FC Bayern München
ranSicht: Jupp Heynckes? Genau die richtige Wahl!
- Aktualisiert: 06.10.2017
- 23:29 Uhr
- ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
Der FC Bayern München holt Jupp Heynckes zurück aus der Rente, der Triple-Trainer soll es nach dem Ancelotti-Aus richten – zumindest vorübergehend. Ran-Redakteurin Alessa-Luisa Naujoks meint: Eine bessere Entscheidung hätten die Bayern-Bosse aktuell nicht treffen können.
Von Alessa-Luisa Naujoks
München – "Don Jupp" ist zurück beim deutschen Rekordmeister! Der Vater des Triple-Erfolgs 2013 lässt "seine Jungs" beim FC Bayern nicht im Stich. München ruft um Hilfe und Jupp Heynckes hat den Hilferuf erhört. Seine Familie und die Koi-Fische zuhause in Gladbach müssen erst einmal wieder ohne ihn auskommen. Wenn auch nur bis Mai 2018.
Carlo Ancelottis Mission bei den Bayern ist gescheitert, eine dauerhafte Lösung ließ sich derzeit nicht finden. Oder man konnte sich in der Bayern-Spitzenetage einfach nicht darauf einigen. Also holt man eben jenen Trainer zurück, der schon damals das Team zurück auf die Erfolgsspur führte. Eine clevere Entscheidung – wenn auch mit kleinem Risiko.
Immerhin ist der 72-Jährige seit viereinhalb Jahren raus aus dem Business. Das weiß er auch selbst. Alles verlernt hat Heynckes aber sicher nicht. Und so unterbricht er das Rentner-Dasein und stürzt sich zurück in den Fußball-Wahnsinn. Während der Länderspielpause hat er aktuell noch Schonfrist – doch schon am Montag soll er auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße stehen.
Doch was dort auf Heynckes wartet, ist nicht mehr das, was er 2013 zurückgelassen hatte.
FC Bayern: Lasst das mal den Jupp machen!
Das "Mia san Mia"-Gefühl ist den Bayern abhanden gekommen. Grüppchenbildung ist angesagt: Hier die Langzeit-Bayern, da die Spanier, dort die Bankdrücker. Harmonie? Fehlanzeige.
Wer also außer Jupp Heynckes könnte aus diesem untrainierbar wirkendem Haufen Superstars wieder eine Einheit formen? Niemand! Gegen sein Fingerspitzengefühl kommt keiner an. Der Triple-Coach soll aus den Bayern wieder eine Familie machen. Eine Familie, die bestenfalls am Ende der Spielzeit als Einheit oben auf dem Münchner Rathausbalkon steht und ihren Erfolgsmacher mit "Jupp, Jupp, Jupp"-Rufen feiert.
Das "Mia san Mia"-Rezept kennt Heynckes. Er weiß, dass seine Stars wie Robben oder Ribery die ein oder andere Streicheleinheit brauchen. Unter ihm schoss Sorgenkind Thomas Müller in der Saison 2012/2013 insgesamt 23 Tore und gab 17 Vorlagen. Und die aktuell so schwache Defensive stand wie eine Wand.
Externer Inhalt
Enwicklungsstillstand? Kein Problem
Super-Taktiken hin, Traumfußball her. Mit Heynckes geht es den Bayern nicht darum, das Team weiterzuentwickeln, sondern wieder erfolgreich zu spielen. Und genau dieses Ziel muss aktuell oberste Priorität haben.
Ein Thomas Tuchel hätte mit seiner Umgestaltung und seinem Spielstil womöglich nur noch mehr Unruhe in den Klub gebracht. Und abgesehen davon, dass Julian Nagelsmann derzeit für die Bayern wohl nicht zu haben ist, kann er von Heynckes' Erfahrungsschatz nur träumen. Der 30-Jährige war noch nicht einmal geboren, als der "neue alte" Bayern-Trainer am 1. Juli 1987 erstmals auf der Münchner Bank Platz nahm.
Jupp Heynckes selbst hat nichts zu verlieren. Seit 2013 ist sein Ruf unantastbar. Für die Bayern könnte die Saison aber zum Fiasko werden.
Heynckes bringt zumindest die Hoffnung zurück nach München. Und die richtig Mischung aus Glaube und Frust hat ja schon in seinem letzten Jahr auf der Bayern-Bank zu einmaligem Erfolg geführt.
Alessa-Luisa Naujoks
Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp