FC Bayern München: Guardiola lehnt Ortega-Transfer ab
Der FC Bayern München will Stefan Ortega als Backup für Manuel Neuer verpflichten und der Ex-Bielefelder könnte sich das nach Informationen von ran gut vorstellen. Allerdings blockt sein aktueller Klub.
Stefan Ortega soll auf der Torwart-Liste des FC Bayern München mittlerweile ganz oben stehen. Doch da stellt sich dessen aktueller Klub quer.
"Wir wollen ihn nicht verkaufen und wir wollen ihn nicht ausleihen. Es tut mir leid, aber wir wollen ihn für eine lange Zeit behalten", sagte Pep Guardiola, Trainer von Manchester City, auf der Pressekonferenz vor dem UEFA Supercup gegen den FC Sevilla am Mittwoch (ab 20:15 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) zum Interesse Bayerns am deutschen Keeper.
Und weiter: "Es hängt immer von drei Parteien ab, aber wir müssten in zwei Wochen einen Ersatz finden. Wir wollen Ortega."
Ob sich die Personalie damit erledigt hat? Sich die Bayern wirklich schon geschlagen geben?
Immerhin hätte eine Verpflichtung aus Münchner Sicht viele Vorteile: Der Deutsch-Spanier bräuchte als langjähriger Bundesligakeeper keine Eingewöhnungszeit und ist der mitspielende Keeper, den FCB-Chefcoach Thomas Tuchel haben will - im Gegensatz etwa zum ebenfalls gehandelten David de Gea.
Und Ortega, der München aus seinen drei Zweitliga-Jahren bei 1860 (2014 bis 2017) bestens kennt, würde die Chance beim deutschen Rekordmeister gerne nutzen. Einerseits, weil er beim Gehalt nochmal einen deutlichen Sprung machen würde.
Vor allem aber, weil er bei Bayern eine durchaus realistische Chance auf die Nummer 1 sieht - und das nicht nur übergangsweise.
Nachdem Manuel Neuer mehrere Rückschläge bei der Genesung nach seiner schweren Beinverletzung im vergangenen Dezember erlitten hat, ist der Zeitpunkt seines Comebacks unsicher.
Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen sprach am Sonntag von einer Rückkehr des Kapitäns "im zweiten Halbjahr", aber ob das schon im Oktober oder erst im Dezember sein wird, weiß derzeit niemand.
Genau deshalb werden langsam auch vereinsintern Zweifel an Neuer laut.
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Manuel Neuer: Comeback weiter unklar
Denn niemand weiß, ob der 36-Jährige nach der langen Zwangspause noch einmal an frühere Glanzzeiten anknüpfen kann und allein mit dem ebenfalls schon 35 Jahre alten Sven Ulreich will man nicht in die Saison gehen.
Deshalb suchen die Münchner eine Lösung im Tor, die auch länger und möglicherweise sogar dauerhaft Stammtorhüter werden kann. Gleichzeitig wollen sie aber den Neuer-Backup erstmal nur für ein Jahr leihen, um dann 2024 die Situation in Ruhe bewerten zu können.
"Es ist extrem komplex", sagte Tuchel vor der 0:3-Pleite im Supercup gegen RB Leipzig: "Wir suchen wahrscheinlich etwas, was kein anderer Verein sucht. Jemanden, der das Zeug zur Nummer eins hat und bei einer Rückkehr von Manu seinen Stolz schlucken kann."
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Ortega: Jünger und günstiger als Bono
Ortega wäre dafür sicher keine schlechtere Wahl als die ursprünglichen Topkandidaten Kepa Arrizabalaga (war mit Bayern einig, entschied sich dann aber für Real Madrid) und Geronimo Rulli (Ajax Amsterdam, fällt nach Schulterverletzung am Wochenende mehrere Monate aus) - und mit 30 Jahren jünger und günstiger als Marokkos Nationaltorhüter Yassine "Bono" Bonou (32), den der FC Sevilla nur für mindestens 20 Millionen Euro verkaufen will.
Schon zu seiner Zeit bei Arminia Bielefeld (2017 bis 2022) stand Ortega mehrfach im Bayern-Fokus. "Das ist der FC Bayern München, der beste deutsche Verein, einer der besten Vereine der Welt", sagte er bereits 2021: "Es wäre doof zu sagen, das höre ich mir nicht an."
FC Bayern München: Transfer von Daniel Peretz ist perfekt
Die Torwart-Situation des FC Bayern München
Beim FC Bayern München standen in der Sommerpause einige Entscheidungen auf der Torwartposition an. Yann Sommer und Alex Nübel haben den Klub verlassen. Manuel Neuers Situation war aufgrund der schweren Verletzung lange undurchsichtig. Mehrere (namhafte) Kandidaten waren als Ersatz im Gespräch. Nun herrscht aber Klarheit. ran gibt einen Überblick über die Situation.
Manuel Neuer Manuel Neuer arbeitet nach seiner schweren Verletzung an einem baldigen Comeback beim FC Bayern. Nach einem weiteren Eingriff soll der Heilungsverlauf nun recht schnell fortschreiten. "Wir haben grundsätzlich eine gute Nachricht, weil der Eingriff bei Manuel Neuer wirkt. Seine Entwicklung ist extrem positiv", sagte Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen zuletzt bei "DAZN".
Manuel Neuer Laut "kicker" rechnen die Verantwortlichen des FC Bayern München sogar schon in einigen Wochen mit einem möglichen Comeback des Keepers. Angepeilt wird die Rückkehr Neuers ins Bayern-Tor dem Bericht zufolge für Mitte bis Ende September 2023.
Daniel Peretz Dann wird er auch auf Daniel Peretz treffen. Nach langwierigen Verhandlungen gaben die Münchner die Verpflichtung des 23 Jahre alten Israelis von Maccabi Tel Aviv offiziell bekannt. Peretz erhält einen Vertrag bis 2028 und die Rückennummer '18'. Die Ablösesumme soll bei fünf Millionen Euro plus Boni liegen.
Daniel Peretz Peretz soll sich künftig mit Ersatztorwart Sven Ulreich um die Rolle als Nummer zwei hinter Neuer duellieren. "Mit Daniel Peretz sind wir in unserem Torwart-Team perspektivisch sehr gut aufgestellt - für diese Saison und für die Zukunft", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen. Peretz sprach von einem Kindheitstraum und schwärmte: "Als ich vom Interesse der Bayern hörte, hatte ich nur noch einen Wunsch: Hierher zu wechseln."
Tom Ritzy Hülsmann Vor dem Peretz-Deal statteten die Bayern zudem Nachwuchskeeper Tom Ritzy Hülsmann mit einem Profi-Vertrag aus. Der neue Kontrakt des 19-Jährigen beim deutschen Rekordmeister läuft bis 2026. Hülsmann, der 2017 von Eintracht Trier nach München wechselte, saß zuletzt beim 0:3 im Supercup gegen Leipzig und beim 4:0 zum Liga-Auftakt in Bremen hinter Ulreich als Ersatztorwart der Bayern auf der Bank.
Sven Ulreich Ulreich wiederum soll so lange im Tor stehen, bis Neuer wieder fit ist. Die Bayern-Bosse zeigten sich mit den Leistungen des Routiniers zufrieden, weshalb die Suche nach einem internationalen Spitzentorwart zu den Akten gelegt wurde. Zuvor waren zahlreiche Top-Keeper gehandelt worden. ran blickt auf die (teils wilden) Gerüchte zurück.
Bernd Leno Wie die "Bild" berichtete, soll der FC Bayern sich im Rahmen der Torhütersuche auch mit Bernd Leno beschäftigt haben. Dem Bericht nach wäre der aktuelle Keeper des FC Fulham für den Rekordmeister aber wohl zu teuer gewesen. Der 31-Jährige wechselte im Sommer 2022 vom FC Arsenal zu Fulham, hat dort noch einen Vertrag bis 2025 (mit Option auf eine weitere Saison).
Christian Früchtl Neben Leno wurde laut "Bild" auch eine Rückkehr von Ex-FCB-Talent Christian Früchtl diskutiert. Der 23-Jährige entwickelte sich nach seinem Bayern-Abgang bei Austria Wien zu einem Leistungsträger, die Münchner haben eine Rückkaufoption. Er wäre dem Bericht nach aber wohl nur als Nummer 2 zurück an die Isar gekommen.
Hugo Lloris Hugo Lloris war ein Thema bei den Münchnern. Der 36-jährige steht noch bis 2024 bei Tottenham Hotspur unter Vertrag. Demnach sollte der Franzose aber nur Außenseiterchancen auf die Rolle als Neuer-Backup haben. Mit dem Italiener Guglielmo Vicario vom FC Empoli haben die "Spurs" in diesem Sommer bereits eine neue Nummer eins verpflichtet.
David de Gea Zuvor sah es so aus, als könne die Torwartsuche des FC Bayern München nun doch bei David de Gea enden. Laut "Sky" soll der aktuell vereinsloses Spanier grünes Licht für einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister gegeben haben. Aber offenbar haben sich die Bayern doch anders entschieden.
Yassine "Bono" Bounou Auch dieser mögliche Neuzugang hat sich erledigt. Yassine Bounou, der bei der WM auf sich aufmerksam machen konnte, hat inzwischen bei Al-Hilal in Saudi-Arabien unterschrieben.
Stefan Ortega Stefan Ortega von Manchester City war zwischenzeitlich der neue Topkandidat. Erste Gespräche hatten bereits stattgefunden, der Ex-Bielefelder konnte sich einen Wechsel auch vorstellen. Doch Trainer Pep Guardiola stellte sich quer und legte sein Veto ein.
Kepa Arrizabalaga Mit Chelsea-Keeper Kepa Arrizabalaga waren die Bayern schon sehr weit. "Wir sind gestern oder vorgestern dicht dran gewesen, hätten Kepa präsentieren können", verriet Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen am Tag nach dem Supercup im Zuge der Vorstellung von Harry Kane. Doch daraus wurde nichts. Real Madrid leiht den Spanier für ein Jahr aus, in Madrid soll er den verletzten Thibaut Courtois ersetzen.
Geronimo Rulli Geronimo Rulli von Ajax Amsterdam galt als zweite Wahl nach Kepa, Gespräche waren bereits im Gange. Allerdings verletzte sich der argentinische Nationalspieler am Wochenende an der Schulter und fällt nach Angaben seines Klubs "mindestens bis zur Winterpause" aus. Daher ist er kein Thema mehr bei Bayern.
Robert Sanchez
Eine andere Variante ist vom Tisch. Der FC Chelsea hat Robert Sanchez von Brighton & Hove Albion unter Vertrag genommen. Die Ablösesumme beläuft sich laut Medienberichten auf 23 Millionen Euro. Der 25-jährige Spanier unterschreibt bei den Blues ein Arbeitspapier bis 2030.
David Raya Zunächst sah vieles danach aus, als ob Brentford-Keeper David Raya nach München wechseln könnte, nun hat der Spanier aber beim FC Arsenal unterschrieben - es handelt sich um eine Leihe mit Kaufoption. Schon zuvor hatte Transferexperte Fabrizio Romano berichtet, dass die Gespräche mit den Bayern gescheitert seien.
Wojciech Szczesny Die Qualitäten von Wojciech Szczesny von Juventus Turin sind über jeden Zweifel erhaben. Allerdings ist das Finanzielle beim WM-Teilnehmer aus Polen sogar noch schwieriger als bei de Gea. Juventus wird seine Nummer eins nämlich nicht ohne eine saftige Ablöse ziehen lassen. Zudem ist Szczesny auch schon 33 Jahre alt.
Giorgi Mamardashvili Zuvor wurde auch über weitere Alternativen spekuliert, darunter Giorgi Mamardashvili. Der Keeper des FC Valencia soll sich bei der U21-EM in das Blickfeld des FC Bayern gespielt haben. Er wäre ein geeigneter Nachfolger für Manuel Neuer, auf den sich der Rekordmeister über viele Jahre verlassen könnte. Allerdings: Ein Transfer dürfte durchaus teuer werden.
Kamil Grabara
Preisgünstiger und jünger als viele vorher genannte Keeper dürfte Kamil Grabara werden. Der 24-jährige Pole hütet den Kasten des FC Kopenhagen. Mit seinem jungen Alter könnte er noch problemlos die laufende Saison hinter Manuel Neuer auf der Bank sitzen und sich an die Bundesliga gewöhnen, zudem soll er mit 15 Millionen Euro Ablöse recht erschwinglich sein.
Dominik Kotarski Dominik Kotarski ist vermutlich die günstigste aller möglichen Alternativen. Aktuell steht der 23-jährige Kroate in der griechischen Liga bei PAOK Saloniki unter Vertrag. Ob er allerdings auch das Potenzial hat, als Nummer eins im Kasten der Münchner zu stehen, müsste sich erst zeigen.
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Guardiola: "Wir wollen Ortega nicht verkaufen"
Der größte Blocker in dem möglichen Deal ist aber eben sein aktueller Klub Manchester City, bei dem der gebürtige Nordhesse noch bis 2025 unter Vertrag steht. Denn Guardiola und sein Trainerteam sind sehr zufrieden mit dem Ersatzmann von Ederson - und Ortega ist sehr zufrieden mit seiner ersten Saison.
Auch wegen des historischen Triple-Triumphs mit den Citizens, aber vor allem weil er in allen Pokalspielen einschließlich des siegreichen Endspiels im FA Cup gegen Manchester United (2:1) im Tor stand. Ebenso durfte er zuletzt im nach Elfmeterschießen verlorenen englischen Supercup (Community Shield) gegen den FC Arsenal von Beginn an ran.
Ortega hat sogar Hoffnung, Ederson den Rang als Stammkeeper der Skyblues abzulaufen, bislang jedenfalls hat sich Guardiola noch nicht offiziell auf seine Nummer 1 festgelegt.
Größer sind die Aussichten auf Spielpraxis gleichwohl momentan beim FC Bayern, weshalb Ortega diese Chance gerne nutzen würde. Doch nur wenn City kurzfristig einen Ersatz für ihn findet, ist ein Wechsel realistisch. Ansonsten droht den Münchnern die nächste Absage.