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Ex-Schalker verrät die hintergründe der carvajal-verpflichtung

FC Bayern vs. Bayer Leverkusen - Transfer-Insider Michael Reschke: Wirtz-Korb für die Bayern

  • Aktualisiert: 03.12.2024
  • 13:59 Uhr
  • Philipp Kessler

Im ran-Interview spricht Transfer-Insider Michael Reschke über den Pokal-Kracher seiner beiden Ex-Klubs FC Bayern München und Bayer Leverkusen sowie die offene Zukunft von Florian Wirtz, Jonathan Tah, Joshua Kimmich und anderen.

Von Philipp Kessler

Mehr Expertise geht kaum. Michael Reschke kennt alle Facetten des Fußball-Geschäfts.

Der 67-Jährige war unter anderem zwischen 2004 und 2014 Manager bei Bayer Leverkusen und anschließend drei Jahre lang Technischer Direktor des FC Bayern München.

Nach Stationen als Sportvorstand des VfB Stuttgart (2017 bis 2019) und Technischer Direktor auf Schalke (2019 bis 2020) war der international bestens vernetzte Fachmann bis vor Kurzem Europa-Chef der Berater-Agentur CAA Stellar.

Im Interview mit ran spricht Reschke über das Achtelfinale im DFB-Pokal am Dienstag (ab 20:45 Uhr im ran-Liveticker) zwischen seinen beiden Ex-Klubs Bayern und Leverkusen, mögliche Transfers sowie Vertragsverhandlungen der wichtigsten Stars der zwei Vereine und über zwei seiner ehemaligen Schützlinge, die zu den Nominierten der Weltfußballer-Wahl der FIFA zählen.

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ran: Herr Reschke, Sie waren sowohl bei Leverkusen als auch beim FC Bayern in verantwortlicher Position tätig. Was für ein Spiel erwarten Sie und wem drücken Sie am Dienstag die Daumen?

Michael Reschke: Ich freue mich auf ein interessantes, spannendes Spiel zweier hochklassiger Teams - und der Bessere soll gewinnen.

ran: Didi Hamann hat nach dem 1:0 gegen Paris Saint-Germain wieder Harry Kane, der aktuell angeschlagen ist, kritisiert und gemeint, der Bayern-Stürmer müsse den Beweis, große Spiele mit seinen Toren entscheiden zu können, noch erbringen. Wie sehen Sie das Thema?

Reschke: Didi sorgt ja gerne mal mit Extrem-Aussagen für Diskussionen und witzigen Wirbel. Aus meiner Sicht hat Kane bereits alles bewiesen. Er kann jedes große Spiel entscheiden, weil er einfach Extraklasse besitzt!

ran: Die Bayern haben in den vergangenen acht Spielen nur gegen Dortmund ein Gegentor kassiert und Unentschieden gespielt. Wie kann Leverkusen die Münchner Abwehr knacken?

Reschke: Ausnahmespieler wie Florian Wirtz oder Präzisions-Standardexperten wie Alejandro Grimaldo können immer treffen. Auch gegen eine Bayern-Defensive in Topform.

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Kein Wirtz? Reschke glaubt an Wanner-Rückkehr

ran: Würde Leverkusens Abwehr-Chef Jonathan Tah die Bayern-Abwehr verstärken?

Reschke: Aktuell würde ich eher sagen, Tah würde auch in der Bayern-Abwehr eine tragende Rolle spielen. Verstärkt werden muss diese Abwehr im Moment nicht.

ran: Bayern-Interesse gibt es auch um Florian Wirtz. Sehen wir ihn ab der kommenden Saison im FCB-Trikot - oder doch bei Real Madrid oder Manchester City?

Reschke: Bei Florian ist alles möglich. Gemeinsam mit seiner Familie hatte er bislang einen optimalen Karriereplan und in dem könnte gewiss auch noch ein weiteres Jahr Bayer 04 stehen. Für Bayern wird es sehr schwer werden, ihn zu verpflichten. Ich glaube zukünftig eher an Real Madrid oder City.

ran: Könnte Bayern-Talent Paul Wanner, das aktuell an Heidenheim ausgeliehen ist, in Leverkusen in seine Fußstapfen treten? Wie sehen Sie ihn?

Reschke: Naja, dann sitzen vertraglich ja die Bayern auf dem Driver-Seat und die werden mit seiner Entwicklung in Heidenheim sicher sehr zufrieden sein. Wanner versprüht eine Intensität auf dem Platz, die ihn vermutlich zurück zu den Bayern führen wird.

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Verlängerung mit Kimmich wird "kein Selbstläufer"

ran: Der deutsche Rekordmeister will unbedingt langfristig mit Offensiv-Star Jamal Musiala verlängern. Aber auch andere Spitzenklubs hätten ihn gerne in ihren Reihen. Wäre seine Vertragsverlängerung die wichtigste für den FC Bayern?

Reschke: Musiala ist ein Geschenk für die Bayern und Deutschland, ein Genuss, ihm zuzuschauen. Da darf man Hasan Salihamidzic und Marco Neppe noch ein nachträgliches Kompliment für die beste Bayern-Verpflichtung der letzten zehn Jahre machen - für eine minimale Ablösesumme! Ich wünsche den Bayern sehr, dass er noch lange Zeit die Münchner Fans verzaubert.

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ran: Neben Musiala wollen die Bayern auch Joshua Kimmich zu "einem Gesicht" des Vereins machen und mit ihm verlängern, kündigte Max Eberl an. Meinen Sie, der Sechser, dem der FC Bayern in schwierigen Situationen nicht immer die volle Rückendeckung gegeben hat und der im Sommer noch Verkaufskandidat war, bleibt über 2025 hinaus beim Rekordmeister? Kann sich Bayern überhaupt einen ablösefreien Abgang des DFB-Kapitäns leisten oder wäre es ein großer Imageschaden?

Reschke: Jo war schon die letzten Jahre eines der prägendsten Gesichter des FCB, den muss man nicht dazu machen. Mich hat da auch einiges in puncto fehlende Rückendeckung überrascht und es spricht umso mehr für Kimmich, dass er immer geliefert hat. Es gibt aber in jedem Fall zahlreiche Gründe für seine Familie und Jo in München zu bleiben. Ein Verhandlungsselbstläufer wird es aber nicht. Ich hoffe, er bleibt.

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Transfergerüchte: Goretzka wechselt Berateragentur

ran: Welcher Klub könnte Kimmich brauchen?

Reschke: Von der Klasse her kann Jo in jedem Topklub eine ganz entscheidende Rolle spielen. Die Frage lautet: Welcher Klub sucht grade diesen Spielertyp? Es wird welche geben.

ran: Welche Vor- und Nachteile hat es für Kimmich, ohne Berater zu verhandeln?

Reschke: Verhandlungen mit dem FCB kann er alleine führen. Wenn er einen Wechsel ins Ausland anstrebt, macht Unterstützung Sinn, weil es gilt, verschiedene Optionen unter zahlreichen Blickwinkeln abzufragen, und da geht es nicht nur um wirtschaftliche Komponenten.

ran: Leon Goretzka hat kürzlich seine Agentur gewechselt. Haben Sie das als Zeichen interpretiert, dass der FCB-Verkaufskandidat im Winter wegwill?

Reschke: Für Leon wird entscheidend sein, welche Rolle er spielt, wenn Pavlovic und Palhinha wieder fit sind. Die Konkurrenzsituation im inneren Mittelfeld neben Kimmich ist halt groß. Ob der Beraterwechsel dabei eine Rolle spielt, kann ich nicht einschätzen.

ran: Hat er überhaupt einen Markt bei Topklubs?

Reschke: Natürlich gibt es Klubs, die an Goretzka interessiert sind, aber auch hier gibt es zahlreiche sportliche und wirtschaftliche Aspekte: Ablösevorstellungen der Bayern, Vertragsfaktoren für Leon, die Kaderkonstellationen. Ein spannendes Thema mit offenem Ende.

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Leroy Sane? Reschke: "Ich rechne mit einem Wechsel"

ran: Auch die Zukunft von Leroy Sané ist offen. Sein Bayern-Vertrag läuft 2025 aus. Was würden Sie anstelle der Münchner Klub-Verantwortlichen machen? Hat Sané die großen Erwartungen, die bei seiner Unterschrift 2020 in ihn gesteckt wurden, beim FC Bayern erfüllt?

Reschke: Leroy hatte extrem unterschiedliche Phasen bei den Bayern und bevor die Münchner da in den Vertragsverlängerungs-Ring steigen, werden sie abwarten, wie sich seine Saison entwickelt. Und Leroy selbst wird das ähnlich sehen. Ich rechne mit einem Wechsel, weil die Bayern im Offensivbereich ja einige Optionen haben.

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FC Bayern: Ist Florian Wirtz der nächste? Diese acht Leverkusener wechselten nach München

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<strong>FC Bayern: Wird Florian Wirtz der neunte Leverkusener in München?</strong><br>Der FC Bayern München hat in seiner Geschichte erst acht Spieler von Bayer 04 Leverkusen verpflichtet. Darunter aber zahlreiche Volltreffer. Wird Florian Wirtz im Sommer der nächste? Gerüchte begleiten ihn schon länger. <em><strong>ran</strong></em> zeigt die acht Bayern-Transfers von der Werkself – und wie es für diese lief.<br><em>Auch interessant: <a data-li-document-ref="462282" href="https://www.ran.de/sports/fussball/bundesliga/news/fc-bayern-muenchen-hat-eltern-von-florian-wirtz-kontaktiert-jamal-musiala-als-trumpf-462282">FC Bayern München hat Eltern von Florian Wirtz kontaktiert - Jamal Musiala als Trumpf?</a></em>
© Eibner

FC Bayern: Wird Florian Wirtz der neunte Leverkusener in München?
Der FC Bayern München hat in seiner Geschichte erst acht Spieler von Bayer 04 Leverkusen verpflichtet. Darunter aber zahlreiche Volltreffer. Wird Florian Wirtz im Sommer der nächste? Gerüchte begleiten ihn schon länger. ran zeigt die acht Bayern-Transfers von der Werkself – und wie es für diese lief.
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<strong>Helmut Winklhofer (1985, Ablöse unbekannt)</strong><br>Der Rechtsverteidiger war 1985 der erste Leverkusener, der den Weg von der Werkself zum FC Bayern antrat. Der damals 23-Jährige blieb immerhin vier Jahre und holte drei Meisterschaften, einen Pokalsieg und einen Supercup. Eine längere Karriere war ihm allerdings nicht vergönnt. 1989 hörte er mit nur 140 Bundesliga-Spielen verletzungsbedingt auf.
© WEREK

Helmut Winklhofer (1985, Ablöse unbekannt)
Der Rechtsverteidiger war 1985 der erste Leverkusener, der den Weg von der Werkself zum FC Bayern antrat. Der damals 23-Jährige blieb immerhin vier Jahre und holte drei Meisterschaften, einen Pokalsieg und einen Supercup. Eine längere Karriere war ihm allerdings nicht vergönnt. 1989 hörte er mit nur 140 Bundesliga-Spielen verletzungsbedingt auf.

<strong>Alois Reinhardt (1991, Ablöse unbekannt)</strong><br>Der Innenvertediger kam im Alter von 29 Jahren und blieb drei Jahre beim FC Bayern. Allerdings gelangen ihm dabei nicht mehr als zehn Bundesliga-Spiele und ein Auftritt im Pokal. Auch er beendete seine Karriere 1994 wegen einer Verletzung.
© WEREK

Alois Reinhardt (1991, Ablöse unbekannt)
Der Innenvertediger kam im Alter von 29 Jahren und blieb drei Jahre beim FC Bayern. Allerdings gelangen ihm dabei nicht mehr als zehn Bundesliga-Spiele und ein Auftritt im Pokal. Auch er beendete seine Karriere 1994 wegen einer Verletzung.

<strong>Jorginho (1992, 2,8 Millionen Euro)</strong><br>Leverkusen verpflichtete in den späten Achtzigern und in den Neunzigern zahlreiche Brasilianer. Einer der ersten war 1989 Jorginho. Der Rechtsverteidiger zog 1992 dann weiter nach München. Dort absolvierte er 80 Pflichtspiele, erzielte sechs Treffer und bereitete 17 vor. Nach drei Jahren wechselte der Weltmeister von 1994 nach Japan, später zurück in die Heimat.
© Kicker/Liedel

Jorginho (1992, 2,8 Millionen Euro)
Leverkusen verpflichtete in den späten Achtzigern und in den Neunzigern zahlreiche Brasilianer. Einer der ersten war 1989 Jorginho. Der Rechtsverteidiger zog 1992 dann weiter nach München. Dort absolvierte er 80 Pflichtspiele, erzielte sechs Treffer und bereitete 17 vor. Nach drei Jahren wechselte der Weltmeister von 1994 nach Japan, später zurück in die Heimat.

<strong>Markus Münch (1996, 1,3 Millionen Euro)</strong><br>Münch wechselte zweimal zu den Bayern. Erst kam er 1990 aus der U19 von Sandhausen, dann ging er 1994 zu Leverkusen. Nur zwei Jahre später holten die Bayern ihn zurück. Münch blieb vertraglich bis 1998, ehe er nach Genua wechselte. Das letzte halbe Jahr verbrachte er allerdings schon leihweise in Köln. Insgesamt kam er auf 56 Einsätze für die FCB-Profis.
© Fred Joch

Markus Münch (1996, 1,3 Millionen Euro)
Münch wechselte zweimal zu den Bayern. Erst kam er 1990 aus der U19 von Sandhausen, dann ging er 1994 zu Leverkusen. Nur zwei Jahre später holten die Bayern ihn zurück. Münch blieb vertraglich bis 1998, ehe er nach Genua wechselte. Das letzte halbe Jahr verbrachte er allerdings schon leihweise in Köln. Insgesamt kam er auf 56 Einsätze für die FCB-Profis.

<strong>Robert Kovac (2001, 7,5 Millionen Euro)</strong><br>Nach fünf Jahren in Leverkusen wechselte der Verteidiger 2001 zum amtierenden Champions-League-Sieger. Kein einfaches Vorhaben, das der damals 27-Jährige aber meisterte. Bis zu seinem ablösefreien Transfer zu Juventus im Jahr 2005 absolvierte er 144 Pflichtspiele für die Münchner. Ligapokal, Weltpokal, zwei Meisterschaften und zwei Pokale kommen hinzu.
© ExSpo

Robert Kovac (2001, 7,5 Millionen Euro)
Nach fünf Jahren in Leverkusen wechselte der Verteidiger 2001 zum amtierenden Champions-League-Sieger. Kein einfaches Vorhaben, das der damals 27-Jährige aber meisterte. Bis zu seinem ablösefreien Transfer zu Juventus im Jahr 2005 absolvierte er 144 Pflichtspiele für die Münchner. Ligapokal, Weltpokal, zwei Meisterschaften und zwei Pokale kommen hinzu.

<strong>Zé Roberto (2002, 9,5 Millionen Euro)</strong><br>Ein weiterer der vielen Brasilianer, die einst in Leverkusen kickten. Zé Roberto erreichte mit der Werkself das Champions-League-Finale und wurde dann in München zum angesehenen Fanliebling. Linksverteidiger, linkes Mittelfeld, zentrales Mittelfeld – er spielte immer auf hohem Niveau. 248 Partien, 20 Tore, 62 Vorlagen. Dazu zahlreiche nationale Titel.
© Contrast

Zé Roberto (2002, 9,5 Millionen Euro)
Ein weiterer der vielen Brasilianer, die einst in Leverkusen kickten. Zé Roberto erreichte mit der Werkself das Champions-League-Finale und wurde dann in München zum angesehenen Fanliebling. Linksverteidiger, linkes Mittelfeld, zentrales Mittelfeld – er spielte immer auf hohem Niveau. 248 Partien, 20 Tore, 62 Vorlagen. Dazu zahlreiche nationale Titel.

<strong>Michael Ballack (2002, 6 Millionen Euro)</strong><br>Der Capitano kam einst gemeinsam mit Zé Roberto. Auf drei Jahre Leverkusen folgten vier Jahre FC Bayern. Als Leistungsträger holte er standesgemäß Meisterschaft und Pokal. International aber waren die Münchner damals kaum konkurrenzfähig. Und so ging es 2006 weiter zum FC Chelsea. Bitter für den FCB: Ablösefrei. 2010 kam dann der "verlorene Sohn" nach Leverkusen zurück.
© Plusphoto

Michael Ballack (2002, 6 Millionen Euro)
Der Capitano kam einst gemeinsam mit Zé Roberto. Auf drei Jahre Leverkusen folgten vier Jahre FC Bayern. Als Leistungsträger holte er standesgemäß Meisterschaft und Pokal. International aber waren die Münchner damals kaum konkurrenzfähig. Und so ging es 2006 weiter zum FC Chelsea. Bitter für den FCB: Ablösefrei. 2010 kam dann der "verlorene Sohn" nach Leverkusen zurück.

<strong>Lucio (2004, 12 Millionen Euro)</strong><br>Der teuerste und bisher letzte Transfer der Bayern aus Leverkusen – und unbestritten einer der besten. Mit 26 kam er nach München. Anschließend absolvierte er 218 Pflichtspiele für den FCB, traf zwölfmal und bereitete elf weitere Tore vor. Berüchtigt: Seine Dribblings bis weit in die gegnerische Hälfte hinein. 2009 von van Gaal aussortiert, gewann er mit Inter 2010 die CL.
© Schreyer

Lucio (2004, 12 Millionen Euro)
Der teuerste und bisher letzte Transfer der Bayern aus Leverkusen – und unbestritten einer der besten. Mit 26 kam er nach München. Anschließend absolvierte er 218 Pflichtspiele für den FCB, traf zwölfmal und bereitete elf weitere Tore vor. Berüchtigt: Seine Dribblings bis weit in die gegnerische Hälfte hinein. 2009 von van Gaal aussortiert, gewann er mit Inter 2010 die CL.

ran: Kommen wir zu den Bayern-Legenden, die noch auf dem Rasen stehen: Die Verträge von Manuel Neuer und Thomas Müller laufen im Sommer aus. Sollte der Klub mit den Routiniers verlängern oder sollten beide Spieler den Weg für ihre Nachfolger freimachen?

Reschke: Unterschiedliche Fälle. Manuel Neuer ist für mich weiterhin ein internationaler Top-Torhüter. Er wird nur als klare Nummer eins bleiben und hat auch einfach diese Klasse. Bei Thomas Müller ist es die Frage nach dem Rollenverständnis und ob man eine wirtschaftliche Lösung finden kann. Ich finde es für beide Seiten sinnvoll, noch ein Jahr dranzuhängen.

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Ex-Stuttgarter lobt Bayern für mutige Trainerwahl

ran: Trainer Vincent Kompany hat viele Experten überrascht. Er kam von Premier-League-Absteiger FC Burnley nach München - und macht nun einen sehr guten Job beim FC Bayern. Sehen Sie Parallelen zu seinem ehemaligen Trainer und Ihrem Freund Pep Guardiola?

Reschke: Kompany ist Kompany und das ist gut so. Man muss Max Eberl und Christoph Freund ein Kompliment für eine mutige und sicher auch Überzeugungs-Entscheidung machen. Es macht wieder richtig Spaß, den Bayern zuzuschauen - und das ist Kompanys Verdienst.

ran: Es heißt, Leverkusen-Coach Xabi Alonso ist der Top-Favorit auf die Nachfolge von Carlo Ancelotti im kommenden Sommer bei Real Madrid. Sie kennen den Spanier bestens, haben ihn als Spieler zum FC Bayern geholt. Auf welcher Trainerbank wird Alonso ab nächster Saison sitzen?

Reschke: Auch hier gilt es zunächst mal Simon Rolfes und Fernando Carro ein Kompliment zu machen. Der Mut, Xabi zum Trainer zu machen, wurde zurecht königlich belohnt und ich glaube, die Zukunft von Xabi wird königlich bleiben. Früher oder etwas später.

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So lief die Bayer-Verpflichtung von Daniel Carvajal ab

ran: Bleiben wir bei Real: Vor wenigen Tagen hat die FIFA die Nominierten ihres "The Best"-Awards, quasi dem Pendant zum Ballon d‘Or, bekanntgegeben. Darauf zu finden sind mit Toni Kroos und Dani Carvajal auch zwei Spieler, die Sie als 19-Jährige nach Leverkusen geholt haben und die später bei den Königlichen zu Superstars wurden. Wie viel Stolz verspüren Sie?

Reschke: Da verspüre ich in der Tat schon Stolz. Wir haben mit Bayer 04 Carvajal aus der Reserve von Real für sechs Millionen Euro verpflichtet, obwohl er noch keine Minute bei den Profis gespielt hatte. Und er hat in Leverkusen top abgeliefert und wurde dann wieder von Real zurück gekauft. Und Toni haben wir damals in einer Phase, als es für ihn bei den Bayern nicht lief, für anderthalb Jahre ausgeliehen. Das waren schon echte Volltreffer. Wenn man bedenkt, dass mit Wirtz ein weiterer Spieler, den Bayer 04 früh verpflichtete, zum Kreis der elf Auserwählten zählt, dann zeigt dies die Bedeutung von sehr gutem Scouting und die besitzt in Leverkusen Tradition.

Bayern-Zukunft? Kimmich lässt aufhorchen

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ran: Wie wurden Sie einst auf Kroos und Carvajal aufmerksam? Wie liefen die Transfers ab?

Reschke: Jonas Boldt und ich sind im Vorfeld der Carvajal-Verpflichtung mindestens zehnmal nach Spanien geflogen, um ihn zu beobachten. Er spielte ja damals in der 3. Liga und für uns war das eine megawichtige Verpflichtung. Wir mussten total überzeugt sein. Dani sah uns damals als echte Chance und die Rechnung ist für beide Seiten top aufgegangen. Dani hat mir jüngst noch geschrieben, wie wichtig dieses Jahr bei Bayer 04 für ihn war.

ran: Und Kroos?

Reschke: Bei Toni war es ein Prozess. Ich habe Uli Hoeneß damals mächtig genervt und er hat der Ausleihe damals nur zugestimmt, weil es für Toni unter Jürgen Klinsmann unerfreulich lief. Unter Jupp Heynckes schoss Toni dann richtig ab, nachdem das erste halbe Jahr unter Bruno Labbadia sehr zäh für ihn war.

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Reschke mit eindeutiger Weltfußballer-Prognose

ran: Um die Vergabe des Ballon d‘Or gab es im Oktober viel Wirbel. Real boykottierte die Veranstaltung, weil ihr Spieler Vinicius Jr. nicht den begehrten Preis gewonnen hat, sondern Rodri. Wie haben Sie dieses Tamtam wahrgenommen?

Reschke: Ich habe mir keine Gedanken drüber gemacht. Rodri war definitiv die absolut richtige Wahl - ohne jeden Zweifel.

ran: Wird Vinicius bei der FIFA-Wahl gewinnen?

Reschke: Nein, Rodri.

ran: Bis vor wenigen Wochen waren Sie noch Europa-Chef der mächtigen Berater-Agentur CAA Stellar. Wie sieht Ihr Leben aktuell aus?

Reschke: Ich bin in der privilegierten Situation, mir Themen auszusuchen, die mir gefallen: Mentoring und Karrierebegleitung von interessanten Trainern, Managern und Scouts, Vorträge vor Studenten oder Firmen, punktuelle Beratungen von Klubs, Agenturen, Investoren - und "schlaue" Interviews geben (schmunzelnd und an das Hoeneß-Zitat "der schlaue Herr Reschke" erinnernd, Anm. d. Red.).

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  • 03.12.2024
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