FC Barcelona - Marc-Andre ter Stegen schwer verletzt: Transfer-Hammer wohl fix - Barca findet Ersatz

Von Mike Stiefelhagen

Beim 5:1-Sieg über Villareal kam es zum Schock-Moment. Marc-Andre ter Stegen verletzte sich schwer, die Patellasehne riss, wie nun offiziell bestätigt wurde. Die neue Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft wird dem FC Barcelona wohl für den Rest der Saison fehlen.

Das Pech des ter Stegen ist zeitgleich das Unglück für Barca. Der Ausfall trifft die Katalanen kurz nach Ende der Transferperiode - und das mitten in einer guten Phase. Der Saisonstart mit sechs Siegen nach sechs Spielen und 22:5 Toren ist bis dato perfekt verlaufen.

Wie wird die Mannschaft um Trainer Hansi Flick reagieren? Welche Optionen bleiben? ran gibt einen Überblick.

FC Barcelona - ter Stegen fällt aus: Wer spielt jetzt?

"Verletzungen sind keine Ausreden, wir müssen damit umgehen" appellierte Flick an sein Team. Bedeutet: Inaki Pena ist gefragt. Das Eigengewächs aus der berühmten Nachwuchsakademie "La Masia" ist mittlerweile 25 Jahre alt.

Pena kommt jedoch erst auf 23 Einsätze für Barca. 17 davon in der abgelaufenen Saison, als ter Stegen mit einer Rückenverletzung ausfiel. In den 23 Pflichtspielen kassierte er 39 Gegentore, spielte nur fünfmal zu null.

Eine ernüchternde Bilanz. 2022 spielte er auf Leihbasis für Galatasaray, in acht Spielen gab es elf Gegentore, nur eines spielte Pena zu null. Ist das ein Torwart, auf den sich Barca jetzt verlassen kann? Offenbar nicht zwangsläufig, denn Barca hat offenbar doch noch einmal auf dem Markt zugeschlagen.

Mögliche Sofortlösung: Barca holt wohl Szczesny

Zunächst spekulierten spanische Medien wie die "AS" oder "Mundo Deportivo" über den in den vergangenen Jahren so tragisch gescheiterten deutschen Loris Karius (31), welcher seit seinem Engagement für Newcastle United auf eine neue Chance wartet. Auch der ehemalige Real Madrid- und PSG-Torwart Keylor Navas wurde genannt.

Jordi Masip (35) ebenso, auch er war auf der Markt. Der Keeper ist ebenfalls von Barcelona ausgebildet, stand 79-mal für die Katalanen im Tor.

Nun läuft aber alles auf Wojciech Szczesny (34) hinaus. Zunächst hatten mehrere spanische Medien berichtet, dass Flick sich für den Polen als neue Nummer eins starkgemacht habe. Nach einer Kontaktaufnahme ist der Deal laut Transfer-Insider Fabrizio Romano sogar bereits fix. In den kommenden Tagen soll der Medizincheck anstehen.

"Ich habe großen Respekt vor der Geschichte von Barça, sie sind einer der besten Vereine der Welt. Ich verstehe die schwierige Situation, die sich für sie nach der Verletzung von Marc-André Ter Stegen ergeben hat, und ich denke, es wäre respektlos von mir, diese Option nicht in Betracht zu ziehen“, wurde Szczesny zuvor von der "Sport" zitiert.

Eigentlich hatte der langjährige polnische Nationalkeeper im Sommer seine Laufbahn beendet, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Eine zusätzliche Schwierigkei besteht dennoch nach wie vor: Angeblich steht Szczesnys letztem Klub Juventus Turin eine Kompensationszahlung zu, sollte er in Barcelona unterschrieben haben.

Barca und die Schulden: Darf der Verein einen neuen Spieler holen?

La-Liga-Präsident Javier Tebas konnte die Barca-Fans dazu beruhigen: "Barcelona darf einen Spieler als Ersatz für ter Stegen verpflichten, der nicht zwingend ein Torhüter sein muss." So besagt es das Reglement bei Langzeitverletzten.

Aber Achtung: In Spanien darf man kurzfristige Verpflichtungen nur tätigen, wenn das Gehalt nicht mehr als 80 Prozent des Gehalts des verletzten Spielers ausmacht.

Es gab sogar mal eine La-Liga-Regel, dass man auch während der Saison einen Spieler von einem Ligakonkurrenten kaufen darf - also außerhalb des Transferfensters -, wenn es sich um eine schwere Verletzung eines Top-Spielers handelte.

Doch ausgerechnet Barcelona machte 2020 davon Gebrauch, als man für den verletzten Ousmane Dembele per Klausel Martin Braithwaite aus Leganes holte. Der Verein stand plötzlich mitten in der Saison ohne ihren besten Spieler da und stieg ab. Daraufhin wurde die Regel geändert und sowas ist nicht mehr möglich.