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VfB Stuttgart -  Josha Vagnoman über Hype um seine Teamkollegen: "Etwas Besseres kann es für den VfB nicht geben"

  • Veröffentlicht: 18.10.2024
  • 12:35 Uhr
  • Philipp Kessler

Vor dem Südgipfel beim FC Bayern spricht Stuttgarts Verteidiger Josha Vagnoman bei ran über das Spitzenspiel der Bundesliga und den DFB-Hype um seine Teamkollegen.

Das Interview führte Philipp Kessler

Der Südgipfel steht vor der Tür. Am Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker) empfängt Tabellenführer Bayern Vizemeister VfB Stuttgart in der Allianz Arena. Dabei brennen die Münchner auf Wiedergutmachung für das 1:3 am 32. Spieltag der Vorsaison. "Wir haben zuletzt verloren in Stuttgart, das wurmt uns noch ein kleines bisschen", sagte Kapitän Manuel Neuer unter der Woche.

Fakt ist: Die Stuttgarter sind nach den Nations-League-Siegen gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und die Niederlande (1:0) im Aufwind. Sechs VfB-Stars waren dabei teilweise im Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann und sorgten für Furore.

Auch Josha Vagnoman möchte demnächst wieder hinzustoßen, wie der Stuttgarter Rechtsverteidiger im exklusiven Interview mit ran betont. Ein starker Auftritt gegen den FC Bayern würde seine Chancen auf ein DFB-Comeback sicherlich erhöhen.

Vagnoman spricht über das bevorstehende Spitzenspiel der Bundesliga und den DFB-Hype um seine Teamkameraden. Zudem verrät der 23-Jährige, wie Coach Sebastian Hoeneß aus einem Abstiegskandidaten eine Champions-League-Mannschaft geformt hat.

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ran: Herr Vagnoman, welche Erinnerungen haben Sie an den 10. März 2018?

Josha Vagnoman: Das war mein Bundesliga-Debüt. Leider haben wir mit dem Hamburger SV mit 0:6 in München gegen den FC Bayern verloren. Über das Spiel konnte ich mich in dem Moment nicht freuen. Erst ein paar Tage später habe ich richtig realisiert, dass ich mein Bundesliga-Debüt gegeben habe und es trotz der deutlichen Niederlage schön war, in der Allianz Arena zu spielen.

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Vagnoman: "Wir werden alles geben"

ran: Beim 0:3 in der Hinrunde der Vorsaison in München waren Sie ebenfalls dabei. Beim 3:1 am 32. Spieltag fehlten Sie allerdings verletzt. Warum klappt es für Sie im dritten Anlauf mit Ihrem ersten Sieg gegen den FC Bayern?

Vagnoman: Wir werden alles geben und sind bestmöglich auf den Gegner eingestellt. Die Leistungen, die wir die letzten Wochen gezeigt haben, wollen wir auch in München zeigen.

ran: Worauf kommt es konkret an?

Vagnoman: Dass wir als Team alles geben, dass wir in jedem Zweikampf wach sind, offensiv die wenigen Chancen, die man gegen Bayern bekommt, nutzen und auch in München unseren Fußball spielen.

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Eberl scherzt über Tuchel: "Er geht zu Declan Rice"

ran: Ist die Konteranfälligkeit der Münchner der Schlüssel zum VfB-Erfolg?

Vagnoman: Die Bayern haben in den vergangenen Spielen hoch verteidigt, dennoch haben sie in der Liga erst sieben Gegentore bekommen. Es wird also nicht einfach für uns.

ran: Wie schätzen Sie die Bayern unter Trainer Vincent Kompany ein? Er lässt einen komplett anderen Fußball als sein Vorgänger Thomas Tuchel spielen.

Vagnoman: Die Bayern haben unter Vincent Kompany gut losgelegt, sie haben eine Topmannschaft und einen Trainer mit einer klaren Spielidee.

ran: Ist man als Spieler gegen Mannschaften mit Top-Stars besonders motiviert?

Vagnoman: Wir haben immer den Anspruch, unsere beste Leistung abzurufen. Wenn man aber gegen größere Klubs spielt, ist man vielleicht noch ein bisschen motivierter und hat noch mehr den Drang, alles zu geben. Das Spiel gegen die Bayern ist definitiv ein großes Spiel.

Vagnoman: "Ich verteidige nicht alleine"

ran: Ihr Trainer Sebastian Hoeneß sagte kürzlich über Sie: "Er ist in der Lage, die Besten zu verteidigen." Wie können Sie die Münchner Offensivreihe stoppen?

Vagnoman: Ich verteidige natürlich nicht alleine. Defensivarbeit ist Aufgabe der gesamten Mannschaft. Im Eins-gegen-Eins versuche ich immer, es dem Gegenspieler so schwer wie möglich zu machen. Ich probiere, im Zweikampf mit meiner Körperlichkeit und Schnelligkeit überlegen zu sein. Das ist meine Aufgabe. Wir werden gemeinsam alles dran setzen, um die Bayern zu stoppen.

ran: Thomas Müller meinte Anfang der Woche, er würde auf einen Sieg der Bayern setzen. Wie lautet Ihr Tipp?

Vagnoman: Ach… Ich tippe nie. Wir werden einfach unser Bestes geben. Ich bin der festen Überzeugung, dass dann etwas Gutes dabei rauskommen kann. Wir wollen unsere bestmögliche Leistung zeigen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Ob das schlussendlich klappt, werden wir sehen.

Kompany verrät: Schlüsselspieler fehlt gegen Stuttgart

ran: Im Sommer 2022 wechselten Sie für eine Ablöse von 3,7 Millionen Euro vom HSV nach Stuttgart. In Ihrer ersten Spielzeit beim VfB kämpfte der Verein um den Klassenerhalt. Kurz vor Saisonschluss übernahm Sebastian Hoeneß das Traineramt und rettete Stuttgart via Relegation vor dem Abstieg. 2024 feierte der VfB sensationell die Vizemeisterschaft und spielt nun in der Champions League gegen Kaliber wie Real Madrid. Wie hat Hoeneß die Wende geschafft?

Vagnoman: Vor allem mit der Spielweise, die er uns eingeimpft hat. Er geht klar auf unsere Stärken ein und möchte Fußball spielen. Wir hatten während der Saison 2022/23 ja auch keine schlechte Mannschaft - trotz Relegation. Unter Sebastian Hoeneß spielen wir Fußball, der attraktiv ist und auch Spaß macht. Viele Spieler aus dem Kader haben sich dadurch in den vergangenen Monaten weiterentwickelt.

ran: Sein Onkel Uli Hoeneß hatte immer die Vision des FC Bayern Deutschland. Heißt, die besten Nationalspieler sollen für den Rekordmeister spielen. Nach den letzten beiden Nations-League-Partien mit sechs Stuttgartern im DFB-Kader spricht man vom VfB Deutschland.

Vagnoman: Das klingt super. Ich freue mich riesig über die Entwicklung der Jungs. Das haben sie sich auch verdient. Sie laufen völlig zurecht für Deutschland auf. Etwas Besseres kann es für den VfB nicht geben.

ran: Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller, Jamie Leweling, Chris Führich und Deniz Undav waren zuletzt beim DFB dabei und sorgten für Furore. Haben Sie die Spiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande gesehen?

Vagnoman: Natürlich gucke ich mir die Partien an. Ich will auch sehen, was unsere Jungs abliefern. Es ist schön, wenn sie super Leistungen bringen. Das freut mich und ist auch ein Ansporn für mich selbst, da wieder hinzukommen.

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Nagelsmann rief Vagnoman noch nicht an

ran: Im März 2023 haben Sie unter Nagelsmann-Vorgänger Hansi Flick für die DFB-Elf debütiert.

Vagnoman: Mit Belgien hatten wir einen guten Gegner. Trotz der 2:3-Pleite war es eine gute Erfahrung für mich. Meine Nominierung und mein Einsatz kamen damals recht überraschend für mich. Ich wollte mich nach meiner Einwechslung in der 80. Minute einfach zeigen, keine Angst haben und mein Spiel durchziehen. Ich habe auch versucht, noch den Ausgleich zu machen oder vorzubereiten.

ran: Wann sehen wir Sie wieder im Deutschland-Trikot? Hat Sie Julian Nagelsmann schon kontaktiert?

Vagnoman: Nein, er hat noch nicht angerufen. Aber ich mache mir deshalb keinen Druck oder Stress. Ich möchte einfach mein Bestes geben, damit man an mir nicht vorbeikommt.

ran: Wann wurden Sie zum Außenverteidiger umfunktioniert?

Vagnoman: Das war in der U16 oder U17 beim HSV. Ich war eigentlich immer links vorne, ein Stürmer. Dann ging es irgendwann rechts in die Abwehr, weil ich immer auch gut nach hinten gearbeitet habe. Dort habe ich einen guten Job gemacht und so blieb ich auf der Position. Das hat sich entwickelt. Natürlich habe ich vorne mehr Tore erzielt. Aber mittlerweile finde ich, dass die Rechtsverteidiger-Position eine gute für mich ist. Ich bin völlig fein damit.

ran: Haben Sie ein Vorbild als Rechtsverteidiger?

Vagnoman: Wen ich mir gerne anschaue, ist Kyle Walker von Manchester City. Er kommt auch über seine Dynamik, Schnelligkeit und über Zweikämpfe. In seiner Spielweise finde ich mich gut wieder. Das sind Eigenschaften, mit denen ich mich identifiziere.

ran: Mit erst 23 Jahren hatten Sie in Ihrer Karriere bereits mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Wie sind Sie mit diesen Rückschlägen umgegangen?

Vagnoman: Ich bin positiv geblieben. Ab dem Moment, an dem man die Diagnose bekommt, geht die Vorbereitung auf das Comeback los. Ich gebe immer mein Bestes, um schnellstmöglich wieder fit zu sein. Das ist auch mein Motto. So bin ich, so ist meine Einstellung: Nie hängen lassen, immer nach vorne blicken. Es geht immer weiter.

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