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Borussia Mönchengladbach vs. FC Bayern München: Kein Elfmeter nach Handspiel von Rocco Reitz? Manuel Gräfe widerspricht deutlich

  • Aktualisiert: 11.01.2025
  • 22:11 Uhr
  • Chris Lugert

Aufreger im Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München: Ein klares Handspiel von Gladbachs Rocco Reitz wird nicht geahndet, den Bayern bleibt ein Elfmeter verwehrt. Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe kritisiert die Entscheidung deutlich.

In einem bis dahin wenig spektakulären Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München sorgte eine Szene kurz vor der Halbzeit für heftige Aufregung.

In der 37. Minute klärte der am Boden sitzende Julian Weigl im eigenen Strafraum den Ball, schoss dabei aber Rocco Reitz ab, der den Ball mit den weit über dem Kopf befindlichen Armen abwehrte.

"Für mich ist das kein Elfer. Der Ball kam aus zwei Metern mit vollem Karacho. Den Ball hätte ich voll ins Gesicht bekommt, das war einfach ein natürlicher Reflex von mir", sagte Reitz nach dem Spiel in der Mixed Zone des Borussia-Parks.

Die Bayern forderten allerdings sofort Elfmeter, Schiedsrichter Felix Zwayer entschied sich aber dagegen. Auch Videoassistent Bastian Dankert intervenierte nicht. Aber warum wurde die Entscheidung so getroffen?

Bei der Übertragung von "Sky" hieß es kurz darauf, dass das entscheidende Kriterium bei der Szene die Tatsache gewesen sei, dass der Ball vom eigenen Mitspieler und nicht von einem Gegenspieler kam. Deshalb sei das Handspiel nicht strafbar gewesen.

"Sky"-Expertin Julia Simic erklärte in der Pause, auch die Richtung der Klärungsaktion von Weigl weg vom Tor habe eine Rolle gespielt.

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Der frühere Bundesliga-Referee Manuel Gräfe hingegen vertritt eine andere Ansicht und kritisierte die Entscheidung via "X" scharf. "Schöner Block von Reitz, hätte man beim Volleyball gesagt. Zwar aus sehr naher Entfernung mit Tempo, aber Hand über Kopf ist beim Fußball nicht normal", schrieb er: "Wenn (!) er sich nicht vergrößert hätte, dann könnte man es direkt vor (!) dem Körper oder dem Gesicht laufen lassen."

Es habe sich im Fall von Reitz aber um "eine klassische Körperflächenvergrößerung" gehandelt, weshalb es Elfmeter hätte geben müssen. Dass der Ball vom Mitspieler kam, sei hingegen nicht relevant.

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Ärger gab es nach Schlusspfiff auch um den Elfmeter, der den FC Bayern durch Harry Kanes letztlich den Sieg brachte.

"Wenn du das einen Elfmeter nennst, dann gibt es 24 in jedem Spiel. Am Ende ist es ein Kontaktsport und wenn ich mich jedes Mal auf den Boden werfe, wenn ich irgendwas am Knie habe, dann muss ich 22 Elfmeter pfeifen im Spiel", kritisierte Gladbachs Stürmer Tim Kleindienst die Entscheidung des Unparteiischen, "natürlich nimmt den aber niemand mehr zurück, wenn man ihn pfeift. Ich finde, er hat sich da heute zu sehr leiten lassen. Ich hätte mir da eine deutlich souveränere Leistung vom Schiedsrichter gewünscht".

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Handspiel: Das steht in den Regeln

Tatsächlich wird in den offiziellen DFB-Regeln im Abschnitt 12 "Fouls und sonstiges Fehlverhalten" unter dem Punkt Handspiel nicht explizit erwähnt, ob bei einem Handspiel nach einem Schuss des Mitspielers ein Sonderfall vorliegt. Dort heißt es:

"Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler:

- den Ball absichtlich mit der Hand/dem Arm berührt (z. B. durch eine Bewegung der Hand/des Arms zum Ball),

- den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrößert. Eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers liegt vor, wenn die Hand-/Armhaltung weder die Folge einer Körperbewegung des Spielers in der jeweiligen Situation ist noch mit dieser Körperbewegung gerechtfertigt werden kann. Mit einer solchen Hand-/ Armhaltung geht der Spieler das Risiko ein, dass der Ball an seine Hand/ seinen Arm springt und er dafür bestraft wird,

- ins gegnerische Tor trifft; direkt mit der Hand/dem Arm (ob absichtlich oder nicht) (gilt auch für den Torhüter); unmittelbar, nachdem er den Ball mit der Hand/dem Arm berührt hat (ob absichtlich oder nicht)."

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