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Bundesliga

FC Bayern München und Ralf Rangnick: Ein spannender Müller-Plan und ein großes "What if"

  • Veröffentlicht: 17.07.2024
  • 10:48 Uhr
  • Justin Kraft

Ralf Rangnick hatte offenbar schon konkrete Pläne für den FC Bayern München – darunter ein spannender mit Thomas Müller. Wie hätte der Rekordmeister unter dem Nationaltrainer Österreichs wohl ausgesehen?

Von Justin Kraft

Dass Ralf Rangnick fast beim FC Bayern München gelandet wäre, ist längst kein Geheimnis mehr. Nun aber hat der "kicker" mit neuen Informationen nachgelegt: Es sei zu einem "verständlichen Last-Minute-Sinneswandel" beim Trainer gekommen.

Hintergrund soll unter anderem eine "verwirrende Abfindungsklausel" in seinem Vertrag mit Österreich gewesen sein. Auf Details geht das Fachmagazin allerdings nicht ein. Dennoch wird abermals deutlich, wie nah eine Realität mit Rangnick als Cheftrainer des FC Bayern war.

Sein "Nein" kurz vor Zustandekommen dieser Realität verhinderte ein durchaus interessantes Experiment. Wobei "interessant" hier in alle Richtungen interpretierbar ist. Mit Rangnick wäre es wohl kaum langweilig geworden rund um den Rekordmeister. Doch wäre es auch erfolgreich gewesen?

Am Ende entschied sich der FCB für Vincent Kompany. Ein Trainertalent, das deutlich weniger Erfahrung als Rangnick mitbringt, dafür aber für einen Fußball steht, mit dem sich die meisten Bayern-Fans eher identifizieren als mit der Spielweise des "Fußball-Professors".

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Und trotzdem ist der Blick in die alternative Realität interessant. Ist Rangnick gerade in irgendeiner Parallelwelt auf dem Weg, den FC Bayern zu alter Stärke zu führen? Oder scheitert er so eindeutig, wie es viele in Deutschland vorhergesagt hätten? Wie hätte er die Münchner verändert?

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Ralf Rangnick: Einer der cleversten Trainer Deutschlands

Rangnick polarisiert in Deutschland. Seine Qualitäten als Fußball-Theoretiker und -Lehrer werden vielerorts aber unterschätzt. Auch deshalb, weil er bisher bei keiner absoluten Top-Adresse (erfolgreich) arbeiten konnte. Seine größten Erfolge feierte er mit Klubs, die er in mächtiger Rolle nach seinen Vorstellungen formen und anpassen konnte: Hoffenheim und Leipzig.

Auch beim österreichischen Fußballverband hat er große Freiheiten, die er zu nutzen weiß. Ein Umstand, der mit Blick auf den FC Bayern interessant geworden wäre. Schließlich arbeiten dort mit Christoph Freund und Max Eberl nicht nur zwei namhafte sportliche Leiter, sondern es gibt im Hintergrund mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge die beiden Alphatiere, die von ihrem Einfluss nicht Abschied nehmen können.

Konfliktpotenzial war deshalb das erste Wort, das vielen in Bezug auf einen FC Bayern unter der Leitung von Rangnick eingefallen ist. Doch auch hier wird der 66-Jährige auf die Momente seiner Karriere reduziert, in denen er angeeckt ist.

Rangnick zeigte sich bei vielen Stationen bisher als jemand, der ein funktionierendes Team um sich herum formen kann – und dabei auch sehr clever vorgeht. Wenn es darum geht, Strukturen aufzubauen, anzupassen und/oder weiterzuentwickeln, macht ihm in Deutschland kaum jemand etwas vor.

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Thomas Müller als Co-Trainer? Gute Idee von Ralf Rangnick

Falls es dafür noch einen Beleg braucht, dann taugt auch hier der aktuelle Bericht aus dem "kicker": Rangnick habe Thomas Müller als spielenden Co-Trainer beim FC Bayern etablieren wollen. Das wäre auf mehreren Ebenen schlau gewesen.

Zunächst mal hätte er sein von Beginn an nicht optimales Verhältnis mit den Fans deutlich aufbessern können. Auf Social Media waren die meisten Anhänger des Rekordmeisters froh darüber, dass der Kelch Rangnick an ihnen vorbeiging. Das Urgestein Müller im Trainerteam hätte einige von ihnen womöglich früh mit der Entscheidung versöhnen können.

Zumal Müller einfach ein Kommunikationstalent ist – nach innen und nach außen. Der 34-Jährige wäre aber nicht nur ein Mittel zum Zweck. "Ich glaube, dass er Trainer wird, weil er das Spiel versteht und weil er Bock auf Fußball und Erfolg hat", sagte Toni Kroos vor dem EM-Viertelfinale über seinen Kollegen.

Thomas Müller beendet DFB-Karriere: Die Nationalmannschafts-Highlights einer Legende

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<strong>Thomas Müller: Seine Meilensteine im DFB-Team</strong><br>Nach 131 Länderspielen, 45 Toren und vielen besonderen Momenten beendet Thomas Müller seine Karriere als Nationalspieler. Der 34-Jährige prägte das DFB-Team mehr als eine Dekade und wurde auch aufgrund seiner besonderen menschlichen Art schnell zu einem Publikumsliebling. <strong><em>ran</em></strong> blickt auf die Meilensteine in Müllers DFB-Laufbahn.
© 2024 Getty Images

Thomas Müller: Seine Meilensteine im DFB-Team
Nach 131 Länderspielen, 45 Toren und vielen besonderen Momenten beendet Thomas Müller seine Karriere als Nationalspieler. Der 34-Jährige prägte das DFB-Team mehr als eine Dekade und wurde auch aufgrund seiner besonderen menschlichen Art schnell zu einem Publikumsliebling. ran blickt auf die Meilensteine in Müllers DFB-Laufbahn.

<strong>März 2010: Das Debüt gegen Argentinien</strong><br>Sein Länderspieldebüt feierte Müller am 3. März 2010 gegen Argentinien. Was er damals noch nicht wusste: Die Südamerikaner werden in seiner Karriere noch aus anderen Gründen eine Schlüsselrolle spielen. In der Münchner Allianz Arena stand Müller direkt in der Startelf, das deutsche Team unter Bundestrainer Joachim Löw verlor mit 0:1.
© Thomas Zimmermann

März 2010: Das Debüt gegen Argentinien
Sein Länderspieldebüt feierte Müller am 3. März 2010 gegen Argentinien. Was er damals noch nicht wusste: Die Südamerikaner werden in seiner Karriere noch aus anderen Gründen eine Schlüsselrolle spielen. In der Münchner Allianz Arena stand Müller direkt in der Startelf, das deutsche Team unter Bundestrainer Joachim Löw verlor mit 0:1.

<strong>WM 2010: Erstes Länderspieltor im ersten WM-Spiel</strong><br>Müller schaffte im Sommer des gleichen Jahres den Sprung in den WM-Kader für Südafrika - und fügte sich traumhaft ein. In seinem ersten WM-Spiel überhaupt in der Vorrunde gegen Australien erzielte er nicht nur sein allererstes Länderspieltor, sondern wurde zusätzlich mit einer Vorlage auch zum entscheidenden Mann des Spiels.
© Ulmer/Teamfoto

WM 2010: Erstes Länderspieltor im ersten WM-Spiel
Müller schaffte im Sommer des gleichen Jahres den Sprung in den WM-Kader für Südafrika - und fügte sich traumhaft ein. In seinem ersten WM-Spiel überhaupt in der Vorrunde gegen Australien erzielte er nicht nur sein allererstes Länderspieltor, sondern wurde zusätzlich mit einer Vorlage auch zum entscheidenden Mann des Spiels.

<strong>WM 2010:&nbsp; Gala-Auftritt im Achtelfinale gegen England</strong><br>Ohnehin spielte Müller eine unglaublich starke erste Weltmeisterschaft - und das im Alter von 20 Jahren! Sein Sahnestück war das Achtelfinale gegen England, beim 4:0-Sieg schnürte er einen Doppelpack und bereitete einen Treffer vor. Spätestens jetzt war klar: Dieser Junge hat eine ganz große Karriere vor sich.
© MIS

WM 2010:  Gala-Auftritt im Achtelfinale gegen England
Ohnehin spielte Müller eine unglaublich starke erste Weltmeisterschaft - und das im Alter von 20 Jahren! Sein Sahnestück war das Achtelfinale gegen England, beim 4:0-Sieg schnürte er einen Doppelpack und bereitete einen Treffer vor. Spätestens jetzt war klar: Dieser Junge hat eine ganz große Karriere vor sich.

<strong>WM 2010: Auszeichnung als bester Torschütze</strong><br>Mit fünf Toren und drei Vorlagen gewann Müller den goldenen Schuh als bester Torschütze der WM. Die anderen beiden Titelträger auf dem Bild: Uruguays Diego Forlan (Mitte), der zum besten Spieler gekürt wurde, und Spaniens Iker Casillas, bester Torwart des Turniers. Bitter für Müller: Bei der deutschen Niederlage im Halbfinale gegen die Spanier fehlte er gelbgesperrt.
© Schmidhuber

WM 2010: Auszeichnung als bester Torschütze
Mit fünf Toren und drei Vorlagen gewann Müller den goldenen Schuh als bester Torschütze der WM. Die anderen beiden Titelträger auf dem Bild: Uruguays Diego Forlan (Mitte), der zum besten Spieler gekürt wurde, und Spaniens Iker Casillas, bester Torwart des Turniers. Bitter für Müller: Bei der deutschen Niederlage im Halbfinale gegen die Spanier fehlte er gelbgesperrt.

<strong>EM 2012: Keine Torbeteiligung in fünf Spielen</strong><br>Sein schwieriges Verhältnis zu Europameisterschaften war 2012 bereits zu erahnen. Müller blieb trotz des Halbfinaleinzugs ohne Torbeteiligung, zudem rotierte er nach der Gruppenphase auch noch aus der Startformation. So kam er im Viertelfinale gegen Griechenland und im Halbfinale gegen Italien nur von der Bank.
© 2012 Getty Images

EM 2012: Keine Torbeteiligung in fünf Spielen
Sein schwieriges Verhältnis zu Europameisterschaften war 2012 bereits zu erahnen. Müller blieb trotz des Halbfinaleinzugs ohne Torbeteiligung, zudem rotierte er nach der Gruppenphase auch noch aus der Startformation. So kam er im Viertelfinale gegen Griechenland und im Halbfinale gegen Italien nur von der Bank.

<strong>WM 2014: Dreierpack im Gruppenspiel gegen Portugal</strong><br>Die WM-Bühne lag ihm viel besser, was auch in Brasilien zwei Jahre später deutlich zu sehen war. Gleich im ersten Gruppenspiel gegen Portugal drehte Müller so richtig auf und fertigte Portugal beim 4:0-Sieg mit einem Dreierpack quasi im Alleingang ab.
© Chai v.d. Laage

WM 2014: Dreierpack im Gruppenspiel gegen Portugal
Die WM-Bühne lag ihm viel besser, was auch in Brasilien zwei Jahre später deutlich zu sehen war. Gleich im ersten Gruppenspiel gegen Portugal drehte Müller so richtig auf und fertigte Portugal beim 4:0-Sieg mit einem Dreierpack quasi im Alleingang ab.

<strong>WM 2014: Dreierpack im Gruppenspiel gegen Portugal</strong><br>Müllers zweites Tor des Spiels, bei dem er einen Abwehrversuch blockte und eiskalt vollendete, beschrieb Müller in der Doku "Wir Weltmeister" als "eines meiner Lieblingstore in meiner Karriere". Ein typischer Müller: "Ich habe sofort erkannt, dass ich nicht zuerst an den Ball komme und habe handlungsschnell sofort entschieden, ich gehe nicht auf den Ballkontakt, sondern ich sehe, der andere kommt dran und ich gehe auf den Block."
© 2014 Getty Images

WM 2014: Dreierpack im Gruppenspiel gegen Portugal
Müllers zweites Tor des Spiels, bei dem er einen Abwehrversuch blockte und eiskalt vollendete, beschrieb Müller in der Doku "Wir Weltmeister" als "eines meiner Lieblingstore in meiner Karriere". Ein typischer Müller: "Ich habe sofort erkannt, dass ich nicht zuerst an den Ball komme und habe handlungsschnell sofort entschieden, ich gehe nicht auf den Ballkontakt, sondern ich sehe, der andere kommt dran und ich gehe auf den Block."

<strong>WM 2014: Das 7:1 gegen Brasilien</strong><br>Auch beim legendären 7:1 gegen Gastgeber Brasilien im Halbfinale spielte Müller eine Hauptrolle, mit einem Tor und einer Vorlage blieb er aber fast schon bescheiden.
© Eibner

WM 2014: Das 7:1 gegen Brasilien
Auch beim legendären 7:1 gegen Gastgeber Brasilien im Halbfinale spielte Müller eine Hauptrolle, mit einem Tor und einer Vorlage blieb er aber fast schon bescheiden.

<strong>WM 2014: Finalsieg gegen Argentinien</strong><br>Im Finale gegen Argentinien - jenes Land, gegen das er mehr als vier Jahre zuvor sein Länderspieldebüt gefeiert hatte - bejubelte Müller den größten Erfolg seiner DFB-Karriere. Deutschland krönte sich im Maracana von Rio zum vierten Mal zum Weltmeister. Müller beendete das Turnier wie 2010 mit fünf Toren und drei Vorlagen, zum goldenen Schuh reichte es dieses Mal aber knapp nicht.
© Photosport

WM 2014: Finalsieg gegen Argentinien
Im Finale gegen Argentinien - jenes Land, gegen das er mehr als vier Jahre zuvor sein Länderspieldebüt gefeiert hatte - bejubelte Müller den größten Erfolg seiner DFB-Karriere. Deutschland krönte sich im Maracana von Rio zum vierten Mal zum Weltmeister. Müller beendete das Turnier wie 2010 mit fünf Toren und drei Vorlagen, zum goldenen Schuh reichte es dieses Mal aber knapp nicht.

<strong>EM 2016: Nächstes bitteres EM-Aus</strong><br>Als amtierender Weltmeister spielte sich das deutsche Team bei der EM 2016 bis ins Halbfinale, dort folgte das Aus gegen Gastgeber Frankreich. Müller spielte jede Minute, mehr als eine Torvorlage gegen Nordirland gelang ihm aber nicht.
© 2016 Getty Images

EM 2016: Nächstes bitteres EM-Aus
Als amtierender Weltmeister spielte sich das deutsche Team bei der EM 2016 bis ins Halbfinale, dort folgte das Aus gegen Gastgeber Frankreich. Müller spielte jede Minute, mehr als eine Torvorlage gegen Nordirland gelang ihm aber nicht.

<strong>WM 2018: Der Tiefpunkt der DFB-Historie</strong><br>Vier Jahre nach dem strahlenden Triumph im Maracana folgte in Russland der Absturz. Zwei Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea sowie nur ein Sieg gegen Schweden besiegelten das erste deutsche Vorrundenaus bei einer WM überhaupt. Auch für Müller ist es der Tiefpunkt seiner Karriere.
© Matthias Koch

WM 2018: Der Tiefpunkt der DFB-Historie
Vier Jahre nach dem strahlenden Triumph im Maracana folgte in Russland der Absturz. Zwei Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea sowie nur ein Sieg gegen Schweden besiegelten das erste deutsche Vorrundenaus bei einer WM überhaupt. Auch für Müller ist es der Tiefpunkt seiner Karriere.

<strong>November 2018: Vorerst letztes Länderspiel</strong><br>Nach der WM-Enttäuschung war Müller nicht mehr unumstritten, gehörte unter Joachim Löw aber weiterhin zum Kader. So auch im November 2018 beim 2:2 gegen die Niederlande. Danach aber endete seine DFB-Karriere vorerst abrupt - und das nicht freiwillig.
© 2018 Getty Images

November 2018: Vorerst letztes Länderspiel
Nach der WM-Enttäuschung war Müller nicht mehr unumstritten, gehörte unter Joachim Löw aber weiterhin zum Kader. So auch im November 2018 beim 2:2 gegen die Niederlande. Danach aber endete seine DFB-Karriere vorerst abrupt - und das nicht freiwillig.

<strong>März 2019: Löw sortiert Müller, Boateng und Hummels aus</strong><br>Vor den Länderspielen im März 2019 sortierte Löw völlig unerwartet Müller sowie Jerome Boateng und Mats Hummels aus. Müller reagierte fassungslos. "Ich war von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers perplex", sagte er in einem Video und erklärte, "einfach sauer" zu sein. Vor allem die Vorgehensweise ließ ihn ratlos zurück.
© Christian Schroedter

März 2019: Löw sortiert Müller, Boateng und Hummels aus
Vor den Länderspielen im März 2019 sortierte Löw völlig unerwartet Müller sowie Jerome Boateng und Mats Hummels aus. Müller reagierte fassungslos. "Ich war von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers perplex", sagte er in einem Video und erklärte, "einfach sauer" zu sein. Vor allem die Vorgehensweise ließ ihn ratlos zurück.

<strong>Juni 2021: Comeback im DFB-Dress</strong><br>Zwei Jahre blieb Müller außen vor, dann die Rolle rückwärts. Mit Blick auf die EM - die wegen Corona um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben wurde - holte Löw nicht nur Hummels, sondern auch Müller zurück. Gegen Dänemark feierte der Offensivspieler sein Comeback.
© 2021 Getty Images

Juni 2021: Comeback im DFB-Dress
Zwei Jahre blieb Müller außen vor, dann die Rolle rückwärts. Mit Blick auf die EM - die wegen Corona um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben wurde - holte Löw nicht nur Hummels, sondern auch Müller zurück. Gegen Dänemark feierte der Offensivspieler sein Comeback.

<strong>EM 2021: Müllers vergebene Riesenchance gegen England</strong><br>Die EM selbst verlief dann wenig berauschend. Nur mit Mühe wurde ein erneutes Vorrundenaus vermieden, im Achtelfinale verlor das DFB-Team 0:2 gegen England. Doch es hätte auch anders kommen können. Müller hatte gegen die "Three Lions" beim Stand von 0:1 eine monströse Chance zum Ausgleich, schoss aber vorbei. Kurz darauf machte England den Sack zu. Ein echtes Müller-Drama.
© Sven Simon

EM 2021: Müllers vergebene Riesenchance gegen England
Die EM selbst verlief dann wenig berauschend. Nur mit Mühe wurde ein erneutes Vorrundenaus vermieden, im Achtelfinale verlor das DFB-Team 0:2 gegen England. Doch es hätte auch anders kommen können. Müller hatte gegen die "Three Lions" beim Stand von 0:1 eine monströse Chance zum Ausgleich, schoss aber vorbei. Kurz darauf machte England den Sack zu. Ein echtes Müller-Drama.

<strong>WM 2022: Erneutes Aus in der Gruppenphase</strong><br>Nach der EM 2021 endete die Ära von Joachim Löw. Hansi Flick übernahm als neuer Bundestrainer und hielt an Müller fest. So auch bei der WM in Katar, als er alle drei Spiele in der Startelf stand. Doch wieder reichte es nicht über die Vorrunde hinaus.
© Matthias Koch

WM 2022: Erneutes Aus in der Gruppenphase
Nach der EM 2021 endete die Ära von Joachim Löw. Hansi Flick übernahm als neuer Bundestrainer und hielt an Müller fest. So auch bei der WM in Katar, als er alle drei Spiele in der Startelf stand. Doch wieder reichte es nicht über die Vorrunde hinaus.

<strong>EM 2024: Spielender Co-Trainer unter Nagelsmann</strong><br>Nach der WM in Katar wurde Müller zunächst nicht mehr nominiert, nahm in den Planungen von Flick-Nachfolger Julian Nagelsmann ab Herbst 2023 aber wieder eine wichtige Rolle ein. Zwar stand er nicht mehr in der Startelf, auf die Routine und die besonderen Fähigkeiten als Menschenfänger wollte Nagelsmann mit Blick auf die Heim-EM 2024 aber nicht verzichten.
© 2024 Getty Images

EM 2024: Spielender Co-Trainer unter Nagelsmann
Nach der WM in Katar wurde Müller zunächst nicht mehr nominiert, nahm in den Planungen von Flick-Nachfolger Julian Nagelsmann ab Herbst 2023 aber wieder eine wichtige Rolle ein. Zwar stand er nicht mehr in der Startelf, auf die Routine und die besonderen Fähigkeiten als Menschenfänger wollte Nagelsmann mit Blick auf die Heim-EM 2024 aber nicht verzichten.

<strong>EM 2024: EM-Viertelfinale gegen Spanien und das letzte Länderspiel</strong><br>Bei der EM selbst kam Müller zweimal als Joker zum Einsatz, darunter im Viertelfinale gegen Spanien. Aus nächster Nähe musste er mit ansehen, wie Mikel Merino kurz vor Ende der Verlängerung ein ganzes Land in Trauer stürzte. Unmittelbar nach dem Spiel deutete er seinen Rücktritt bereits an, der wenige Tage später dann endgültig die Runde machte.
© Pressefoto Baumann

EM 2024: EM-Viertelfinale gegen Spanien und das letzte Länderspiel
Bei der EM selbst kam Müller zweimal als Joker zum Einsatz, darunter im Viertelfinale gegen Spanien. Aus nächster Nähe musste er mit ansehen, wie Mikel Merino kurz vor Ende der Verlängerung ein ganzes Land in Trauer stürzte. Unmittelbar nach dem Spiel deutete er seinen Rücktritt bereits an, der wenige Tage später dann endgültig die Runde machte.

Müller hat eine besondere Fußball-Intelligenz, versteht Spielsituationen besser und schneller als die meisten seiner Kollegen. Auch deshalb konnte er sich im Profigeschäft so erfolgreich durchsetzen, obwohl ihm das Talent in anderen Bereichen etwas mehr abgeht.

Müller ist prädestiniert für eine Trainerrolle. Taktisch und zwischenmenschlich bringt er alle Anlagen mit. Vor allem aber zählt bei ihm ein Argument, das eigentlich überstrapaziert ist: Er kennt den Klub. Und zwar nicht wie Max Eberl, der vor vielen Jahrzehnten mal als Spieler beim FCB war. Müller war eine der tragenden Säulen aller Phasen, die der FC Bayern seit 2009 durchlebt hat – positiv wie negativ.

Er kennt die Rezepte für Erfolg und Misserfolg in München und weiß, was es als Trainer braucht, um in exakt dieser Kabine erfolgreich zu sein. Als Draht zwischen dem nicht immer als einfach beschriebenen Rangnick und den Spielern wäre er ein wichtiges Puzzleteil gewesen. Man muss fast schon die Frage stellen, warum der FC Bayern diese Idee nicht auch unabhängig von Rangnick umgesetzt hat.

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Ralf Rangnick: Philosophisch schwierig

Und trotz der Argumente, die für Rangnick sprechen, muss auch weiterhin die Frage gestellt werden, wie man von Xabi Alonso zu Julian Nagelsmann zu Rangnick und dann zu Kompany kommt. Fußballphilosophisch passt der Nationaltrainer Österreichs dort einfach nicht rein.

Es ist auch fragwürdig, inwiefern er es geschafft hätte, seinen Ansatz bei einem Top-Klub zu etablieren, der in mindestens 90 Prozent der Spiele mehr Ballbesitz hat als sein Gegner. Ballbesitz ist ein Wort, das in Rangnicks Philosophie kaum vorkommt. Je mehr das Spielgerät beim Gegner liegt, desto besser. Mit Österreich konnte der Deutsche immerhin beweisen, dass seine Mannschaft auch gegen Teams wie Polen Lösungen findet, die tief verteidigen. Und doch, das zeigten vor allem seine Amtszeiten bei Leipzig und Manchester United, tut sich Rangnick schwer damit, seinen Mannschaften ausreichend Lösungen für lange Ballbesitzphasen zu vermitteln.

In München sind diese unausweichlich. Wäre er zum FC Bayern gewechselt, wäre das wohl der Knackpunkt gewesen. Wie anpassungsfähig und flexibel kann Rangnick sein? Wie viele Freiheiten hätte er beim Rekordmeister bekommen, um seine Ideen umzusetzen? Die Antworten auf diese Fragen bleiben einer Parallelwelt vorbehalten. Doch gerade die Müller-Idee lässt erahnen, dass Rangnick nicht ganz blind in dieses Engagement gerannt wäre.

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