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Bundesliga

5 Thesen zum 10. Spieltag: BVB ist nicht mehr die Nummer zwei

  • Veröffentlicht: 06.11.2023
  • 16:22 Uhr
  • Tim Brack

Der 10. Spieltag der Bundesliga-Saison 2023/24 ist komplett. ran stellt fünf (teils steile) Thesen für den weiteren Saisonverlauf auf.

Von Tim Brack

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1. Der BVB muss der bitteren Realität ins Auge blicken

Die Bundesliga wird dem Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München auch in den nächsten Jahren nicht den Rang des "Klassikers" aberkennen. Die Geschichte der beiden Klubs ist unbestritten zu groß, ihre Bedeutung in Deutschland sowieso.

Doch die Faszination speist sich aus der Vergangenheit. Denn mal ehrlich: Wann hat es zuletzt so richtig gefunkt vor dem Aufeinandertreffen der vermeintlichen beiden deutschen Top-Teams? Bei einem drei Tage alten Sekt ist mehr prickeln. 

Es ist doch so: Der BVB gewann letztmals vor fast genau fünf Jahren in der Liga gegen die Bayern. Und immer dann, wenn die Münchner kriselten, verwundbar wirkten, wurden die Schwarz-Gelben von der Aussicht auf Erfolg regelrecht übermannt. 0:4, 0:5, 2:4. Mancher Aufsteiger kann mit solchen Ergebnissen mithalten.

Wer ein Duell mit einem ebenbürtigen Gegner sehen will, hat mittlerweile bessere Chancen, wenn der Kontrahent der Bayern aus Leipzig oder Leverkusen kommt. Nimmt man das als Maßstab, ist Borussia Dortmund nicht mehr die Nummer zwei im Land. 

Das stimmt traurig, denn der BVB hat natürlich das finanzielle und vor allem emotionale Potenzial. Doch dass über einen längeren Zeitraum Euphorie in Dortmund entstanden ist, war im Jahre des Herrn Klopp. Der Klub zeichnet sich seither vielmehr durch ein stetes Auf und Ab aus. 

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Das Wichtigste zur Bundesliga

  • Die Tabelle der Saison 2023/2024

  • Die Torschützenliste der Saison

  • Tuchel vs. Experten: Eskaliert der Streit?

Diese Saison birgt wenig Aussicht auf Besserung, das ist die bittere Realität für den BVB. Das Minimalziel heißt Champions League, mehr als Platz vier scheint mit diesem Kader und Spielstil auf Dauer unwahrscheinlich. Doch ließe sich mit einer erneuten Qualifikation wirklich Aufbruchsstimmung entfachen? Das ist zu bezweifeln. Der BVB benötigt den großen Wurf. Doch wer soll dafür sorgen? 

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2. VfB Stuttgart ist ohne Guirassy kein Europapokal-Team

Der Fußballgott gibt, der Fußballgott nimmt. Das haben sie auch im Schwabenland beim VfB Stuttgart längst erkannt, wo sie froh gewesen sein dürften, überhaupt so einen Lauf zum Saisonstart hingelegt zu haben. 

Dass dem VfB Himmlisches wie die Meisterschaft gelingt, haben wohl nicht mal die frommsten Stuttgarter geglaubt. Doch so ein Plätzchen im internationalen Geschäft, in der Europa League, lockte durchaus.

Doch nun zeigt sich, dass der VfB ohne den famosen Stürmer Serhou Guirassy (14 Tore in acht Spielen) nicht das Format dazu hat. Vor zwei Wochen verletzte er sich am Oberschenkel, die Bilanz seines Klubs ist in dieser Zeit dürftig. Einen Sieg gab es nur, gegen den Dauerpatienten Union Berlin (zwölf Niederlagen in Serie). Gegen Hoffenheim und Heidenheim setzte es Niederlagen.

Vor allem die jüngste Niederlage gegen Aufsteiger Heidenheim (0:2) hat gezeigt, dass den Schwaben ohne Guirassy das Momentum fehlt, was ausdrücklich keine Sünde der restlichen Stuttgarter Spieler ist. Denn der guineische Nationalspieler hatte einen unverschämt gewaltigen Lauf. 

Wird der VfB in der Tabelle nun durchgereicht? Die nächsten Gegner heißen Dortmund, Frankfurt, Bremen. Alles keine Selbstläufer, außer Guirassy kehrt bis dahin zurück - und der Fußballgott stattet ihn mit einem ähnlichen Lauf wie zuvor aus.

3. Grimaldo ist die größte Transfer-Sensation seit Jahren

Es ist keinesfalls empirisch bewiesen, aber Linksfüße sind ganz sicher zwangsweise mit einem besonders feinen Gefühl für Schüsse ausgestattet. Messi, Robben, Roberto Carlos, sie alle hatten dieses Etwas. Und nun: Alejandro Grimaldo. 

Der Leverkusener Schienenspieler erobert die Bundesliga, als hätten ihn mehrere Jahre bei internationalen Spitzenklubs dafür gestählt. Dabei ist Leverkusen erst die zweite Profi-Station des 28-Jährigen. Sieben Jahre verdiente er sein Geld bei Benfica Lissabon, zuvor bildeten ihn Barcelona und Valencia aus. 

Pavlovic und Co. - die jüngsten Bundesliga-Debütanten der Saison 2023/24

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<strong>Bundesliga: Jüngste Debütanten der Saison 2023/24</strong><br>Mit Aleksandar Pavlovic (mi.) gab ein Bayern-Talent gegen Darmstadt sein Bundesliga-Debüt. Er reiht sich damit in die Riege der jüngsten Debütanten ein. <em><strong>ran</strong></em> zeigt die Top 10 der jüngsten Bundesliga-Debütanten der Saison 2023/24. (Stand: 29. Oktober 2023/Quelle: transfermarkt.de)
© imago

Bundesliga: Jüngste Debütanten der Saison 2023/24
Mit Aleksandar Pavlovic (mi.) gab ein Bayern-Talent gegen Darmstadt sein Bundesliga-Debüt. Er reiht sich damit in die Riege der jüngsten Debütanten ein. ran zeigt die Top 10 der jüngsten Bundesliga-Debütanten der Saison 2023/24. (Stand: 29. Oktober 2023/Quelle: transfermarkt.de)

<strong>Platz 10: Oscar Vilhelmsson (SV Darmstadt)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong>&nbsp;19 Jahre, zehn Monate, 18 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 1:0 (20. August 2023)
© HJS

Platz 10: Oscar Vilhelmsson (SV Darmstadt)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, zehn Monate, 18 Tage
Begegnung: Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 1:0 (20. August 2023)

<strong>Platz 9: Aleksandar Pavlovic (FC Bayern München)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, fünf Monate, 25 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> FC Bayern München - SV Darmstadt 8:0 (28. Oktober 2023)
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Platz 9: Aleksandar Pavlovic (FC Bayern München)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, fünf Monate, 25 Tage
Begegnung: FC Bayern München - SV Darmstadt 8:0 (28. Oktober 2023)

<strong>Platz 8: Lukas Ullrich&nbsp;(Borussia Mönchengladbach)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, fünf Monate, zehn Tage<br><strong>Begegnung:</strong> Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 0:3 (26. August 2023)
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Platz 8: Lukas Ullrich (Borussia Mönchengladbach)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, fünf Monate, zehn Tage
Begegnung: Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 0:3 (26. August 2023)

<strong>Platz 7: Max Finkgräfe (1. FC Köln)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, vier Monate, 23 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0 (19. August 2023)
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Platz 7: Max Finkgräfe (1. FC Köln)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, vier Monate, 23 Tage
Begegnung: Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0 (19. August 2023)

<strong>Platz 6: Damion Downs (1. FC Köln)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, zwei Monate, 17 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> SV Werder Bremen - 1. FC Köln 2:1 (23. September 2023)
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Platz 6: Damion Downs (1. FC Köln)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, zwei Monate, 17 Tage
Begegnung: SV Werder Bremen - 1. FC Köln 2:1 (23. September 2023)

<strong>Platz 5: Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, zwei Monate, sieben Tage<br><strong>Begegnung:</strong> Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 1:1 (3. September 2023)
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Platz 5: Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, zwei Monate, sieben Tage
Begegnung: Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 1:1 (3. September 2023)

<strong>Platz 4:&nbsp;Aljoscha Kemlein (1. FC Union Berlin)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 19 Jahre, 18 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> 1. FC Union Berlin - 1. FSV Mainz 05 4:1 (20. August 2023)
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Platz 4: Aljoscha Kemlein (1. FC Union Berlin)
Alter beim Debüt: 19 Jahre, 18 Tage
Begegnung: 1. FC Union Berlin - 1. FSV Mainz 05 4:1 (20. August 2023)

<strong>Platz 3: Nacho Ferri (Eintracht Frankfurt)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 18 Jahre, elf Monate, 19 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 0:0 (24. September 2023)
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Platz 3: Nacho Ferri (Eintracht Frankfurt)
Alter beim Debüt: 18 Jahre, elf Monate, 19 Tage
Begegnung: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 0:0 (24. September 2023)

<strong>Platz 2: Leon Opitz&nbsp;(SV Werder Bremen)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 18 Jahre, vier Monate, sieben Tage<br><strong>Begegnung:</strong> SV Werder Bremen - FC Bayern München 0:4 (18. August 2023)
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Platz 2: Leon Opitz (SV Werder Bremen)
Alter beim Debüt: 18 Jahre, vier Monate, sieben Tage
Begegnung: SV Werder Bremen - FC Bayern München 0:4 (18. August 2023)

<strong>Platz 1:&nbsp;Jovan Milosevic&nbsp;(VfB Stuttgart)</strong><br><strong>Alter beim Debüt:</strong> 18 Jahre, 19 Tage<br><strong>Begegnung:</strong> VfB Stuttgart - VfL Bochum 5:0 (19. August 2023)
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Platz 1: Jovan Milosevic (VfB Stuttgart)
Alter beim Debüt: 18 Jahre, 19 Tage
Begegnung: VfB Stuttgart - VfL Bochum 5:0 (19. August 2023)

Nun hat er in der Bundesliga schon fünf Tore erzielt und vier vorbereitet. Doch diese Statistiken sind zu kühl, um die Schönheit seiner Treffer einzufangen. Wenn er den Ball aus der Distanz tritt, wird die Flugkurve zum Pinselstrich. 

So ein Künstler ist normalerweise sehr teuer, Leverkusen bezahlte aber ganze null Euro an Ablöse an Benfica. Es ist der größte Transfer-Steal seit der FC Bayern Robert Lewandowski ablösefrei aus Dortmund entführte.  

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4. Der heißeste Spieler der Bundesliga ist Frankfurter

Die Abgesänge auf die Eintracht aus Frankfurt sind mittlerweile verstummt. Der Klub hat sich gefangen, steht auf Platz sieben, was nicht nur Sportchef Markus Krösche freuen dürfte.

Er war sehr in die Kritik geraden, weil er den Stürmer Randal Kolo Muani nicht adäquat ersetzt hatte nach dessen Abschied zu Paris Saint-Germain. Dabei brachte der Transfer 95 Millionen Euro ein. Es schien sich die alte Rehagel'sche Weisheit zu erfüllen: Geld schießt keine Tore!

Omar Marmoush schießt aber schon Tore - und der hat die Eintracht nix gekostet. Fünf Tore in den vergangenen drei Partien hat der Ägypter erzielt. Einen heißeren Spieler als den 24-Jährigen gibt es zurzeit nicht (Harry Kane zählt nicht, weil er so eiskalt ist wie englischer Dauerregen im November).  

Für die Eintracht ist der Lauf von Marmoush ein Glücksfall. Der Offensivmann hat in Wolfsburg und Stuttgart immer wieder sein Talent aufblitzen lassen, doch die Konstanz hat ihm oftmals gefehlt.

Den Lauf wird er nicht auf Dauer konservieren können, aber er muss ja nicht ständig so heißlaufen, warm reicht in den kalten Wintermonaten auch schon. 

5. Heidenheim hat Freiburg-Potenzial

Viele haben dem 1. FC Heidenheim vorsichtshalber schon mal die Aufzugtür aufgehalten. Es war ja vermeintlich klar, dass der Aufsteiger nur kurz in der Bundesliga vorbeischaut, um nach einer Saison wieder im Lift nach unten in die zweite Liga zu fahren. 

Doch die Heidenheimer sind angesichts ihrer finanziellen und strukturellen Möglichkeiten prächtig unterwegs. Drei Siege haben sie schon gesammelt und ein selbstverständlicher Abstieg sollte längst kein Thema mehr sein. 

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FC Bayern gegen die Medien: Eine Historie der Streits

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<strong>FC Bayern vs. Medien: Eine On-off-Beziehung</strong><br>Auf den FC Bayern strahlt das Scheinwerferlicht der Fernsehkameras traditionell besonders stark. An der Säbener Straße gefällt das; außer die Ausleuchtung wirft unangenehme Schatten. Denn wenn der Klub sich in der öffentlichen Darstellung ungerecht behandelt fühlt, geht er gerne zur Gegenattacke über. Eine (unvollständige) Chronologie von: FC Bayern gegen "die Medien".&nbsp;
© Fishing 4

FC Bayern vs. Medien: Eine On-off-Beziehung
Auf den FC Bayern strahlt das Scheinwerferlicht der Fernsehkameras traditionell besonders stark. An der Säbener Straße gefällt das; außer die Ausleuchtung wirft unangenehme Schatten. Denn wenn der Klub sich in der öffentlichen Darstellung ungerecht behandelt fühlt, geht er gerne zur Gegenattacke über. Eine (unvollständige) Chronologie von: FC Bayern gegen "die Medien". 

<strong>Der Fall Tuchel</strong><br>Oktober 2023: In der jüngsten Episode der Seifenoper trat Trainer Thomas Tuchel auf, um sich nach dem 4:0 in Dortmund den Frust von der Seele zu schmollen. Er rechnete mit den TV-Kritikern Lothar Matthäus und Dietmar Hamann ab.&nbsp;Schmallippig ließ er sie spüren, dass er ihre Meinung, die Bayern seien nicht weit genug und im Verhältnis zum Team stimme es nicht, für Majestätsbeleidigung hält.
© Eibner

Der Fall Tuchel
Oktober 2023: In der jüngsten Episode der Seifenoper trat Trainer Thomas Tuchel auf, um sich nach dem 4:0 in Dortmund den Frust von der Seele zu schmollen. Er rechnete mit den TV-Kritikern Lothar Matthäus und Dietmar Hamann ab. Schmallippig ließ er sie spüren, dass er ihre Meinung, die Bayern seien nicht weit genug und im Verhältnis zum Team stimme es nicht, für Majestätsbeleidigung hält.

<strong>Der Fall Tuchel</strong><br>"Für keine Weiterentwicklung und ein schlechtes Innenverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sah es ganz okay aus. Den Rest erfahrt ihr von den Experten", sagte er auf der PK nach der Machtdemonstration (gegen den BVB, nicht die Experten). Man kann das kleinlich finden oder großartig. Eins muss Tuchel aber vorgeworfen werden: Er verpasste es, aus Loddar und Didi die Kunstfigur Loddi zu schaffen.
© Kirchner-Media

Der Fall Tuchel
"Für keine Weiterentwicklung und ein schlechtes Innenverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sah es ganz okay aus. Den Rest erfahrt ihr von den Experten", sagte er auf der PK nach der Machtdemonstration (gegen den BVB, nicht die Experten). Man kann das kleinlich finden oder großartig. Eins muss Tuchel aber vorgeworfen werden: Er verpasste es, aus Loddar und Didi die Kunstfigur Loddi zu schaffen.

<strong>Attacke aus der Ferne<br></strong>Oktober 2023: Manche Figuren melden sich lieber aus dem Exil, wenn die Presse nicht mehr vor der Haustür lauert. So auch Torwart Yann Sommer. Er kritisierte laut Schweizer Medien die Vertreter aus dem Nachbarland:&nbsp;"Ich habe gelernt, wie es bei Bayern läuft. Man sucht sich ein, zwei Spieler aus, dann wird medial geschossen" ...
© AFP/SID/CHRISTOF STACHE

Attacke aus der Ferne
Oktober 2023: Manche Figuren melden sich lieber aus dem Exil, wenn die Presse nicht mehr vor der Haustür lauert. So auch Torwart Yann Sommer. Er kritisierte laut Schweizer Medien die Vertreter aus dem Nachbarland: "Ich habe gelernt, wie es bei Bayern läuft. Man sucht sich ein, zwei Spieler aus, dann wird medial geschossen" ...

<strong>Attacke aus der Ferne</strong><br>... "und dann sucht man sich zwei Neue aus. Und da war halt ich auch an der Reihe. Aber ich hatte keine Lust, mich öffentlich zu wehren." Mittlerweile hält Sommer Bälle für Inter Mailand fest - ob er der italienischen Presse, die nicht für ihre Zurückhaltung bekannt ist, ein besseres Zeugnis ausstellen wird, muss abgewartet werden.
© IPA Sport

Attacke aus der Ferne
... "und dann sucht man sich zwei Neue aus. Und da war halt ich auch an der Reihe. Aber ich hatte keine Lust, mich öffentlich zu wehren." Mittlerweile hält Sommer Bälle für Inter Mailand fest - ob er der italienischen Presse, die nicht für ihre Zurückhaltung bekannt ist, ein besseres Zeugnis ausstellen wird, muss abgewartet werden.

<strong>Manes Zweikampf<br></strong>Juli 2023: Die Zeit von Sadio Mane beim FC Bayern als unglücklich zu bezeichnen wäre eine Untertreibung. Kurz vor seinem Abschied legte er sich noch mit der Presse an. "Ihr killt mich jeden Tag! Und jetzt wollt ihr, dass ich mit euch rede?", konfrontierte der Flügelstürmer einige Reporter nach einem Spiel. Zumindest in diesem Zweikampf überzeugte er.&nbsp;
© Sven Simon

Manes Zweikampf
Juli 2023: Die Zeit von Sadio Mane beim FC Bayern als unglücklich zu bezeichnen wäre eine Untertreibung. Kurz vor seinem Abschied legte er sich noch mit der Presse an. "Ihr killt mich jeden Tag! Und jetzt wollt ihr, dass ich mit euch rede?", konfrontierte der Flügelstürmer einige Reporter nach einem Spiel. Zumindest in diesem Zweikampf überzeugte er. 

<strong>Schneller Waffenstillstand</strong><br>Mai 2023: Leon Goretzka wird dafür geschätzt, dass er seine Meinung stets klar kommuniziert. Nach einem Sieg gegen Hertha BSC teilte er Gedanken mit, die bei den Journalisten nicht so gut angekommen sein dürften. "Wir müssen im Moment viel einstecken als Spieler. Ob zu Recht oder nicht, ist erst mal egal. Aber schön ist es nicht. Spieler werden komplett kaputt gemacht medial!", behauptete er.
© Eibner

Schneller Waffenstillstand
Mai 2023: Leon Goretzka wird dafür geschätzt, dass er seine Meinung stets klar kommuniziert. Nach einem Sieg gegen Hertha BSC teilte er Gedanken mit, die bei den Journalisten nicht so gut angekommen sein dürften. "Wir müssen im Moment viel einstecken als Spieler. Ob zu Recht oder nicht, ist erst mal egal. Aber schön ist es nicht. Spieler werden komplett kaputt gemacht medial!", behauptete er.

<strong>Schneller Waffenstillstand</strong><br>Einen Rosenkrieg wollte er aber eindeutig verhindern. Tags darauf ruderte er bereits zurück: "Meine Aussage gestern nach nach dem Spiel war in der Form undifferenziert und so nicht richtig." On-off-Beziehung gerettet.&nbsp;
© Nordphoto

Schneller Waffenstillstand
Einen Rosenkrieg wollte er aber eindeutig verhindern. Tags darauf ruderte er bereits zurück: "Meine Aussage gestern nach nach dem Spiel war in der Form undifferenziert und so nicht richtig." On-off-Beziehung gerettet. 

<strong>Kritik mit Nebenwirkungen</strong><br>Oktober 2021:&nbsp;Die Bayern-Spieler sind es gewohnt, dass über ihren Gesundheitszustand berichtet wird. Ein lädiertes Band oder ein zwickender Muskel haben Relevanz für die Öffentlichkeit. 2021, in Zeiten der Pandemie, interessierte aber auch der Impfstatus und als herauskam, dass Joshua Kimmich sich der Spritze gegen das Coronavirus verweigert, gab es ein mediales Echo.&nbsp;
© 2021 Getty Images

Kritik mit Nebenwirkungen
Oktober 2021: Die Bayern-Spieler sind es gewohnt, dass über ihren Gesundheitszustand berichtet wird. Ein lädiertes Band oder ein zwickender Muskel haben Relevanz für die Öffentlichkeit. 2021, in Zeiten der Pandemie, interessierte aber auch der Impfstatus und als herauskam, dass Joshua Kimmich sich der Spritze gegen das Coronavirus verweigert, gab es ein mediales Echo. 

<strong>Kritik mit Nebenwirkungen</strong><br>Das empfand Ehrenpräsident als zu heftig, deswegen kritisierte er die Berichterstattung. "Sie sind doch verantwortlich für den Tsunami", sagte er Journalisten am Rande einer Premiere einer Dokumentation.&nbsp;
© Sammy Minkoff

Kritik mit Nebenwirkungen
Das empfand Ehrenpräsident als zu heftig, deswegen kritisierte er die Berichterstattung. "Sie sind doch verantwortlich für den Tsunami", sagte er Journalisten am Rande einer Premiere einer Dokumentation. 

<strong>Lokaljournalismus</strong><br>September 2019:&nbsp;Hoeneß sieht die Presse nicht nur als Gegner. Manchmal ist sie auch (ungenügender) Verbündeter. Als Marc-André ter Stegen quasi mehr Spielzeit im Tor der Nationalelf forderte, beschwor Hoeneß den Lokalpatriotismus. "Die westdeutsche Presse unterstützt den Marc ter Stegen extrem, wie wenn der schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte. Und von der süddeutschen Presse kommt keine Unterstützung."
© Michael Weber

Lokaljournalismus
September 2019: Hoeneß sieht die Presse nicht nur als Gegner. Manchmal ist sie auch (ungenügender) Verbündeter. Als Marc-André ter Stegen quasi mehr Spielzeit im Tor der Nationalelf forderte, beschwor Hoeneß den Lokalpatriotismus. "Die westdeutsche Presse unterstützt den Marc ter Stegen extrem, wie wenn der schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte. Und von der süddeutschen Presse kommt keine Unterstützung."

<strong>Einladung zur Beschimpfung</strong><br>Oktober 2018:&nbsp;Der FC Bayern hatte zu einer außerordentlichen PK geladen und hatte nicht nur Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic dabei, sondern auch eine Menge Krawall. In der Veranstaltung, die schnell Legendenstatus erreichte, weil sie so abstrus erschien, nahmen sich vor allem die beiden Bayern-Granden Rummenigge und Hoeneß die kritische Presse vor.&nbsp;
© 2017 Getty Images

Einladung zur Beschimpfung
Oktober 2018: Der FC Bayern hatte zu einer außerordentlichen PK geladen und hatte nicht nur Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic dabei, sondern auch eine Menge Krawall. In der Veranstaltung, die schnell Legendenstatus erreichte, weil sie so abstrus erschien, nahmen sich vor allem die beiden Bayern-Granden Rummenigge und Hoeneß die kritische Presse vor. 

<strong>Einladung zur Beschimpfung</strong><br>"Unverschämt, respektlos und polemisch" seien einige Berichte über Spieler des FC Bayern gewesen, sagte Rummenigge, der sogar das Grundgesetz bemühte: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Es war eine Abrechnung, die es in dieser Art noch nicht gegeben hatte. Denn die Spitzen von Hoeneß und Co. kommen meist spontan, in der Hitze des Augenblick, die Pressekonferenz aber war lange vorbereitet.
© 2018 Getty Images

Einladung zur Beschimpfung
"Unverschämt, respektlos und polemisch" seien einige Berichte über Spieler des FC Bayern gewesen, sagte Rummenigge, der sogar das Grundgesetz bemühte: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Es war eine Abrechnung, die es in dieser Art noch nicht gegeben hatte. Denn die Spitzen von Hoeneß und Co. kommen meist spontan, in der Hitze des Augenblick, die Pressekonferenz aber war lange vorbereitet.

<strong>Sendestörung</strong><br>Mai 2016: Vom Rathausbalkon aus präsentiert der FC Bayern traditionell den Fans auf dem Marienplatz die eroberten Pokale der Saison. Der "Bayerische Rundfunk" begleitete die Party, sendete die Bilder in die Welt. Das änderte sich 2016, denn der FC Bayern wollte plötzlich, dass sich der "BR" an den Kosten beteiligt (150 000 von 300 000), die durch die Feierlichkeiten entstanden.
© 2016 Getty Images

Sendestörung
Mai 2016: Vom Rathausbalkon aus präsentiert der FC Bayern traditionell den Fans auf dem Marienplatz die eroberten Pokale der Saison. Der "Bayerische Rundfunk" begleitete die Party, sendete die Bilder in die Welt. Das änderte sich 2016, denn der FC Bayern wollte plötzlich, dass sich der "BR" an den Kosten beteiligt (150 000 von 300 000), die durch die Feierlichkeiten entstanden.

<strong>Sendestörung</strong><br>Der BR verzichtete auf das Schnäppchen. Und der FC Bayern, selbst längst eine Art Medienunternehmen, drehte die Bilder von der Balkonfeier einfach selbst. Pikant: Dem Sender "Sport1" überließ er das Material dann kostenfrei.&nbsp;
© Philippe Ruiz

Sendestörung
Der BR verzichtete auf das Schnäppchen. Und der FC Bayern, selbst längst eine Art Medienunternehmen, drehte die Bilder von der Balkonfeier einfach selbst. Pikant: Dem Sender "Sport1" überließ er das Material dann kostenfrei. 

<strong>Feine bayerische Art</strong><br>April 2014:&nbsp;Als Klub von internationaler Größe legt Bayern sich auch mit der internationalen Presse an. Nach einem Champions-League-Spiel bei Manchester United titelte die "Sun" mit einem Bild von Bastian Schweinsteiger, der Gelb-Rot gesehen hatte: "You Schwein". Die Münchner drohten, die "Sun"-Vertreter für das Rückspiel auszusperren. Doch eine Entschuldigung glättete die Wogen.
© Eibner

Feine bayerische Art
April 2014: Als Klub von internationaler Größe legt Bayern sich auch mit der internationalen Presse an. Nach einem Champions-League-Spiel bei Manchester United titelte die "Sun" mit einem Bild von Bastian Schweinsteiger, der Gelb-Rot gesehen hatte: "You Schwein". Die Münchner drohten, die "Sun"-Vertreter für das Rückspiel auszusperren. Doch eine Entschuldigung glättete die Wogen.

Der Klub profitiert von seinem Leben in der Nische und von seinem Trainer. Beides erinnert an den SC Freiburg, der in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die oberen Regionen der Tabelle vorgestoßen ist.

In Heidenheim herrscht seit jeher Frank Schmidt an der Seitenlinie. Seine Anstellung ist quasi in der Vereinssatzung verankert. Auch in Freiburg verlassen sie sich seit Jahren auf die Dienste von Christian Streich - in guten wie in schlechten Zeiten. 

Dass an Standorten wie Heidenheim und Freiburg die schlechten Zeiten nie so schlecht sind wie an anderen Standorten, liegt auch an dem ruhigen Umfeld. Das bietet die Chance auf gemächliches Wachstum - Rückschläge sind mit eingepreist.

Sollte Heidenheim also doch absteigen, würde wohl niemand das Albstadion abreißen. Man würde sich eher wieder am Aufzug anstellen, um wieder nach oben zu fahren. 

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