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zukunft der bvb-legende noch nicht geklärt

Marco Reus: Hürden auf dem Weg zu Los Angeles Galaxy nach BVB-Abschied

  • Aktualisiert: 04.06.2024
  • 12:20 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Der anvisierte Wechsel von Marco Reus zu Los Angeles Galaxy verzögert sich. Die Gründe sind aus europäischer Sicht einigermaßen merkwürdig.

Von Tobias Wiltschek

Nach zwölf Jahren bei Borussia Dortmund sucht Marco Reus noch einmal die große Herausforderung. Seit Monaten wird daher schon spekuliert, wohin es den seit ein paar Tagen 35-Jährigen nun ziehen könnte.

Am wahrscheinlichsten ist nach wie vor ein Wechsel zu Los Angeles Galaxy in die MLS. Wie "Sky" meldet, gab es mittlerweile auch direkte Gespräche zwischen Reus' Berater und den Galaxy-Verantwortlichen. Eine Einigung aber konnte demnach noch nicht erzielt werden.

Der Grund dürfte in den Regularien der Major League Soccer liegen, die sich besonders auf dem Gebiet der Transfers stark von denen im europäischen Fußball unterscheiden.

Wie andere nordamerikanische Profiligen hat auch die MLS ein großes Interesse daran, dass alle Teams vergleichbare Chancen haben, den Titel zu gewinnen. Deshalb gibt es gleich mehrere festgeschriebene Maßnahmen, um diese Ausgeglichenheit zu gewährleisten.

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Eine dieser Maßnahmen, die in den Augen vieler europäischer Fußball-Interessierten merkwürdig klingen, sind die sogenannten Discovery Rights.

Diese Regel erlaubt es den Klubs, sich ein Vorkaufsrecht für potenzielle Neuzugänge in der Liga zu sichern, um so das Wettbieten um die ausländischen Stars zu verhindern und kleineren Teams mehr Chancen auf einen herausragenden Spieler zu bieten.

Insgesamt darf die Liste, die normalerweise geheim gehalten wird, sieben Spieler umfassen.

Für Reus hatte sich ursprünglich aber nicht LA Galaxy, sondern Charlotte FC die Discovery Rights gesichert. Da der Ur-Dortmunder und Kalifornien-Fan aber seine Karriere offenbar nicht in North Carolina beenden will, musste Galaxy dem Liga-Konkurrenten die Rechte abkaufen.

Auch das ist in der MLS möglich und geregelt. "Für 50.000 Dollar haben die Klubs die Möglichkeit, die Rechte am Transfer eines Spielers einem anderen Klub abzukaufen", heißt es in den Regularien.

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L.A. Galaxy soll 350.000 Dollar für Reus gezahlt haben

Offenbar ist es aber auch möglich, viel mehr für die Abtretung dieser Rechte zu verlangen - und zu bekommen. Wie US-Medien berichten, soll LA Galaxy 350.000 Dollar – also das Siebenfache der geregelten Summe – an Charlotte gezahlt haben, um Reus verpflichten zu können.

Doch selbst wenn diese Hürde tatsächlich aus dem Weg geschafft worden ist, dürften sich die Verhandlungen noch eine Weile hinziehen. Denn auch innerhalb der Teams sollen große finanzielle Unterschiede zwischen den einzelnen Spielern so weit es geht vermieden werden.

Nach aktuellem Stand könnte Reus wegen der geltenden Gehaltsobergrenze im Höchstfall umgerechnet 1,5 Millionen Euro jährlich verdienen. Das wäre weniger als ein Viertel seines bisherigen BVB-Gehalts von kolportierten sieben Millionen Euro!

Im Vergleich zu den Summen, die andere Spieler seiner Klasse und seines Alters beispielsweise in Saudi-Arabien verdienen, fast schon ein Hungerlohn.

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Reus wäre in Los Angeles ein Top-Verdiener zu viel

Ändern könnte sich daran nur etwas, wenn Reus in den Genuss einer Ausnahme kommt, die es auch in diesem Bereich gibt. Drei Spielern, den sogenannten Designated Players, darf der Klub nämlich mehr als 1,7 Millionen Dollar zahlen.

Das privilegierte Trio bei Galaxy nennt sich Riqui Puig, Joseph Paintsil und Gabriel Pec. Die Namen dieser Spieler dürften zwar nur den ausgewiesenen MLS-Experten etwas sagen. Auf ihr Privileg verzichten, nur weil jetzt ein gewisser Marco Reus aus Dortmund kommt, werden sie aber vermutlich dennoch nicht – zumindest nicht freiwillig.

Es ist also noch eine Menge Verhandlungs- und Überzeugungsgeschick nötig, damit sich Reus' Traum von einem angenehmen Leben als Fußball-Profi in Los Angeles erfüllen kann.

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