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FC Bayern - TSG Hoffenheim - Andrej Kramaric ruft Abstiegskampf aus: "Dachte, dass wir es unter die Top 7 schaffen"
- Aktualisiert: 14.01.2025
- 23:26 Uhr
- Tobias Wiltschek
Im Interview mit ran beschreibt Andrej Kramaric die schwierige Situation in Hoffenheim schonungslos. Er gibt einen Einblick in seinen Vertrag und erklärt, warum er an eine weitere Saison von Thomas Müller glaubt.
Das Interview führte Tobias Wiltschek
Wenn der Tabellen-15. beim Spitzenreiter und Rekordmeister antritt, sind die Rollen klar verteilt. Das weiß auch Andrej Kramaric, der mit der TSG Hoffenheim eine bislang enttäuschende Saison erlebt.
Der kroatische Nationalspieler gibt sich deswegen im ran-Interview vor dem Gastspiel beim FC Bayern München (Mi., ab 19:50 Uhr live in SAT.1 und im Livestream auf Joyn, ran.de und in der ran-App) auch gar keinen Illusionen hin und sagt: "Es wäre fast schon frech zu sagen, wir fahren dorthin um zu gewinnen."
Sein Team befinde sich im Abstiegskampf und könne sich "nicht mit Bayern vergleichen". Er verspricht aber, dass er alles geben werde, um mit seinem Verein wieder aus der misslichen Lage herauszukommen.
Außerdem gibt er einen Einblick in seine Vertragsmodalitäten und äußert sich zu Thomas Müller.
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
ran: Herr Kramaric, ich denke ich kann Ihnen immer noch ein gesundes neues Jahr wünschen. Was haben Sie sich denn privat und sportlich für 2025 vorgenommen?
Andrej Kramaric: Zunächst einmal möchte ich gesund und fit bleiben - im Kopf und in den Beinen. Alles andere wird dann kommen.
ran: Sportlich läuft es bislang nicht gut in dieser Saison für die TSG. Was sind die Gründe aus Ihrer Sicht?
Kramaric: Ja, das stimmt, es läuft gerade nicht gut. Das müssen wir so ehrlich sagen. Wir haben jetzt seit acht Pflichtspielen nicht mehr gewonnen. Es fehlt im Moment ein Erfolgserlebnis. Wir brauchen einen Sieg, wir brauchen Punkte, wir brauchen wieder gute Energie. Wir werden alles geben dafür. Was die Gründe sind, ist schwierig zu sagen. Das ist ein breiteres Thema.
ran: Kann es in dieser Saison noch ein anderes Ziel geben als den Abstieg zu vermeiden?
Kramaric: Ich glaube nicht. Wir sind schon viel zu weit weg von den Europapokal-Plätzen. Ich persönlich hatte mir vor der Saison sportlich etwas ganz anderes vorgenommen. Ich war fest davon überzeugt, dass wir es wieder unter die Top sieben der Tabelle schaffen können. Aber wenn man sieht, wie die Saison bislang verlaufen ist und wie viele Punkte wir in der Tabelle haben, ist die Realität eine andere und wir stehen im Abstiegskampf.
Kramaric: "Wir schaffen es nur gemeinsam"
ran: Man hat als Beobachter das Gefühl, als ob auch der Trainerwechsel von Pellegrino Matarazzo zu Christian Ilzer nicht sehr viel bewirkt hat. Wie ist da innerhalb der Mannschaft die Meinung?
Kramaric: Es funktioniert gerade alles noch nicht so, wie wir uns das alle vorstellen. Wir haben nur eins der vergangenen neun Pflichtspiele gewonnen. Das ist nicht unser Anspruch. Wir versuchen, viel miteinander zu reden und eine Lösung zu finden. Denn eines ist klar: wir schaffen es nur gemeinsam aus dieser Situation.
ran: Ende letzten Jahres berichtete der "kicker", Ihr Vertrag habe sich durch den 20. Einsatz in dieser Saison automatisch bis 2026 verlängert. Können Sie das bestätigen?
Kramaric: Ich glaube ja (lacht).
ran: Von ihnen aus spricht also nichts dagegen, bis 2026 weiterzumachen.
Kramaric: Genau (lacht).
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ran: Haben Sie denn danach noch vor, irgendwo anders zu spielen?
Kramaric: Ich liebe Fußball. Ich würde noch 25 Jahre spielen wollen (lacht). Ich weiß aber, dass das nicht möglich ist. Ich denke darüber aber auch nullkommanull nach. Ich will Fußball genießen, ich will Fußball spielen. Ich fühle mich fit. Das Wichtigste ist für mich, gesund zu bleiben im Kopf und in den Beinen. Ich denke, ich kann hier noch viel bewirken.
ran: Noch verschwenden Sie also keinen Gedanken daran, Hoffenheim zu verlassen.
Kramaric: Nein, überhaupt nicht. Das ist mein Verein. Ich werde alles geben und kämpfen, um mit der TSG aus dieser Situation herauszukommen. Ich bin schon immer ein Kämpfer gewesen. Ich werde meine letzte Energie für diesen Verein geben. Das habe ich schon immer getan.
Kramaric: "Ich habe keine Angst"
ran: Am Mittwoch geht es zum FC Bayern. Mit wie viel Angst reist man als Tabellen-15. nach München?
Kramaric: Ich habe keine Angst. Es ist für mich ein normales Spiel. Wir wissen aber genau, was mit Bayern München auf uns zukommt. Es wäre aus diesem Grund fast schon frech zu sagen, wir fahren dorthin um zu gewinnen. Wir wollen aber dennoch versuchen, ein gutes Spiel zu machen und Selbstvertrauen aufzubauen. Wir befinden uns im Abstiegskampf und können uns nicht mit Bayern vergleichen. Trotzdem werden wir alles geben und haben ja in der Vergangenheit schon bewiesen, dass wir auch gegen den FC Bayern für eine Überraschung sorgen können. Für uns ist es das Wichtigste, Punkte zu holen und in der Liga zu bleiben – egal, gegen welchen Gegner.
ran: Vor vier Jahren standen Sie kurz vor einem Wechsel zu den Bayern. Was hätte Sie an dem Klub besonders gereizt?
Kramaric: Wir wissen alle, dass Bayern der beste Verein in Deutschland und vielleicht sogar auch auf der ganzen Welt ist. Bayern München ist etwas Besonderes und der Traum vieler Kinder. Ich hätte damals vielleicht wechseln können, fühle mich aber eben in Hoffenheim richtig wohl. Deshalb spiele ich hier schon seit neun Jahren. Und deswegen hat es am Ende ja auch nicht geklappt. Vielleicht ja in einem anderen Leben (lacht).
ran: Sie schwärmten im Vereinspodcast der TSG mal von Thomas Müller, der seinen Vertrag noch nicht verlängert hat. Glauben Sie, er hört nach dieser Saison auf?
Kramaric: Nein. Das glaube ich nicht. Ich bin überzeugt, dass er weiterspielen wird. Dafür spricht seine Mentalität und seine Fitness. Er ist nie verletzt. Ich glaube, er spielt weiter. Er liebt Fußball genauso wie ich.
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ran: Bis Anfang Februar ist das Transferfenster geöffnet. Auf welchen Positionen muss die TSG noch tätig werden oder ist der Kader stark genug für die Ziele in dieser Saison?
Kramaric: Das ist eine Thematik, die mich nicht direkt betrifft und über die ich deswegen auch nicht weiter sprechen möchte.