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Kommentar

PSG mit Star-Exitus: Schadenfreude ist in Ordnung

  • Aktualisiert: 31.07.2023
  • 14:47 Uhr
  • Chris Lugert

Paris Saint-Germain plagt sich mit Auflösungserscheinungen herum, die der Klub noch vor wenigen Jahren nicht in den schlimmsten Träumen erwartet hätte. Jetzt bekommt der Verein eine Kostprobe der eigenen Medizin - und Schadenfreude ist durchaus nachvollziehbar. Ein Kommentar.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hielt sich Paris Saint-Germain für den Mittelpunkt des Fußball-Universums. Im Bewusstsein, dass Geld mit Macht gleichzusetzen ist, stellte der neureiche Klub einst die europäische Ordnung im Fußball infrage.

Spätestens 2017, als sowohl Neymar für 222 Millionen Euro als auch Kylian Mbappe an die Seine wechselten (Letzterer offiziell zunächst per Leihe), führte PSG alle finanziellen Regeln ad absurdum. Erfolg um jeden Preis.

Doch der große Erfolg - der, dem der Klub jahrelang vergeblich nachlief -, stellte sich nie ein. Der Gewinn der Champions League blieb bis heute aus, und nicht nur das.

Jetzt laufen PSG auch noch die Stars weg. Jene Spieler, die man im Glauben der eigenen Überlegenheit einst verpflichtete und mit Geld überhäufte, kehren dem Klub den Rücken. Was für eine Ohrfeige!

Vor allem der Fall Kylian Mbappe dürfte die Verantwortlichen schmerzen. Denn er führt ihnen vor Augen, dass auch alles Geld im Fußball doch nicht alle Macht bedeutet. PSG könnte dem Superstar einen Blankovertrag auf den Tisch legen, er würde wohl nicht unterschreiben.

Weil die finanzielle Attraktivität einfach nicht das entscheidende Kriterium ist für einen Spieler, der unbedingt einmal die Champions League gewinnen will.

Die bittere Erkenntnis, dass man sportlich keine Attraktivität mehr für die Spitzenkräfte des europäischen Fußballs besitzt, dürfte einer der Gründe sein, warum PSG sich selbst wie eine Diva verhält.

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Das Wichtigste in Kürze

  • PSG: Der Spielplan

  • PSG: Die aktuellen Sommertransfers

  • Wechsel zu PSG: Hernandez tritt gegen Bayern nach

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Kommentarlos wurde Mbappe aus dem Kader gestrichen, obwohl er selbst nichts falsch gemacht hat. Der 24-Jährige hat sich entschieden, seine Vertragsoption nicht zu ziehen. Gleichzeitig möchte er seinen laufenden Vertrag aber erfüllen. Beides ist absolut legitim.

Dass der Klub aber dennoch so reagiert, zeigt die Kränkung und das angekratzte Selbstverständnis eines Vereins, der es nicht kennt, die Zügel des Handelns nicht in den Händen zu halten.

Jahrelang war PSG es vielmehr gewohnt, dank der katarischen Geldgeber alles zu bekommen, was es will - Vertragsverlängerung seiner Topstars inklusive. Diese Zeiten sind allem Anschein nach vorbei.

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PSG: Schadenfreude ist nachvollziehbar

PSG ist jetzt ebenso machtlos wie all jene Klubs, denen die Franzosen über Jahre hinweg die Spieler abgekauft haben. Das mag wehtun, gleichzeitig ist es nur die eigene Medizin, die sie schlucken müssen.

Fußballfans, die das Treiben der Franzosen seit Jahren mit einer Mischung aus Ablehnung und Verachtung verfolgen, werden sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen können. Verdenken kann man es ihnen nicht, nahvollziehbar ist dieses Verhalten in jedem Fall.

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Zerfall von PSG zeigt: Geld kann nicht alles kaufen

Marco Verratti, der dem Ruf des (noch mächtigeren) Geldes aus Saudi-Arabien folgen wird, ist nur das jüngste Beispiel für einen Zerfall, den bei PSG noch vor zwei Jahren niemand erwartet hätte.

Damals kam Lionel Messi nach Paris, es war der Höhepunkt des Projekts PSG. Messi, Neymar und Mbappe - wer sollte diese Mannschaft noch aufhalten?

Die Antwort: PSG. Denn das Monster, das der Klub erschaffen hatte, verschlang nicht die Gegner, sondern sich selbst. Die "drei Tenöre" waren sich untereinander nicht grün, Messi wirkt seit seinem Wechsel nach Miami wie befreit.

Auch diese Erkenntnis ist eine gute Nachricht für alle Traditionalisten. Denn so mächtig Geld im Fußball auch macht: Grundlegende Gesetzmäßigkeiten wie etwa, dass das Team im Vordergrund stehen muss, können auch Millionen-Investitionen ohne echtes Konzept nicht ändern.

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