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Die Ruhe als Köpenicker Tugend

Union Berlin darf auf keinen Fall vom eigenen Weg abkommen! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 25.10.2023
  • 19:21 Uhr
  • Kai Esser
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Union Berlin hat in der Champions League gegen Napoli die neunte Niederlage in Serie kassiert. Doch wenn die Unioner eines nicht machen dürfen, dann ist es, in Panik zu verfallen. 

Von Kai Esser

Die Uhr im Berliner Olympiastadion zeigte 22:53 Uhr an, als Schiedsrichter Irfan Peljto die Begegnung zwischen dem 1. FC Union Berlin und der SSC Napoli abpiff.

0:1 hieß es am Ende. Mal wieder. Zum neunten Mal in Serie gehen die Köpenicker mit gesenkten Köpfen als Verlierer vom Platz. "Wir müssen endlich in dieser Saison ankommen", haderte Kapitän Christopher Trimmel.

Doch neben dem Platz gibt es erste Unruhen. Nach seiner Auswechslung verweigerte David Fofana seinem Trainer Urs Fischer den Handschlag. Während der Partie vermeldete Insider Fabrizio Romano, dass Leonardo Bonucci unzufrieden sei, mit seiner Rolle und Trainer Fischer. Und der Coach selbst? "Ich weiß, dass von außen viele Fragen aufkommen werden", sagte er. Wissend, dass auch er am Ende Ergebnisse wird liefern müssen.

Doch auch wenn dem 1. FC Union gefühlt erstmals seit dem Abstieg in die Viertklassigkeit vor mehr als 18 Jahren Gegenwind ins Gesicht bläst: Die Unioner dürfen keinesfalls von ihrem Weg abkommen!

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Das Wichtigste zur Champions League

Doch was ist der Unioner Weg? Genau der, der sie erst in die Königsklasse geführt hat. Schlaue, ruhige, besonnene und vor allem durchdachte Entscheidungen von Fischer und vor allem auch Geschäftsführer Oliver Ruhnert. Vor allem aber herrscht in Berlin-Köpenick beste Arbeitsatmosphäre.

1. FC Union Berlin: In der Ruhe liegt die Kraft

Natürlich ist auch an der Wuhlheide Leistungsdruck zu verspüren. Aber verglichen mit anderen Standorten wie München, Gelsenkirchen oder gar nebenan, in Berlin-Charlottenburg, könnte der FCU trotz der Negativserie quasi befreit aufspielen.

Denn, das soll bei der Ansammlung von Niederlagen nicht untergehen: Die Unioner spielen nicht sonderlich viel schlechter als noch in den vergangenen Jahren. Einzig die Treffer fehlen. Die Kaltschnäuzigkeit, die automatisch mit dem Selbstvertrauen kommt, das man sich durch Siege anhäuft.

Union war beim 0:1 gegen Neapel nicht die schlechtere Mannschaft. Auch nicht beim 2:3 gegen Sporting Braga oder 0:1 beim 1. FC Heidenheim. Aber es gibt nun einmal Phasen im Fußball, da will der Ball einfach nicht über die Linie. Und in so einer steckt Union, erstmals seit mehreren Jahren.

Zudem ist die Situation an der Spree alles andere als dramatisch. Bei einem Sieg gegen Werder Bremen am kommenden Bundesliga-Spieltag könnten die Unioner bis auf Rang zehn vorrücken. Und in der Champions League? Da hat in einer Gruppe mit Real Madrid und Napoli wohl niemand ernsthaft mit einem Einzug ins Achtelfinale gerechnet. Ein Auswärtssieg in Braga und das europäische Überwintern ist wieder absolut möglich.

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Medienbrennpunkt bleibt noch immer Stadtnachbar Hertha

Die größte Hilfe für die baldige Wiederauferstehung des FC Union dürfte jedoch ausgerechnet der ungeliebte Stadtnachbar sein: Hertha BSC. Denn: Die Hertha war lange die sportliche Nummer eins in der Stadt. Und in den lokalen Boulevardblättern ist sie das noch immer. 

Vor allem jedoch haben die Blauen den Roten in den vergangenen Jahren gezeigt, wie Krisenmanagement keinesfalls geht. Wahrscheinlich macht man mit seinem Bundesligisten noch immer viel richtig, indem man einfach das Gegenteil von dem tut, was die Hertha in den vergangenen Jahren mit einer analogen Situation getan hätte. Und das heißt auch: Bedingungsloses Vertrauen in Urs Fischer, ohne dieses Erlebnisse im Europapokal gar nicht möglich gewesen wären.

Union Berlin: Das unersetzliche Faustpfand sind die Fans

Was den 1. FC Union von anderen Vereinen in dieser Situation abhebt, sind die unvergleichlichen Fans. Ja, auch die Anhänger des FC Bayern, Borussia Dortmund, des 1. FC Köln und so weiter sind nicht weniger leidenschaftlich. Aber bei jedem dieser Klubs und eigentlich allen anderen auch würde es nach der neunten (!) Niederlage in Serie Pfiffe geben - und wahrscheinlich sogar völlig zurecht.

Doch was machen die Fans im fremden Olympiastadion? Spenden Applaus, muntern die Mannschaft auf, die alles gegeben hat.

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Es ist also quasi alles gegeben, damit der FCU wieder erfolgreich wird. Die Leistung der Mannschaft, der Zustand der Mannschaft, die vorhandene Arbeitsatmosphäre und - das größte Faustpfand in so einer Situation - die Unterstützung der Fans.

Arbeiten die Verantwortlichen nach den Credos der bisherigen Jahre, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Union aus der ersten richtigen Krise der Bundesliga-Geschichte wieder herausfindet.

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