klub-wm als letztes Hurra?
Thomas Müller und Mats Hummels droht bei der Klub-WM in den USA ein unwürdiges Ende ihrer großartigen Karrieren - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 14.04.2025
- 20:12 Uhr
- Tobias Wiltschek
Gut möglich, dass Thomas Müller und Mats Hummels noch einen letzten Aufritt auf großer Bühne haben werden. Eines ehemaligen Weltmeister-Duos würdig wäre der aber nicht. Ein Kommentar.
Bei aller Aufregung um seine Person in diesen Tagen interessiert Thomas Müller nur ein Thema. "Wir müssen ein Fußballspiel gewinnen", sagte er mit Blick auf das Viertelfinal-Rückspiel seines FC Bayern München in der Champions League bei Inter Mailand am kommenden Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker).
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Ein Wunder brauche es dafür nicht nach dem 1:2 im Hinspiel, reagierte er in leicht gereiztem Unterton auf die entsprechende Reporter-Frage in der Mixed Zone. Schließlich müssten die Bayern nach der regulären Spielzeit nur führen, und man sei zumindest schon mal in der "Overtime", wie er wörtlich sagte.
Dass er statt "Verlängerung" den englischen Begriff verwendete, sollte man sicherlich nicht überinterpretieren in Bezug auf seine sportliche Zukunft. Zumindest aber lenkt es den Blick schon mal auf die im Sommer anstehende Klub-WM in den USA, wo die Bayern ihrer spielenden Legende einen würdigen Abschied bereiten wollen.
Das Wichtigste in Kürze
Ein letztes Hurra in Amerika sozusagen, das offenbar auch Mats Hummels, Müllers altem Kumpel aus gemeinsamen Zeiten bei Bayern und in der Nationalmannschaft, bevorstehen könnte.
Holt der BVB Mats Hummels für die Klub-WM zurück?
Denn auch Borussia Dortmund überlegt wohl, seinen einstigen Helden für die Klub-WM zu verpflichten. Abgesehen vom sportlichen Sinn oder Unsinn dieses Plans würde es dem BVB die Möglichkeit geben, seine Fan-Ikone nach dem wenig ruhmreichen Abgang zur AS Rom im vergangenen Sommer noch einmal richtig zu verabschieden.
Doch ist diese umstrittene Veranstaltung in den USA tatsächlich der passende Rahmen, um zwei derart populäre Figuren, die 2014 zusammen Weltmeister wurden, zu verabschieden? Wohl kaum!
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Spiele der Klub-WM vor halbleeren Rängen?
Es ist ein Turnier, das den Spielern direkt im Anschluss an eine kräftezehrende Saison noch einmal einen Monat lang die volle Belastung abverlangt, und das auch noch in womöglich halbleeren Stadien.
Noch ist die Nachfrage nach Tickets so gering, dass für alle 63 Spiele noch Eintrittskarten zu haben sind und sich die FIFA offenbar genötigt sieht, Interessenten mit der Aussicht auf Karten für die WM 2026 zu locken.
Dass die Fans aus München und Dortmund in Scharen über den Atlantik fliegen, ist dennoch nicht zu erwarten. Zumal selbst für Vorrundenspiele kaum Tickets für unter 100 Euro zu haben sind.
Andererseits garantiert das von Saudi-Arabien alimentierte Schauspiel den Klubs prall gefüllte Geldkoffer. Allein für die Teilnahme bekommen die Bayern knapp 30 Millionen Euro, der BVB nicht viel weniger. Der Sieger streicht insgesamt ein Preisgeld von über 100 Millionen Euro ein.
Klub-Bosse freuen sich über Millionen-Einnahmen
Beide Klubs dürften davon ausgehen, mindestens die Vorrunde zu überstehen. Doch was ist, wenn sie schon in der Gruppenphase scheitern?
Dann könnte die großartige Karriere von Thomas Müller im Bank of America Stadium in Charlotte und die von Mats Hummels im TQL Stadium von Cincinnati enden. In den Stadien, die nicht unbedingt als Fußball-Tempel bekannt sind, bestreiten die deutschen Teams ihre letzten Gruppenspiele.
Ein Abschied der beiden Legenden in womöglich halbleeren Stadien will niemand sehen. Er wäre angesichts ihrer großartigen Karrieren unwürdig!
Als Müller nach dem Spiel gegen Dortmund auf den Traum angesprochen wurde, im Finale das entscheidende Tor zu erzielen, leuchteten seine Augen.
Es war vom "Finale dahoam" in der Champions League in München die Rede, nicht vom Endspiel der Klub-WM in New Jersey.