Fußball
Mats Hummels: Real Madrid oder FC Bologna? Klub-Boss: "Wir warten auf eine Antwort"
- Aktualisiert: 26.07.2024
- 18:15 Uhr
- Martin Volkmar
Mats Hummels‘ Zukunft dürfte in Italien oder Spanien liegen. Sowohl interessierten Bundesligisten als auch Klubs aus Saudi-Arabien und den Niederlanden sagte er ab. Nun gibt es konkrete Hinweise aus Bologna.
Von Martin Volkmar
Mats Hummels lässt es sich zurzeit auf Mallorca gutgehen. Der Ex-Nationalspieler will seine Karriere zwar fortsetzen, aber sich Zeit mit seiner Entscheidung lassen. Das hat jüngst auch Claudio Fenucci bestätigt. Der CEO des FC Bologna sprach öffentlich darüber, dass man dem Weltmeister von 2014 ein Angebot gemacht habe.
"Wir warten auf eine Antwort von Hummels und hoffen, dass wir sie bald erhalten", sagte der Klubboss auf einer Pressekonferenz: "Er hat sich ein paar Tage genommen, um sorgfältig darüber nachzudenken, da ist nichts Seltsames dran. Es gibt auch keine Deadline. Wenn er nicht kommt, werden wir uns überlegen, in welches Profil wir dann investieren."
Dass Hummels nicht zu schnell entscheiden will, liegt auf der Hand. Schließlich kann er nach dem Vertragsende bei Borussia Dortmund warten, bei welchem Topklub in den nächsten Wochen der Bedarf besonders groß ist.
Und da kommt wohl auch Real Madrid ins Spiel. Die "Königlichen" suchen nach einem Innenverteidiger und sollen dabei auch über Hummels nachdenken.
Hummels will möglichst nochmal in der Königsklasse angreifen und soll daher auch Ajax Amsterdam abgesagt haben, weil die zuletzt schwächelnden Niederländer sich gerade noch für die Europa League qualifiziert haben.
Das Wichtigste in Kürze
Einen Korb gab es auch für das ebenfalls interessierte Bayer Leverkusen, weil der 35-Jährige nicht mehr in der Bundesliga gegen seine beiden Stammteams BVB und Bayern München antreten will.
Mats Hummels: "Pharaonisches Angebot" aus Saudi-Arabien
Und auch die Türkei und Saudi-Arabien, woher Hummels laut "Gazzetta dello Sport" ein "pharaonisches Angebot" bekommen haben soll, sind keine Option.
Dagegen werden der FC Sevilla und RCD Mallorca noch als Kandidaten gehandelt, beide spielten aber in der vergangenen Spielzeit in der Primera Division gegen den Abstieg.
Am anderen Ende der Tabelle thronte hingegen Rekordmeister Real Madrid, das aktuell den Kader für den nächsten Angriff auf die Champions League zusammengestellt.
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Real Madrid: SOS in der Innenverteidigung
Dabei ist die Not in der Innenverteidigung groß, weil David Alaba nach seinem Kreuzbandriss offenbar noch bis ins nächste Jahr auszufallen droht und Ex-Kapitän Nacho in die Saudi-League gewechselt ist.
Bleiben aktuell in Toni Rüdiger und Eder Militato nur zwei einsatzfähige zentrale Abwehrspieler, da der Ex-Frankfurter Jesus Vallejo nach einem Unterschenkelbruch und einer Depressionserkrankung keine Rolle mehr spielt.
Eine Hummels-Verpflichtung könnte also gerade nach Nachos Abgang Sinn ergeben: Erfahrener und prominenter Profi, der seine nach wie vor vorhandenen Qualitäten vergangene Saison auf großer Bühne mehrfach bewiesen hat, gerade auch allen Real-Fans mit seiner starken Vorstellung im Champions-League-Finale gegen die "Königlichen" (0:2).
Hummels: Mit Rüdiger und Alaba zusammengespielt
Mit Rüdiger (im DFB-Team) und Alaba (bei Bayern) hat der ehemalige Nationalspieler bereits zusammengespielt, unter Reals Erfolgscoach Carlo Ancelotti war er zumindest in dessen erster Saison beim FC Bayern 2016/17 gesetzt.
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"Das Interesse würde zu dem Bedarf an einem Innenverteidiger im Kader passen", schreibt die bei Real gut informierte Sportzeitung "AS", auch wenn das Interesse (noch) nicht konkret sei:
"Aber der Sommer ist noch lang und der Markt kann noch viele Wendungen nehmen. Und der Deal mit Hummels würde aus mehreren Gründen passen: Er käme umsonst, zu einem vernünftigen Gehalt, für nur ein Jahr und mit viel Erfahrung, die er einbringen könnte, wenn er an der Reihe ist."
Dann folgt jedoch ein pikantes Detail: Aktuell sei Hummels, der Real über einen Mittelsmann angeboten wurde, kein Thema. "Er hat nicht das Profil, nach dem wir suchen", wird eine Quelle aus der Vereinsführung zitiert.
Mats Hummels: Das bietet der FC Bologna
Ganz anders ist die Situation beim FC Bologna, der bereits Gespräche mit dem Hummels-Management geführt und besagtes Angebot hinterlegt hat.
Laut "Gazzetta dello Sport" wurde dem Abwehrchef, der beim BVB rund sieben Millionen Euro pro Spielzeit verdient haben soll, ein Einjahresvertrag über 2,3 Millionen Euro (zwei Millionen plus Prämien und Boni) angeboten.
"Die Verhandlungen mit ihm schreiten unaufhaltsam voran", schreibt Italiens größte Sportzeitung.
Allerdings will der Überraschungs-Fünfte der vergangenen Serie-A-Saison zunächst auf den fast sicheren Wechsel von Nationalspieler Riccardo Calafiori warten. "Califioris Abgang zwingt uns dazu, nach einem neuen Innenverteidiger zu suchen", erklärte Fenucci. Ein Vollzug werde jedoch zeitnah erwartet.
Der EM-Teilnehmer, den Hummels ersetzen würde, ist sich mit dem FC Arsenal so gut wie einig. Als Ablöse für Bologna, das sich erstmals in seiner Geschichte für die Champions League qualifiziert hat, sind 50 Millionen Euro im Gespräch.
Hummels könnte in Bologna Deutsch sprechen
"Hummels? Wir sprechen von einem großen Spieler... Und nebenbei könnte ich mein Deutsch verbessern", kommentierte Kapitän Lorenzo De Silvestri, der vier Sprachen spricht, die Gerüchte zuletzt.
Zudem könnte sich der Wunschkandidat bei Bologna mit den drei Schweizern Michel Aebischer, Remo Freuler und Dan Ndoye sowie dem Österreicher Stefan Posch in seiner Landessprache unterhalten.
Und der neue Coach Vincenzo Italiano, der den zu Juventus Turin gewechselten Thiago Motta ersetzt hat, wurde in Karlsruhe geboren.
Die Kommunikation ist vor allem im Defensiv-Verbund einer Mannschaft entscheidend. Die Sprache könnte somit zum X-Faktor werden, der über die Zukunft von Hummels entscheidet.