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Bundesliga

FC Bayern: Palhinha auf den Spuren von Javi Martinez

  • Veröffentlicht: 20.10.2024
  • 14:34 Uhr
  • Carolin Blüchel

Nach Aleksandar Pavlovics schwerer Verletzung rückt Joao Palhinha nach. Der 51-Millionen-Mann des FC Bayern München kann jetzt beweisen, dass er sein Geld wert ist. Vielleicht wird er wie einst Javi Martinez ja sogar zum absoluten Glücksfall.

von Carolin Blüchel

Vincent Kompany ist nicht dafür bekannt, einzelne Spieler herauszuheben und überschwänglich zu loben. Umso bedeutsamer, dass der Trainer des FC Bayern München Pechvogel Aleksandar Pavlovic nach dessen verletzungsbedingter Auswechslung gegen den VfB Stuttgart als "unseren vielleicht besten Spieler bis jetzt" bezeichnet hatte.

Ausgerechnet dieser fällt im besten Fall sechs Wochen, realistisch gesehen aber wohl eher drei Monate aus: Schlüsselbeinbruch beim Schlüsselspieler. Die Hinrunde ist damit vermutlich gelaufen. Des einen Leid ist des anderen Chance. 51-Millionen-Mann Joao Palhinha, gegen Stuttgart in der achten Minute eingewechselt, gilt als Kompanys erste Wahl für den Pavlovic-Ersatz.

Sportvorstand Max Eberl erwies sich rückwirkend als Orakel. Er hatte dem Portugiesen Einsatzzeit prophezeit, nachdem der Neueinkauf in der laufenden Saison vornehmlich auf der Bank Platz hat nehmen müssen. Eberl ist es auch, der dem Wechsel im defensiven Mittelfeld zumindest äußerlich gelassen kommentiert.

"Jetzt haben wir eine Tiefe im Kader, die es ermöglicht, Ausfälle aufzufangen." Eine durchaus zutreffende Bestandsaufnahme. Schließlich stünden mit Konrad Laimer und notfalls Leon Goretzka zwei Kandidaten bereit, die bei anderen Bundesligisten vermutlich zur Stammelf gehören würden.

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Palhinha will seine Chance nutzen

Zurück zu Palhinha. Der 29-Jährige meisterte seinen Einsatz gegen Stuttgart, den erst zweiten längeren für die Bayern, mit Bravour. Nicht selbstverständlich nach persönlich enttäuschenden Wochen in der Warteschleife.

"Wichtig war für ihn, keine Fehler zu machen. Er hat sich schnell integriert, das hat er gut gemacht. Jetzt hat er die Chance zu zeigen, dass er doch der richtige Einkauf für den FC Bayern ist", sagte TV-Experte Stefan Effenberg im "Doppelpass" bei "Sport1".

Zuletzt waren schon Stimmen laut geworden, die Palhinha zum Fehleinkauf degradierten. Der Portugiese selbst aber arbeitete akribisch weiter und behielt den Fokus. "Wir haben starke Konkurrenz", antwortete er nach Abpfiff auf die Frage, wie schwierig die vergangenen Wochen für ihn waren.

Nicht zu spielen bedeute nicht, "dass ich etwas falsch gemacht habe. Es ist die Entscheidung des Trainers". Jeder sei einsatzbereit. Die jetzige Situation sei eine große Möglichkeit für ihn, die er nutzen wolle. "Ich werde mein Bestes geben", versprach er.

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Palhinha: Lob von Kapitän Kimmich

Nach dem 4:0-Sieg gegen Stuttgart gab es auch Lob von Nebenmann Joshua Kimmich. "Er hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Er hatte einige sehr gute Ballgewinne, war mit dem Ball sicher und auch am Tor beteiligt. Er hatte auch immer wieder eine ganz gute Position gegen den Ball", so das Fazit des Kapitäns. Zwar tue der Ausfall von Pavlovic weh. Aber: "Es war nicht so, dass unser Spiel danach spielerisch schlecht war.“

Allerdings, so mutmaßt auch Kimmich, werde sich das Spiel der Bayern mit Palhinha verändern. Während Pavlovic den Ball fordert und seine Stärken in der Spielgestaltung hat, agiert der Portugiese eher als Zerstörer, als klassische "Holding Six", wie sie einst Thomas Tuchel immer gefordert hatte. Darin liegt aber auch eine Chance.

Seine Physis und kämpferische Art erinnern an Javi Martinez, den spanischen Abräumer, der 2012 von Athletic Bilbao nach München kam und ein Jahr später zu einer der Säulen des Bayern-Triples avancierte. Schon als Jugendspieler wurde Palhinha mit dem früheren Bayern-Star verglichen. Ein früher Ritterschlag.

Es ist durchaus möglich, dass Palhina den hoch verteidigenden Bayern eine größere Stabilität in der Defensive verleiht, als es dem Duo Kimmich/Pavlovic bisher gelang.

FC Bayern: Große Spiele vor der Brust

Die Gelegenheiten, den Vergleichen gerecht zu werden und sich in das Herz des Trainers zu spielen, wird es in den bevorstehenden Wochen zu Genüge geben.

Schon am Mittwoch in der Champions League beim FC Barcelona (ab 20.45 Uhr im Liveticker) oder danach gegen Benfica Lissabon (6.11.), Paris St. Germain (26.11.) und in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund (30.11.).

Nutzt er seine Chancen, heißt es künftig vielleicht nicht mehr Pavlovic ODER Palhinha, sondern UND.

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