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Christian Wück wird Bundestrainer der DFB-Frauen: So profitieren alle davon - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 08.03.2024
  • 23:51 Uhr
  • Justin Kraft

Christian Wück folgt nach Olympia 2024 auf Horst Hrubesch als Bundestrainer der DFB-Frauen. Eine gute Entscheidung - die mit den richtigen Schritten noch besser werden kann. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

U17-Europameister, U17-Weltmeister und jetzt Bundestrainer der Frauen. Christian Wück hat beim DFB einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt. In den vergangenen Jahren hat er mehrfach unter Beweis gestellt, dass er als Trainer große Qualität mitbringt.

Mit der U17 feierte er nicht nur Erfolge in Form von Trophäen, sondern auch Achtungserfolge gegen große Nationen. Als Nachfolger von Horst Hrubesch ist er eine sehr gute Wahl des DFB.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Wück ist ein anpassungsfähiger Trainer, der auf die Bedürfnisse seiner Spieler und bald Spielerinnen reagieren kann. Gleichzeitig gibt er einen klaren Rahmen vor.

Er ist damit der Mittelweg aus Martina Voss-Tecklenburg, die ihren Spielerinnen taktisch zu wenig Freiheiten erlaubte, fast schon eine Art Kontrollzwang über jedes Detail hatte, und Horst Hrubesch, dessen Ansatz aus taktischer Perspektive recht simpel ist.

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Hrubesch legte Wert darauf, das Korsett des Teams etwas zu lockern. Atmosphärisch hat er die DFB-Frauen auf Kurs gebracht, mittel- und langfristig hätte er sie aber nicht weiterentwickeln können.

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Christian Wück kann mit jungen Menschen umgehen

Dafür wird Wück da sein. Ein Trainer, der mit jungen Menschen zusammengearbeitet hat und ein Händchen für Talentförderung hat. Bei den DFB-Frauen werden in den kommenden Jahren einige ältere Spielerinnen aufhören. Darunter mit Alexandra Popp (32), Svenja Huth (33) und Marina Hegering (33) Schlüsselspielerinnen der letzten Jahre.

Umso wichtiger war es für den DFB, sich für jemanden zu entscheiden, der junge Spieler mit vergleichsweise wenigen Trainingseinheiten nachweislich besser gemacht hat. Lob bekam er dafür von allen Seiten. Nicht nur, was die taktische Arbeit angeht, sondern auch die zwischenmenschlichen Aspekte seines Jobs.

In der deutschen U17 hatte er es mit vielen verschiedenen Charakteren zu tun. Darunter auch einige, die in jungen Jahren bereits am Scheideweg stehen oder denen die Erfolge etwas zu Kopf gestiegen sind. Der 50-Jährige hat ein hervorragendes Händchen dafür bewiesen, diese Spieler ins Team zu integrieren und sie wieder auf den Boden zu holen.

Bei den DFB-Frauen werden psychologisch etwas andere Herausforderungen auf ihn warten. Aber auch dort gibt es junge Spielerinnen, die nach der umjubelten Europameisterschaft 2022 in ein Loch gefallen sind.

Wücks Aufgabe wird es sein, das DFB-Team wieder zu einem Happy Place für jene Spielerinnen zu machen, sodass sie befreit aufspielen können. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass ihm das mit seiner Expertise gelingen kann. Wück steht für offensiven, zielstrebigen und aggressiven Fußball und entspricht damit dem, was man gesucht hat.

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DFB hat eine große Chance

Interessant ist allerdings auch die Wahl der Co-Trainerin. Mit Maren Meinert übernimmt eine ehemalige Weltmeisterin (2003) und dreimalige Europameisterin (1995, 1997, 2001). Hinzu kommen einige nationale Titel mit dem FCR Duisburg. Als Trainerin wurde sie zweimal U-20-Weltmeisterin (2010, 2014) und dreimal U19-Europameisterin (2006, 2007, 2011).

Maren Meinert wird neue Co-Trainerin von Christian Wück.
Maren Meinert wird neue Co-Trainerin von Christian Wück.© PA Images

Mit ihr wird der Schritt in Richtung Entwicklung junger Spielerinnen womöglich nochmal untermauert. Die 50-Jährige hat im Jugendbereich einige der aktuellen Nationalspielerinnen betreut - unter anderem Nicole Anyomi und Sophia Kleinherne. Eine weitere Assistenzstelle wird noch besetzt.

Der DFB hat hier die Chance, ein sehr breit gefächertes, kompetentes, aber auch lernfähiges Team aufzustellen. Neben Wück und Meinert könnte beispielsweise eine Ex-Spielerin etabliert werden, die am Anfang ihrer Trainerinnenkarriere steht. Lena Lotzen und Melanie Behringer sind innerhalb des DFB bereits interessante Persönlichkeiten. Julia Simic und Friederike Kromp hat man vor einiger Zeit an Frankfurt abgeben müssen.

Sich in Zukunft abseits der Nationalelf darauf zu fokussieren, mehr Trainerinnen auszubilden, ist eine wichtige Kernaufgabe des DFB - in allen Bereichen. Will man einen Kritikpunkt an der Entscheidung für Wück suchen, ist es der, dass er im Fußball der Frauen noch keine Erfahrungswerte hat. Doch anpassungsfähig wie er ist, sollte auch das kein Problem werden.

Fußball ist schließlich Fußball. Und die DFB-Frauen haben mit ihm endlich wieder eine Perspektive. Wenn sie das Team drumherum genauso zukunftsorientiert aufstellen, könnte das eine Art Aufbruch für das Nationalteam sein.

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