern ruft, sollte man sich überlegen, ob man dem nicht doch nachkommt", sagte der neue CEO Jan-Christian Dreesen zu seiner neuen Aufgabe.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:33 Uhr: Hainer: "Haben Warnsignale gesehen" +++
"Die Saison ist trotz des Meistertitels nicht so verlaufen, wie wir uns das alle gewünscht haben. Wir haben Warnsignale auf und außerhalb des Platzes gesehen und uns deshalb von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn getrennt", sagte FCB-Präsident Herbert Hainer.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:30 Uhr: Los geht es +++
Nun haben Hainer und Dreesen das Podium an der Säbener Straße betreten, die Pressekonferenz beginnt.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:26 Uhr: Zusätzliche Brisanz durch Kahns Reaktion +++
Die gleich beginnende Pressekonferenz bekommt natürlich nun kurzfristig neue Brisanz durch Kahns Reaktion via Twitter auf die Berichterstattung, er wäre bei der Bekanntgabe seiner Ablösung ausgerastet.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:17 Uhr: Kahn äußert sich zu Gerüchten um Ausraster nach Ablösung +++
Oliver Kahn hat sich via Twitter zu den Berichten über einen möglichen Ausraster nach seiner Ablösung als Bayern-Vorstandsvorsitzender geäußert und diesen Darstellungen widersprochen.
"Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht. Ich habe am Freitag einen Anruf von Herbert Hainer bekommen, in welchem mir die Entscheidung mitgeteilt wurde. Es war ein ruhiges und sachliches Gespräch. Ich habe mich lediglich über diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde. Am Samstagmorgen habe ich die Mitteilung erhalten, dass ich nicht mit zum Spiel kann. Auch diese Entscheidung habe ich ruhig entgegen genommen. Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich freue mich wahnsinnig über diese Meisterschaft und freue mich für Mannschaft, Trainer und unsere Fans", schrieb Kahn.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:10 Uhr: Mögliche Salihamidzic-Nachfolger werden bereits gehandelt +++
Nach dem Aus von Sportvorstand Hasan Salihamidzic kursieren auch schon Gerüchte, wer auf ihn folgen könnte. So berichtet "Sky", dass es bereits Gespräche zwischen den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters und Max Eberl gegeben haben soll.
Dieser unterschrieb erst vor wenigen Monaten bei RB Leipzig einen Vertrag bis 2026.
+++ Update, 28. Mai 2023, 11:00 Uhr: Bayern-Bosse äußern sich zum Aus von Kahn und Salihamidzic +++
Am Samstag verkündete der FC Bayern München nach vorherigen Medienberichten das Aus des Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn sowie von Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Am Sonntagmittag nehmen nun Vereinspräsident Herbert Hainer und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen im Rahmen einer Pressekonferenz an der Säbener Straße Stellung zu den Entscheidungen rund um Kahn und Salihamidzic.
Entscheidung bereits am Freitag
Die Bekanntgabe der Trennung von Kahn und Sportvorstand Salihamidzic Minuten nach dem dramatischen Gewinn der deutschen Meisterschaft sorgte für heftige Kritik unter anderem von TV-Experte Dietmar Hamann.
Das Aus der ehemaligen Vereinsgrößen hatte der Aufsichtsrat bereits am Freitag im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung beschlossen und den beiden Geschassten mitgeteilt.
Während Salihamdizic nach dem Spiel sein Bedauern ausdrückte und sich bei der Mannschaft und dem Ende März entlassenen Trainer Julian Nagelsmann bedankte, sorgte Kahn für Aufsehen.
Wurde Kahn die Reise nach Köln verboten?
Der 53-Jährige war nicht mit dem Team zum Auswärtsspiel nach Köln gereist. Zunächst war gemeldet worden, dass eine Erkältung der Grund für die Abwesenheit des früheren Team-Kapitäns gewesen sei.
Dieser dementierte dies nach Abpfiff jedoch via "Twitter" und gab stattdessen an, dass es ihm verboten worden sei, die Mannschaft zu begleiten.