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Motorsport

DTM - Kalender 2025 präsentiert: ADAC schmeißt zwei Rennen raus

Nach langem Tauziehen und Diskussionen über die hohen Kosten mit den Teams steht der DTM-Kalender für 2025 endlich fest.

Die größte Überraschung: Das portugiesische Stadtrennen in Vila Real wird nicht wie ursprünglich angedacht Teil des Kalenders sein - ebenso hat es der Salzburgring nicht in die aus acht Rennwochenenden bestehende Auswahl geschafft.

"In den vergangenen Monaten haben wir intensiv spannende Austragungsorte für die DTM geprüft. Da wir allerdings bei allen Events in Deutschland in diesem Jahr einen deutlich steigenden Zuspruch von Besuchern haben, werden wir für die Saison 2025 noch an den bewährten Austragungsorten festhalten", verweist ADAC-Motorsportchef Thomas Voss auf die im Vergleich zu 2023 abgesehen von Spielberg überall verbesserten Zuschauerzahlen.

Das "noch" in seiner Aussage ist entscheidend: Denn der ADAC will den Kalender langfristig auf mehr als acht Events ausweiten, weshalb Vila Real, Salzburg, aber auch Kurse wie Assen bei den Planungen für die Zukunft weiterhin eine Rolle spielen.

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Wollte ADAC keinen deutschen Austragungsort vergraulen?

Der Kalender beginnt wie gewohnt am letzten April-Wochenende in Oschersleben, wodurch man dem Wunsch von Teamchef Torsten Schubert nachgekommen ist, dessen Team unweit der Strecke seinen Sitz hat und der den Event intensiv für Marketingaktivitäten für seine Autohäuser nutzt. Auch das Finale bleibt mit Hockenheim gleich, obwohl es 2025 mit dem ersten Oktober-Wochenende früher als sonst stattfindet.

Was dazu geführt hat, dass der ADAC an allen bestehenden Austragungsorten festhält und Vila Real und den Salzburgring nicht berücksichtigt hat? Nachdem die Teams, die mit ihren Budgets ohnehin schon am Limit sind, im Kampf gegen ein neuntes Event erfolgreich waren, konnte man sich nicht durchringen, ein Rennen in Deutschland aus dem Kalender zu streichen.

Der ADAC möchte bei der Evententwicklung auf Konstanz setzen - und fühlt sich darin durch die verbesserten Zuschauerzahlen im Jahr 2024 bestätigt. Wenn es gelingt, den Kalender langfristig auf über acht Events zu erweitern, würde man den Kurs im DTM-Kerngebiet Deutschland, den man nun aus dem Kalender geschmissen hätte, wieder benötigen.

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Voss sieht noch Nachholbedarf bei Salzburgring

In Hinblick auf das wegen der Crashgefahr und hohen Reisekosten umstrittene Stadtrennen in Vila Real hätte man - wie man vom ADAC hört - sogar eine Versicherung für die Fahrzeuge gefunden, denn die Hälfte der Boliden im DTM-Feld sind aktuell unversichert. Zudem hätte es einen Zuschuss für die Teams bei den Reisekosten gegeben. Dennoch wollte man das Risiko vorerst nicht eingehen.

Und den Salzburgring will der ADAC - wie Motorsport-Total.com bereits berichtete - 2025 zunächst mit einem ADAC-GT-Masters-Rennen im Rahmen des ADAC Racing Weekends auf seine GT3-Tauglichkeit prüfen, obwohl dort auf Wunsch für die DTM in eine topmoderne Race-Control-Einrichtung investiert wurde. "Ich glaube aber, dass auch in die Strecke noch was fließen muss", meint Voss.

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Was die Dreitages-Termine zu bedeuten haben

"Die Schikane bei Start-Ziel ist glaube ich zu eng ist für GT-Fahrzeuge. Die Nocksteinkehre hat immer Probleme mit Wasser. Wenn es stark regnet, fährst du dort ähnlich wie am Lausitzring auch nicht, aber grundsätzlich würde ich einen Testballon nicht ausschließen", deutet er eine mögliche Testveranstaltung an. Er würde am Salzburgring jedenfalls "nicht unprobiert ein DTM-Rennen fahren wollen".

Was sonst noch am Kalender auffällt? Alle Rennwochenenden wurden als Dreitages-Termine angegeben. Das bedeutet aber laut dem ADAC nicht, dass Zweitages-Veranstaltungen, wie sie am Sachsenring getestet wurden, vom Tisch sind.

Diesbezüglich müsse aber bald eine Entscheidung fallen, da man beim Saisonfinale auch die Rahmenserien bekanntgegeben will. Die Tendenz geht aktuell laut Informationen von Motorsport-Total.com in Richtung Beibehaltung des aktuellen Formats.

Überschneidungen: Sogar IMSA-Programm möglich

Und was Überschneidungen mit anderen GT-Serien angeht, haben die ADAC-Verantwortlichen ganze Arbeit geleistet: Die DTM geht den Langstrecken-Klassikern, der WEC und der GT-World-Challenge Europe aus dem Weg. Nur NLS2 Ende April und das Quali-Rennen für die 24 Stunden am Nürburgring Ende Mai kollidieren mit den DTM-Rennen in Oschersleben und am Lausitzring.

Das gleiche gilt für das Suzuka-Gastspiel der Intercontinental GT-Challenge Mitte September und die DTM in Spielberg. Aber sogar eine IMSA-Prototypen-Saison, wie sie aktuell Jack Aitken bestreitet, lässt sich mit der DTM vereinbaren, da es nur eine Überschneidung mit dem Virginia-Rennen gibt, an dem nur GT-Boliden teilnehmen.

Einzige Herausforderung: Direkt vor und nach den drei Langstrecken-Klassikern in Le Mans, am Nürburgring und in Spa, die an aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden, steigt mit Zandvoort und Norisring auch ein DTM-Wochenende. Das wird für manche Fahrer ein besonderer Kraftakt.

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