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Aussagen über Messis WM-Triumph

Louis van Gaal ist ein schlechter Verlierer - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 13.09.2023
  • 17:46 Uhr
  • Simon Hartmann

Fast neun Monate ist die Weltmeisterschaft vorbei, da haut Louis van Gaal nochmal einen raus. Der ehemalige Nationaltrainer ist sich sicher: "Messi sollte Weltmeister werden, es war ein abgekartetes Spiel". Der 72-Jährige zeigte sich auf seiner eigenen Preisverleihung von seiner schlechtesten Seite und besudelt seinen Legendenstatus. Ein Kommentar.

Ein Vater der sich von seinen eigenen Kindern siezen lässt, ein Trainer der sich selbst "Tulpengeneral" nennt. Ein streitbarer Typ war Louis van Gaal schon immer.

Nach einer Preisverleihung, auf der ihm eine Auszeichnung für sein Lebenswerk überreicht wurde, teilte der ehemalige Bayern-Trainer nun richtig aus. "Glaube ich, dass Messi Weltmeister werden sollte? Ich denke schon. Ich meine das wirklich so", sagte van Gaal gegenüber dem TV-Sender "NOS".

Das 3:4 i.E. im WM-Viertelfinale zwischen der Niederlande und Argentinien war womöglich die dramatischste Begegnung des gesamten Turniers. Aus 0:2 wird 2:2, eine Rudelbildung, 14 gelbe Karten (acht davon für Argentinien) und als Krönung ein Elfmeterschießen: Diese Partie war surreal. Für van Gaal allerdings gar nicht mal so überraschend, er hatte das alles kommen sehen.

Auf der Verleihung in Utrecht wurde van Gaal mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit den Aussagen nach der Zeremonie hat er diesen allerdings metaphorisch direkt wieder aus den Händen gegeben

Van Gaal hätte sich diese Aussage lieber sparen sollen. Er wirkt so wie ein schlechter Verlierer - dabei hat die Trainerlegende dieses verbale Nachtreten Monate später gar nicht nötig.

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Gab es strittige Szenen? Ja. War Schiedsrichter Lahoz mit der Partie überfordert? Ja. Sind die Aussagen von van Gaal begründet? Nein. Im Gegenteil: Sowohl Virgil van Dijk als auch Jurrien Timber hätten gegen Ende der Partie noch vom Platz fliegen können.

Van Gaal wirkte im Interview trotz des eigentlich freudigen Anlasses ziemlich unterkühlt. Es schien fast so, als wäre van Gaal bei einem Weiterkommen gegen Argentinien, davon ausgegangen, dass "Oranje" dann auch automatisch zum Titel durchmarschiert wäre. Dabei hätten die Niederlande noch zwei weitere Hürden, nämlich Kroatien und im Finale Frankreich, bewältigen müssen. Ob sich die "Elftal" gegen diese Gegner durchgesetzt hätte? Fraglich.

Fehlentscheidungen gehören zum Fußball dazu. Die Zeiten der unwiderruflichen Tatsachenentscheidungen sind zudem auch vorbei. Videoschiedsrichter und Chip im Ball, es wird alles möglich gemacht, um strittige Szenen so fair wie möglich aufzulösen - auch bei der WM. Mal gibt es eine Entscheidung zu deinen Gunsten und in einem anderen Fall eben nicht.

Van Gaal stellt das große Ganze infrage. Das sollte er nicht tun. Als Trainer der alten Schule kennt er auch noch die Zeiten ohne kalibrierte Linie oder Videoschiedsrichter. Damals gab es weit mehr grobe Fehlentscheidungen als heute. 

Der ehemalige Bondscoach hat alles gewonnen, was es im europäischen Fußball so zu gewinnen gibt. Im Ruhestand sollte er sich lieber auf das besinnen, was er alles erreicht hat, statt dem nachzutrauern, was hätte sein können. Tut er das, wird die Fußballgemeinde in als das in Erinnerung behalten, was er ist: Ein raues Trainergenie.

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