EX-Dortmunder vor Wechsel nach Italien
Mats Hummels wechselt zur AS Rom: Sein Warten hat sich gelohnt - ein Kommentar
- Aktualisiert: 05.09.2024
- 12:33 Uhr
- Martin Jahns
Mats Hummels kann mit seinem Wechsel zur AS Rom zwar bei der Champions League nur zuschauen. Dennoch hat sich für den Routinier das Warten auf den richtigen Klub gelohnt. Seine Wahl zeigt auch: Der Weg des geringsten Widerstands ist nichts für ihn. Ein Kommentar.
Die Vereinssuche von epischem Ausmaß hat ein Ende gefunden!
Seit Anfang Juli hat Mats Hummels nach der unglücklich verlaufenen Trennung vom BVB immer wieder für Wechsel-Schlagzeilen gesorgt. Vorbehaltlich des Medizinchecks ist das Ziel nun gefunden: Den ewigen Hummels zieht es in die ewige Stadt zur AS Rom.
Nach den zuvor kolportierten, aber letztlich geplatzten Wechseln zu interessierten Klubs wie RCD Mallorca, Brighton & Hove, Bologna oder Real Sociedad ist die Roma aber alles andere als eine Notlösung. Für Hummels könnte der italienische Traditionsklub zu einer späten Fußball-Liebe werden.
Denn in Rom erwartet Hummels nicht nur eine der beeindruckendsten Städte Europas mit ihrem einmaligem Flair. Auch seine neue sportliche Heimat ist mit dem geschichtsträchtigen Stadio Olimpico, in dem Deutschland 1990 Weltmeister wurde, ein Fußballtempel. Zumal die leidenschaftlichen Roma-Fans selbst in den sportlich eher durchwachsenen vergangenen Spielzeiten für einen Zuschauerschnitt von über 60.000 Fans und trotz der Leichtathletik-Laufbahn regelmäßig für brodelnde Stimmung sorgen. Die Rahmenbedingungen passen also schon einmal.
Das Wichtigste in Kürze
Im Team mit Weltmeistern und Hoffnungsträgern
Aber auch sportlich sind die Giallorossi eine reizvolle Wahl: Zwar spielen sie, im Gegensatz etwa zum FC Bologna, diese Saison nicht in der Champions League. Mit der Europa-League-Teilnahme kann Hummels dennoch weiterhin auf europäischer Bühne glänzen.
Und trotz des ernüchternden Saisonstarts mit nur zwei Punkten aus drei Spielen in der Serie A bleibt das Ziel der Roma der Angriff auf die Champions-League-Ränge. Zumal der Kader einen interessanten Mix bietet: Youngster wie Neuzugang Artem Dovbyk, der in der spanischen Liga vergangene Saison Torschützenkönig war, stehen bei der Roma die erfahrenen WM-Sieger Paulo Dybala und Leandro Paredes zur Seite. Mit Hummels kommt nun ein dritter weltmeisterlicher Routinier.
Vorteilhaft für ihn ist zudem, dass in der Viererkette zuletzt zwei langjährige Bundesliga-Kicker gesetzt waren. Innenverteidiger Evan Ndicka und Linksverteidiger Angelino dürften Hummels die Eingliederung ins Team und die Kommunikation in der Defensive erleichtern. Dass Trainer und Klub-Legende Daniele De Rossi als großer Freund der eingesprungenen Grätsche gilt, sollte für Hummels ebenfalls kein Nachteil sein.
Vielleicht am wichtigsten aber für Hummels, der schon in der vergangenen Saison immer wieder mit viel Ironie auf sein fortgeschrittenes Fußballeralter anspielte, ist die Signalwirkung seines Wechsels.
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Mats Hummels: Sportliche Herausforderung statt Zahltag
Zwar mag die Roma momentan nicht mehr in derselben Gewichtsklasse wie der BVB spielen. Mit dem Wechsel in die wieder erstarkte Serie A geht Hummels aber bewusst einen anderen Weg als Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder zuletzt sein Ex-Teamkollege Marco Reus.
Sie und viele andere Altstars verdienen zwar in Saudi-Arabien oder den USA deutlich mehr als Hummels mit seinem laut Medienberichten mit 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt dotierten Vertrag. Sportlich allerdings gingen Reus & Co. den Weg des geringsten Widerstands.
Das kann man Hummels mit seiner Entscheidung nicht vorwerfen. In Rom hat er eine neue Aufgabe gefunden, für die sich das Warten gelohnt hat.