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Schiedsrichter wehren sich mit Klage

Ligue 1: Schiedsrichterskandal um Olympique Marseille? Topklub droht mit Liga-Austritt

  • Veröffentlicht: 24.02.2025
  • 21:09 Uhr
  • Malte Ahrens

In Frankreich gab es nach dem vergangenen Spieltag große Korruptionsanschuldigungen von Olympique Marseilles Präsident und Trainer in Richtung aller Schiedsrichter.

Olympique Marseilles Vereinspräsident Pablo Longoria hat den Schiedsrichtern nach der 0:3-Niederlage gegen AJ Auxerre am Samstag Korruption vorgeworfen. Außerdem kündigte er an, die Liga mit seinem Verein verlassen zu wollen.

Der Wutausfall des Präsidenten wurde auf einer Kamera im Kabinentrakt festgehalten. Trainer Roberto De Zerbi äußerte sich ganz offiziell auf der Pressekonferenz dazu und kündigte Konsequenzen an. Er fühle sich "ungerecht" behandelt.

Schon die Ansetzung des Schiedsrichtergespanns sorgte bei Longoria für Entsetzen. Der leitende Schiedsrichter, Jeremy Stinat, war für die Sperre gegen Marseilles sportlichen Leiter Medhi Benatia verantwortlich.

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Marseille zweifelte Neutralität bereits vor dem Spiel an

In einem Spiel als vierter Offizieller bezichtigte der Unparteiische den ehemaligen Bayern-Spieler der bedrohlichen Körpersprache. Die Neutralität des Schiedsrichters zweifelte man in Marseille daher öffentlich an.

"Der Schiedsrichter war aufgrund der jüngsten Kontroversen für ein so wichtiges Spiel nicht geeignet. Kein Mitglied des Schiedsrichterteams war für ein Spiel dieser Bedeutung auf dem erforderlichen Niveau", waren De Zerbis drastische Worte.

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Ex-Marseille-Spieler Fabrizio Ravanelli bezeichnete die Leistung als "skandalös" und De Zerbi führte fort: "Ich bin Italiener, und nach meiner Zeit bei Olympique Marseille werde ich nicht mehr in Frankreich coachen. Das Problem liegt in der Liga. Wenn diese Schiedsrichteransetzung die Franzosen zufriedenstellt, dann sollen sie glücklich sein. Aber heute war es inakzeptabel!"

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Marseille vor Austritt aus der Ligue 1

Konkret ging es im Spiel gegen Auxerre um zwei Situationen. Linksverteidiger Quentin Merlin hätte aus Sicht der Marseille-Vertreter einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen. Das "Schockierendste" sei jedoch die Rote Karte für Cornelius gewesen. "Das ist Korruption! So etwas habe ich noch nie gesehen", wütete Longoria zu den Szenen.

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Diese Aktionen ließen ihn zu einer weiteren krassen Aussage hinreißen: "Es ist vorbestimmt, es ist einseitig. Das ist eine schreckliche Meisterschaft. Wenn OM ein Angebot für die Super League erhält, verlassen wir die Liga sofort!"

Im Nachgang könnte die gesamte Szenerie zu einer weiteren Sperre eines Verantwortlichen von Marseille führen. Der Disziplinarausschuss soll bereits in den nächsten Tagen über Konsequenzen diskutieren.

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Schiedsrichter klagen gegen OM-Präsidenten

Schiedsrichter-Kollege Jerome Brisard kündigte eine Verleumdungsklage aller Ligue-1-Schiedsrichter gegen Longoria an: "Das Wort 'Korruption' wurde benutzt. Es wurde eine rote Linie überschritten, das ist inakzeptabel."

Und weiter: "Alle Hauptschiedsrichter der Ligue 1 werden eine Klage wegen Verleumdung einreichen. Es darf nicht vergessen werden, dass Profi- und Amateurschiedsrichter nur in einem sicheren Umfeld arbeiten wollen."

Phillippe Diallo, Verbandspräsident in Frankreich, bezeichnete die Aussagen Longorias als große Schädigung der französischen Meisterschaft. Er verurteile die angezweifelte Integrität zutiefst und stellte sich im Namen des FFF hinter alle Schiedsrichter - professionell und im Amateurbereich - in Frankreich.

"Als Partner des öffentlichen Dienstes und Verteidiger der Werte und der Integrität unseres Sports müssen die Schiedsrichter wissen, dass die FFF hinter ihnen steht und ihre Verteidigung und ihren Schutz sicherstellen wird", führte Diallo weiter aus.

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