Deutlich mehr Kreuzbandverletzungen als bei Männern
Nike und Spielergewerkschaft FIFPro starten Studie zu Kreuzbandrissen im Frauenfußball
- Veröffentlicht: 30.04.2024
- 14:41 Uhr
- Kai Esser
Kreuzbandrisse treten bei weiblichen Fußballerinnen deutlich öfter auf als bei männlichen. Um dem vorzubeugen, haben sich nun Nike, die Spielergewerkschaft FIFPro und der englische Verband zusammengetan.
Die Diagnose Kreuzbandriss ist für einen Fußballer oder eine Fußballerin beinahe die schlimmste, die man bekommen kann. Sie bedeutet mindestens sechs, oftmals aber noch mehr Monate Ausfallzeit.
Fußballerinnen trifft die Hiobsbotschaft jedoch deutlich öfter. Das Risiko für einen vorderen Kreuzbandriss ist laut einer Universität in Leeds rund doppelt bis sechs Mal so hoch wie bei Männern. Weltfußballerin Alexia Putellas riss sich bereits das Kreuzband, die deutsche Nationalspielerin Giulia Gwinn musste bereits zwei Mal wegen eines Kreuzbandrisses lange pausieren.
"Der Großteil der bisherigen Forschungen zu Verletzungen des vorderen Kreuzbands bei Frauen hat sich auf einzelne geschlechtsspezifische Risikofaktoren wie die Mechanik des weiblichen Körpers bezogen", sagt Stacey Emmonds. Sie ist Dozentin für Leistungssport an der Uni Leeds.
Das von Nike, dem englischen Verband und der Spielergewerkschgaft ins Leben gerufene "Project ACL" will jedoch einen anderen Schwerpunkt setzen. "Die Forschung im Rahmen des Project ACL wird das Gesamtbild betrachten und die geschlechtsspezifischen Umfeld-Faktoren, die das Verletzungsrisiko im Frauen-Profifußball beeinflussen könnten", erklärt Emmonds weiter.
Es handelt sich hierbei um die allererste Studie zu Kreuzbandverletzungen im Profibereich der Frauen. Sie soll helfen, Verfahren für Klubs und Spielerinnen zur Vorbeugung zu erarbeiten.